Saxo Bank: "Schweizer Franken bleibt sicherer Hafen"

22.10.2010, 09:46 Uhr

Seit Tagen machen Befürchtungen um

einen anstehenden Währungskrieg die Runde. Der Westen bezeichnet Chinas Politik

des schwachen Renminbi als eine neue Form des Protektionismus und verlangt

umgehend eine weitere Aufwertung der chinesischen Währung. China wiederum

beschuldigt den Westen, allen voran die USA, durch die niedrigen Zinsen Anleger

zu spekulativen Investitionen in China anzuregen. Ausserdem seien die

Vereinigten Staaten durch ihre Lohn- und Ausgabenpolitik selber für ihre

mangelnde Wettbewerbsfähigkeit gegenüber China

verantwortlich.




Nick Beecroft,
Devisenspezialist bei der Saxo Bank

"Chinas Zinserhöhung diese Woche war

für die Märkte eine Überraschung", so Nick Beecroft, Devisenspezialist bei der

Saxo Bank, in seinem Kommentar. "Dennoch sehen wir damit nicht das vorzeitige

Ende des Währungskriegs gekommen. Die Wahrheit liegt nämlich eher darin, dass

die chinesische Regierung die Zinsen nicht aus währungspolitischer Sicht

angehoben hat, sondern um den heimischen Immobilienmarkt

abzukühlen." Beecroft bewertet die jüngste

Zinserhöhung der chinesischen Notenbank demnach keinesfalls als Zugeständnis an

den Westen. "Die Geschichte zeigt, dass China unter allen Umständen sein Gesicht

wahren will. Je verhärteter die Fronten sind, desto mehr möchte China beweisen,

dass das Wohl des Volkes der Regierung wichtiger ist als die Beziehung zu

Handelspartnern", so der Saxo Bank Experte.

AUD und CHF als Alternativen

Wenn China seine Währung also nicht

weiter aufwertet, dann sieht Nick Beecroft eine aktive Abwertung des Dollars

kommen. "Die US-Regierung wird dann keine andere Wahl haben, als ihre eigene

Währung gegenüber der Währung ihrer Handelspartner abzuwerten. Dies wäre eine

innenpolitisch sehr populäre Entscheidung."

Beecroft empfiehlt Anlegern daher: "Es spricht einiges dafür, Devisen von starken Volkswirtschaften mit einem

soliden Finanzsystem zu kaufen. Der Australische Dollar bietet sich hier

besonders an: 5 Prozent Zinsen, eine wegen des Rohstoffhandels mit China

boomende Wirtschaft, ein nahezu unbeschädigtes Bankensystem und eine lockere

Währungspolitik. Auch der Schweizer Franken bleibt als sicherer Hafen attraktiv,

obwohl die Währung nicht von einem hohen Leitzins profitieren

kann."

Den kompletten Kommentar auf Englisch finden Sie als PDF-Download unter diesem Link. (cl)

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