Liquiditätskrise trübt Anlegerstimmung nur leicht

10.10.2007, 14:29 Uhr

Die elfte Investor Confidence-Studie von JPMorgan Asset Management in der Schweiz macht deutlich, dass noch immer zwei Drittel der Privatinvestoren steigende Börsenkurse erwarten, aber die Kaufbereitschaft niedrig bleibt.


Trotz der äusserst volatilen Aktienmärkte in den letzten Wochen zeigen die Schweizer Privatinvestoren Vertrauen in die Börse: Der Anteil der Optimisten, die an weiterhin steigende Kurse in den nächsten sechs Monaten glauben, sank bei der September-Befragung zwar um 9,1 Prozentpunkte auf 64,1 Prozent. Das sind aber immer noch fast zwei Drittel der Privatanleger in der Schweiz. „Nach den Rekordwerten des Schweizer Standardindex SMI als auch des breiter aufgestellten SPI im Sommer sind die Befragten der aktuellen JPMAM Investor Confidence-Studie nach wie vor positiv für die Zukunft gestimmt. Das ist überraschend, denn im Zeitraum seit der letzten Befragung hat die Subprime- und die dadurch ausgelöste Liquiditätskrise die Aktienmärkte weltweit erschüttert“, unterstreicht Roland Vogel, Leiter von JPMorgan Asset Management in der Schweiz die aktuellen Ergebnisse. Auch der Anteil der Börsen-Pessimisten stieg nur relativ leicht um 3,3 Prozentpunkte auf 14,3 Prozent an. Allerdings hat sich der Anteil derjenigen, die die Situation erst einmal abwartend beobachten, um 5,9 Prozentpunkte erhöht: Nun nimmt mit 21,7 Prozent jeder Fünfte eine neutrale Position ein.

Die JPMorgan Asset Management Investor Confidence-Studie wurde im September 2007 bereits zum elften Mal in der Schweiz durchgeführt. Die Fondsgesellschaft ermittelt mit dieser vierteljährlichen Befragung die Markteinschätzungen und Kaufabsichten privater Anleger in verschiedenen europäischen Ländern.

Leichter Stimmungsabschwung in allen Teilgruppen spürbar

Der aktuelle Stimmungsdämpfer schlägt sich auch im Schweizer JPMorgan Asset Management Investor Confidence-Gesamtindex nieder. Dieser sank um 1,8 Prozentpunkte auf 6,2 Prozent – das ist der niedrigste Wert seit Dezember 2005 als der Index noch bei 6,8 Punkten lag. Der Index ging sowohl bei den weiblichen (-1,9 Punkte) als auch bei den männlichen Befragten (-1,7 Punkte) zurück. Ebenso in den verschiedenen Regionen ist ein Abwärtstrend zu verzeichnen.

Anteil der Investmentbesitzer nach wie vor hoch

Der Anteil der Investmentbesitzer in der Schweiz ging im September 2007 zum dritten Mal in Folge zurück. Die Quote sackte um weitere 1,3 Prozentpunkte ab und liegt nun bei 32,4 Prozent. Im Dezember 2006 betrug der Anteil der Investmentbesitzer noch 36,8 Prozent. Im Vergleich zu Deutschland ist die Investmentkultur jedoch nach wie vor wesentlich ausgeprägter, dort gibt es lediglich 18,6 Prozent Investmentbesitzer.

Kaufbereitschaft verbleibt auf relativ niedrigem Niveau


Gemäss aktueller JPMorgan Asset Management Investor Confidence-Studie bleibt die Bereitschaft der Anleger, in den nächsten 12 Monaten weitere Investments zu tätigen von der gestiegenen Marktvolatilität unberührt. Der Wert stagniert bei 27,5 Prozent. Trotz der bereits sehr ausgeprägten Investmentkultur in der Schweiz, zeigen sich die Anleger bei Neuanlagen im Vergleich zu den Deutschen immer noch eher vorsichtig: Dort ist das Investitionsklima mit 42,9 Prozent geplanten Neuanlagen wesentlich freundlicher, obwohl der Anteil der Optimisten nur 55,0 Prozent beträgt und somit 9,1 Prozentpunkte hinter der Schweiz zurückliegt. Allerdings gibt es in der Schweiz einen leicht höheren Anteil an Börsen-Skeptikern als in Deutschland (14,3 vs. 12,0 Prozent).

Bei den zukünftigen Anlageformen sind unterschiedliche Trends festzustellen. Während Direktinvestitionen in Aktien mit 12,2 Prozent auch bei den zukünftigen Investments der Schweizer Privatanleger vorn liegen – ihr Anteil blieb auf gleichem Niveau – konnten die Fonds als zweit beliebteste Investmentform leicht zulegen. Sie stiegen um 0,6 Punkte in der Anlegergunst und können nun 8,9 Prozentpunkte verzeichnen. Der Anteil der Obligationen stieg sogar um 0,9 Punkte auf 6,4 Prozent während Anlagen in strukturierte Produkte und Zertifikate ebenfalls stagnierten. Anlagen in Sparkonten, die sich in solch volatilen Marktphasen üblicherweise besonderer Beliebtheit erfreuen, mussten sogar 0,2 Punkte abgeben, liegen mit 6,9 Prozent aber immer noch auf Rang 3 der favorisierten zukünftigen Anlageformen. „Trotz der diversen Hiobsbotschaften in den letzten Wochen ist die Verunsicherung der Anleger nicht wesentlich gestiegen“, erläutert Roland Vogel das Antwortverhalten.

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