Nachhaltige Geldanlagen immer beliebter

Beliebteste ESG-Ausschlusskriterien: Keine Streumunition und Anti-Personen-Minen im Portfolio. (Foto: Thorben Wengert/pixelio.de)
Beliebteste ESG-Ausschlusskriterien: Keine Streumunition und Anti-Personen-Minen im Portfolio. (Foto: Thorben Wengert/pixelio.de)

Laut aktueller Studie von EUROSIF werden nachhaltige Investmentthemen in Europa immer beliebter. Einzig in der Schweiz stagnieren die nachhaltig bewirtschafteten Vermögen auf hohem Niveau.

16.10.2014, 16:54 Uhr

Redaktion: jod

Während die Schweiz 2011 noch auf Platz zwei hinter den Niederlanden hinsichtlich nachhaltigen Investments lag, wurde sie 2013 von Grossbritannien überholt. Als grosser Wachstumstrend sticht Impact Investing hervor, das im Vergleich zu 2011 europaweit um +132% auf rund 20 Mrd. EUR gestiegen ist. Laut Studie erfreut sich in der Schweiz zudem der Einsatz von Ausschlusskriterien grosser Beliebtheit. EUROSIF, der europäische Dachverband für Nachhaltige Geldanlagen (European Forum for Sustainable Investment), veröffentlichte seine sechste Studie zu verantwortlichen und nachhaltigen Geldanlagen.

Die erstmals 2003 erschienene Studie untersucht den Umfang von nachhaltigen und verantwortlichen Investment-Ansätzen und Trends im europäischen Markt sowie 13 einzelnen Ländern. Erstmals liefert die Studie neue und detaillierte Einblicke in die Bereiche Ausschlusskriterien, Impact Investment und Berücksichtigung von ESG-Kriterien.

Ausschlüsse im Mainstream angekommen
Assets, die Ausschlusskriterien unterliegen, sind um 91% (2011-2013) gewachsen und decken geschätzte 41% (€6,9 Billionen) der professionell gemanagten Assets in Europa ab. Ausschlüsse decken mehr Assets ab als jede andere nachhaltige Anlagestrategie und werden europaweit am durchgängigsten angewendet. Freiwillige Ausschlüsse von Streumunition und Anti-Personen-Minen sind am gebräuchlichsten. Sie umfassen ca. 30% (€5,0 Billionen) des europäischen Investmentmarkts. Andere Ausschlüsse betreffen ca. 23% (€4,0 Billionen) des Markts.

Engagement und Stimmrechtsausübung entwickeln sich in beachtlichem Masse
Assets, die Richtlinien zu Engagement und Stimmrechtsausübung unterliegen, haben binnen zwei Jahrenum 86% zugelegt und erreichten €3,3 Billionen – verglichen mit €1,8 Billionen im Jahr 2011. Die Hälfte dieses Zuwachses kommt aus dem Vereinigten Königreich, wobei die Niederlande, Norwegen und Schweden hierzu ebenfalls grosse Beiträge geleistet haben; ein starker Anstieg ist jedoch in allen Märkten zu verzeichnen. Auch in Belgien (+94%), Italien (+193%) und Deutschland (+48%) konnten beeindruckende Wachstumszahlen verbucht werden.

Impact Investment ist die am schnellsten wachsende Anlagestrategie
Erstmals kann die Studie eine Wachstumszahl für Impact Investment bieten. Hier handelt es sich mit einem Plus von +132% im Vergleich zu 2011 um die am schnellsten wachsende Strategie in Europa. Der entsprechende Markt ist auf geschätzte €20 Milliarden angewachsen. Zusammen repräsentieren die Niederlande und die Schweiz geschätzte zwei Drittel der europäischen Assets, gefolgt von Italien, dem Vereinigten Königreich und Deutschland. Mikrofinanzierung umfasst etwa 50% der europäischen Impact Investment-Assets.

Vierzig Prozent der Assets mit ESG-Integration folgen strukturierten Investmentprozessen
Die Studie gibt auch Aufschluss darüber, wie die Integration nicht-finanzieller Faktoren in Investmententscheidungen umgesetzt wird. Zusammen genommen sind alle Formen der Integration von ESG-Kriterien seit 2011 um 65% gewachsen, was dies zu einer der am schnellsten wachsenden Anlagestrategien macht. Fast 40% dieser Assets unterliegen Investmentprozessen, bei denen nicht-finanzielle Kriterien Berücksichtigung finden. Die restlichen Assets betreffen Sachlagen, in denen Mainstream-Analysten Hintergrundinformationen zu nicht-finanziellen Kriterien zugänglich gemacht werden.

Die vollständige Studie finden Sie unter folgendem Link.

Alle Artikel anzeigen

Diese Website verwendet Cookies, um Ihnen die bestmögliche Nutzung unserer Website zu ermöglichen.> Datenschutzerklärung