Viele Schweizer Pensionskassen könnten ihr Portfolio optimieren
Echte Diversifikation mit Fokus auf die Diversifizierung von Risikofaktoren ist bei der strategischen Vermögensallokation entscheidend. (Bild: Shutterstock.com/create jobs 51)
Viele Pensionskassen sind regelmässig mit Ressourcenbeschränkungen konfrontiert. Sie brauchen viel Zeit, um neue Anlageklassen zu implementieren, wie aus einer Studie von Mercer hervorgeht. 44% der Kassen folgen keinem festen Plan für das Rebalancing ihres Portfolios. Eine Anlagedelegation könnte dabei helfen.
22.12.2021, 11:36 Uhr
Redaktion: rem
Mehr als zwei Drittel der Schweizer Pensionskassen brauchen mindestens ein halbes Jahr, um eine neue Anlageklasse in ihre Portfolios aufzunehmen, stellt das Beratungsunternehmen Mercer in einer aktuellen Studie fest. Ein Drittel der Kassen benötigt sogar ein Jahr oder mehr. Während fast 80% der Pensionskassen über einen separaten Anlageausschuss verfügen, haben nur 58% der Mitglieder in diesen Ausschüssen einen Investment-Hintergrund. Die Ausschüsse treffen sich im Durchschnitt weniger als fünf Mal pro Jahr. Dies sind einige Ergebnisse der neuen Studie Investmentdelegation 2021, die von Mercer mit Unterstützung der Universität Zürich durchgeführt wurde.
Die Studie
Die Studie Investmentdelegation 2021 analysiert die Anlagepraktiken, Herausforderungen und Chancen von Schweizer Pensionskassen. Teilgenommen haben 46 Kassen, die insgesamt 154 Mrd. CHF an verwalteten Vermögen repräsentieren. Die Studie führte Mercer mit Unterstützung der Universität Zürich durch.
"Unsere Umfrage zeigt, dass Schweizer Pensionskassen Möglichkeiten haben, ihre Anlageprogramme weiter zu professionalisieren", kommentiert Tobias Wolf, Head Advisory bei Mercer Schweiz. Viele der grundlegenden Strukturen seien zwar vorhanden, aber nicht auf dem Niveau, das für die Bewältigung eines volatilen Marktumfelds erforderlich ist: Nachdem die Anlagestrategie und die strategische Anlageallokation definiert seien, müssten Pensionskassen und Anlageausschüsse sicherstellen, dass ihre Strategien, Taktiken und Ansätze relevant bleiben und schnell und effizient an veränderte Märkte und Risiko-/Renditeanforderungen angepasst werden könnten. Die Delegation von Teilen des Anlageprozesses könnte hier dazu beitragen, eine stärkere Governance zu gewährleisten.
Strategische Vermögensallokation
Wie es in der Studie heisst, ist die Zusammensetzung der strategischen Vermögensallokation (SAA) die wichtigste Entscheidung und bildet die Grundlage für die Investitionstätigkeit und -ergebnisse einer Pensionskasse. Echte Diversifikation ist entscheidend, wobei der Fokus auf die Diversifizierung von Risikofaktoren gelegt werden sollte und nicht auf eine reine Diversifizierung nach Anlageklassen, was zu einer unerwünschten Konzentration von bestimmten Risiken führen kann.
Optimierung eines typischen Schweizer Pensionskassenportfolios
Quelle: Mercer
Problem Ressourcenbeschränkungen
Die Umfrage wirft laut Mercer ein Licht auf die Ressourcenbeschränkungen, mit denen viele Pensionskassen regelmässig konfrontiert sind. Auf die Frage, womit sie den grössten Teil ihrer Zeit verbringen, nannten die befragten Kassen versicherungsmathematische Fragen als Hauptkategorie. Ein weiteres Symptom dieser Zeit- und Ressourcenknappheit könnte die Tatsache sein, dass 44% der befragten Pensionskassen keinen geplanten Zeitplan für das Rebalancing ihrer Portfolios etabliert haben, während 7% nur einmal im Jahr eine Neugewichtung vornehmen. 40% verfolgen einen opportunistischen Ansatz.
Mercer sieht ein klares Argument für eine stärkere Investmentdelegation in der Schweiz. Einerseits könne diese dazu beitragen, den Druck auf die Pensionskassen zu verringern und Zeit für strategischere Themen freizugeben. Andererseits könne die Zusammenarbeit mit einem erfahrenen Anbieter eine Reihe von neuen Möglichkeiten eröffnen, insbesondere in Anlageklassen, die normalerweise schwer zugänglich sind, wie z. B. die Privatmärkte.
Laut der Studie sind Schweizer Pensionskassen einer Delegation nicht grundsätzlich abgeneigt. 91% der Umfrageteilnehmer gaben an, dass sie mindestens ein Element ihres Prozesses ganz oder teilweise delegieren. Am häufigsten handelt es sich dabei um das Performance- Reporting (76%) sowie um andere operative Aufgaben wie das Rebalancing und die Überwachung der Manager (jeweils 48%). Was die Strategie und Umsetzung betrifft, so werden die Portfoliokonstruktion innerhalb der Anlageklassen, die Portfolioumschichtung (beide 48%) und die Festlegung der Anlageziele (46%) in gewissem Umfang delegiert.
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