Tiefere Renditen nicht nur bei Gewerbe-Immobilien

Am deutlichsten war 2022 der Performance-Rückgang bei Geschäftsliegenschaften. (Bild Shutterstock/Gorodenkoff)
Am deutlichsten war 2022 der Performance-Rückgang bei Geschäftsliegenschaften. (Bild Shutterstock/Gorodenkoff)

Die Performance für Schweizer Renditeliegenschaften lag mit 5,2 Prozent über 1 Prozentpunkt tiefer als noch ein Jahr davor, heisst es in einer Mitteilung von IAZI. Die höheren Zinsen wirken sich aus.

21.03.2023, 08:40 Uhr
Immobilien | Konjunktur

Redaktion: sw

Der Swiss Property Benchmark des Beratungsunternehmens IAZI zeigt deutliche Unterschiede je nach Art der Immobilien. Besonders deutlich war der Performance-Rückgang bei Geschäftsliegenschaften, bei denen sich die Rendite um 1,5 Prozentpunkte auf 4,1 Prozent reduzierte. Mit Wohnliegenschaften erzielten die Investoren erneut die beste Performance, sie ging aber laut IAZI von 7,1 auf 5,9 Prozent ebenfalls deutlich zurück. Bei gemischt genutzten Liegenschaften sank die Rendite von durchschnittlich 6,4 auf 5,5 Prozent.

Insgesamt sei das Jahr 2022 für die Immobilieninvestoren erneut positiv gewesen, schreibt das IAZI. Die Folgen der Zinswende seien indes bereits spürbar. So hätten Aktien und Obligationen im Berichtsjahr an Wert verloren, während die Bewertungen der Immobilien stabil geblieben oder gar gestiegen seien. Dies habe in vielen Portfolios dazu geführt, dass sich der Immobilienanteil zu stark erhöht habe. So sei es in der Folge zu Verkäufen von Liegenschaften gekommen. Die höheren Zinsen hätten darüber hinaus ansprechende Renditen auch in anderen Anlageformen als Immobilien ermöglicht. Insgesamt habe «das Betongold im Vergleich dazu an Glanz verloren».

Die Zahl der sich in Bau befindlichen Wohnungen deute nun darauf hin, dass in den kommenden Jahren 5000 bis 10 000 Wohnungen pro Jahr fehlen würden, schreibt das IAZI.

Entsprechend ist es für die Bevölkerung schwieriger geworden, eine Wohnung zu finden. Insbesondere in den Städten Genf, Zürich, Luzern oder Zug müssten sich Interessenten in Geduld üben, so das IAZI. Die Leerstandsziffern bei Mietwohnungen lägen dort bei «deutlich unter 1 Prozent, was faktisch Wohnungsnot» bedeute.

Das von IAZI für den Swiss Property Benchmark untersuchte Immobilienportfolio besteht hinsichtlich des Marktwerts zu knapp der Hälfte aus Wohnliegenschaften, zu knapp 20 Prozent aus gemischt genutzten Liegenschaften und zu rund einem Drittel aus Geschäftsliegenschaften. Insgesamt wurden etwa 14 100 Liegenschaften mit einem Marktwert von insgesamt rund 266 Milliarden Franken untersucht.

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