Keine Erholung des Anlegervertrauens

27.10.2010, 11:08 Uhr

Die Ergebnisse des Investor Confidence Index von State Street Global Markets für den Oktober 2010 zeigen, dass das weltweite Anlegervertrauen weiter gesunken ist – der Index fällt von 88,1 auf 86,2.

Beim weltweiten Anlegervertrauen war gegenüber dem korrigierten September-Stand von 88,1 ein Rückgang um 1,9 Zähler auf 86,2 zu verzeichnen. In Nordamerika gab der Wert von 88,1 im September auf 84,9 nach, ein Minus von 3,2 Punkten. In Europa blieb das Anlegervertrauen im Wesentlichen unverändert und ging im Vergleich zum Vormonat geringfügig um 0,6 Zähler von 97,0 auf 96,4 zurück. Die regionale Betrachtung zeigt, dass für Asien mit 103,3 Punkten weiterhin ein positives Anlegervertrauen zu konstatieren ist, wenngleich gegenüber dem September-Wert ein Minus von 4,4 Zählern zu Buche steht.

„In diesem Monat war ein weiterer Rückgang beim Vertrauen unter institutionellen Anlegern zu verzeichnen", kommentierte Harvard-Professor und Mitentwickler des Index Ken Froot. „Die zugrunde liegenden Daten zeigen, dass institutionelle Anleger die Gewichtung der Industrieländer zugunsten der Schwellenländer reduziert haben, wobei das Anlagevolumen insgesamt zurückging. Damit setzt sich ein seit Anfang August zu beobachtendes Muster fort. Dies lässt vermuten, dass institutionelle Anleger im aktuellen Marktumfeld lieber Liquidität zur Verfügung stellen, als diese in Anspruch zu nehmen."

„Ähnlich wie im vergangenen Monat ist bei den Anlegern weiterhin Zurückhaltung in Bezug auf Anlagen in die grossen Volkswirtschaften festzustellen", fügte State Street Associates-Director Paul O'Connell hinzu. „In der Eurozone waren zwar im Laufe des Monats Kapitalzuflüsse in einer gewissen Höhe zu verzeichnen, in den USA, im Vereinigten Königreich, in Japan und Australien war jedoch im Allgemeinen eine äusserst schwache Entwicklung zu beobachten. Die höchsten Kapitalzuflüsse durch institutionelle Anleger konnten im Oktober China und Indien verbuchen. Hierin spiegelt sich die Tatsache wider, dass die Anleger die in diesen Regionen erreichten Wachstumsraten deutlich attraktiver bewerten als die in den grossen Industrieländern."

 Der durch State Street Associates, den Research-Bereich von State Street Global Markets, von dem Harvard-Professor Ken Froot und dem State Street Associates-Director Paul O'Connell entwickelte State Street Investor Confidence Index misst das Anlegervertrauen auf quantitativer Basis, indem er das tatsächliche Kauf- und Verkaufsverhalten institutioneller Anleger analysiert. Der Index basiert auf der Finanztheorie, die Änderungen in der Risikobereitschaft von Anlegern oder deren Bereitschaft, ihre Portfolios in Aktien zu investieren, eine genaue Bedeutung beimisst. Je grösser der Anteil am Portfolio ist, den institutionelle Anleger in Aktien anzulegen bereit sind, desto grösser ist auch ihre Risikobereitschaft beziehungsweise ihr Vertrauen. Ein Stand von 100 gilt dabei als neutral. Bei diesem Wert halten sich Aufstockung und Abbau von Risikopositionen die Waage. Im Unterschied zu umfragebasierten Barometern beruht der Index auf den tatsächlich erfolgten  Transaktionen institutioneller Anleger und nicht auf ihren Meinungen. State Street Global Markets ist der Investment Research- und Trading-Bereich von State Street Corporation (NYSE: STT). (kab)

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