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Jeder dritte Banker erhält weniger Bonus

Die Grundgehälter der Banker steigen (Bild: Pixelio, Rainer Sturm).
Die Grundgehälter der Banker steigen (Bild: Pixelio, Rainer Sturm).

Weltweit reagieren Finanzdienstleister auf die Forderungen der Regulierungsbehörden, variable Vergütungen zu verringern – 34% planen daher eine Bonusreduktion. Dies zeigt eine aktuelle Mercer-Studie. Zudem geben alle Unternehmen an, die Grundgehälter für Führungskräfte im Jahr 2016 voraussichtlich um durchschnittlich 2 bis 2,7% erhöhen zu wollen.

30.03.2016, 10:00 Uhr

Redaktion: sif

"Bei den Boni geht die Entwicklung derzeit in Richtung der Belohnung von gleichzeitig risikobewusstem wie ethisch und rechtlich korrektem Verhalten der Führungskräfte", sagt Bernd Thomaszik, Vergütungsexperte bei Mercer. Um eine verantwortungsvolle Risikokultur zu fördern, nannten 93% der von Mercer befragten Banken die Bestrafung von Fehlverhalten als das geeignetste Mittel. 89 % betonten die Rolle des Risikomanagements beim Setzen der Performance-Erwartungen und fast so häufig wurde die Kursbestimmung durch das Top-Management genannt. Zudem verfolgen fast alle befragten Unternehmen ein Coaching von Mitarbeitern zum Thema Risikokultur. Die Mercer Global Financial Services Executive Compensation Snapshot Survey untersuchte 71 Finanzdienstleistungsunternehmen in 20 Ländern, darunter 36 Banken.

Obwohl Risikomanagement im Finanzsektor eine immer zentralere Rolle spielt, die praktisch alle Bereiche durchdingt, berichteten einige der befragten Unternehmen – vor allem in Nordamerika – dass es deutlich schwieriger geworden sei, die richtigen Mitarbeiter für entsprechende Funktionen zu finden.

Mehrheitlich bleiben variable Gehälter unverändert
"Der Trend zu höheren Grundgehältern und geringeren Boni wird von vielen Unternehmen kritisch gesehen“, sagt Thomaszik, "Denn dies erschwert die Belohnung richtigen und die Bestrafung falschen Verhaltens.“ So planen die meisten Unternehmen des weltweiten Finanzsektors 2016 keine Veränderungen ihrer Incentive-Designs. 61% der befragten Finanzdienstleister halten die Boni auf dem Niveau von 2015. 34% werden ihre Boni zu reduzieren, während lediglich 5% ihre variablen Gehälter anheben wollen. Sinkende Boni finden sich vor allem im Anleihe- und Börsenhandel, während die variable Vergütung in Private Equity und im Retail Banking weitgehend gleich bleibt (vgl. PDF, Abbildung 1).

Die Erhöhung der Führungskräfte-Grundgehälter in Europa und Nordamerika fällt mit 2,3 und 2,4% am geringsten aus. Asiatische und lateinamerikanische Unternehmen wollen dagegen im Schnitt 4,3% mehr zahlen. Die Grundgehaltssteigerungen bei Banken liegen generell leicht unter denen der Versicherungen. Bei steigenden Grundgehältern und teilweise fallenden Boni soll das Niveau der Führungskräftevergütung im Finanzsektor insgesamt in etwa gleich bleiben, wobei Schwankungen von 5% nach oben oder unten unternehmensspezifisch sind.


Hier finden Sie die vollständige Mercer-Studie (PDF).

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