IT- und Luxusbranche im Wandel

03.06.2010, 13:45 Uhr

Während der IT-Bereich stetig mit neuen Technologien aufwartet, sind für Luxusgüteranbieter insbesondere die neuen Konsumenten aus den aufsteigenden Schwellenländern ein Thema. Beiden Sektoren gemeinsam sind ihre interessanten Renditechancen für Investoren. Die Branchenfondsmanager von ING Investment Management geben einen vertieften Einblick.

Die weltweiten Verkäufe für Multimedia-Mobiltelefone, so genannte Smartphones, werden laut Marktprognosen des Marktforschungsunternehmens Gartner bis 2012 im Durchschnitt jährlich um 27 Prozent steigen. Zwar dominiert Nokia diesen Markt, doch die Konkurrenten Research in Motion (RIM), bekannter als Hersteller des BlackBerry und der Computerhersteller Apple holen rasch auf. Insbesondere Apple jagt mit seinem iPhone von Erfolg zu Erfolg: Weltweit konnte Apple nach Angaben des Marktforschungsunternehmens Strategic Analytics 2009 fast 24 Millionen Geräte absetzen, was dem Konzern einen Marktanteil von 20 Prozent beschert. Und für 2010 wird eine Absatzsteigerung von 40 Prozent erwartet. Auch das im Januar 2010 vorgestellte iPad, ein Tablet-PC im Stile des iPhone, verkaufte sich nach Angaben des Unternehmens bislang mehr als eine Million Mal – Tendenz steigend.

Revolution Cloud Computing
Aber auch ein anderer Trend im IT-Sektor entwickelt sich mehr und mehr zum absoluten Wachstumstrend: Nach Ansicht von Fachleuten wird das sogenannte Cloud Computing die Nutzung von IT-Anwendungen revolutionieren. Dabei geht es um die Auslagerung von Hard- und Software, die von externen Anbietern über das Internet oder Firmennetzwerk zur Verfügung gestellt wird und nach Nutzung abgerechnet wird. Ein Vorteil für die Unternehmen: Sie sparen hohe Investitionskosten und sind immer auf dem neuesten Stand.

Branchenexperten wie die Bitkom trauen dem Segment Wachstumsraten von jährlich 37 Prozent zu. Zu den Unternehmen, die von dieser rasanten Entwicklung profitieren, zählen IT-Riesen wie Cisco und Google. Neben Apple gehören deren Titel auch zum Aktienbestand des ING (L) Invest New Technology Leaders (ISIN: LU0119214004), der von ING IM Fondsexperte Jeroen Brand verwaltet wird und der bestätigt: "Wir haben Aktien von Google, Cisco und Apple derzeit im Portfolio übergewichtet, da diese sogenannten 'game-changer' unser Privat- als auch unser Geschäftsleben radikal verändern."

Anleger können durch Investitionen in diesen Spartenfonds von den künftigen Entwicklungen im IT-Sektor profitieren, dem auch hinsichtlich der hohen Nachfrage von Ländern wie Brasilien, China und Indien nach IT-Technik blendende Zukunftsaussichten beschieden sind. Das zeigt sich bereits an dem Umstand, dass in Indien deutlich mehr Menschen einen besseren Zugang zu Handys als zu Toiletten haben, wie UNO-Beauftragte im April dieses Jahres herausfanden. Während jedoch die einen in teure IT-Gadgets oder Mobiltelefone investieren, geben andere lieber viel Geld für Prestige-Luxuslabels aus – und auch hier sind Schwellenländer wie China und Indien wieder führend.

Schwellenländer entdecken den Luxus
or "How to spend it"
Wirtschafts- und Finanzkrise hin oder her: Luxusgüter liegen nach wie vor voll im Trend. Wer Geld hat, möchte es auch zeigen: "Wir profitieren vom 'Wealth Trend' und der steigenden Anzahl von vermögenden Kunden der ersten Baby-Boomer-Generation, die jetzt in Pension geht und es sich richtig gut gehen lässt. Die Zahl der Superreichen nimmt kontinuierlich zu. Allein schon deshalb sind wir sehr optimistisch, dass die Nachfrage nach Luxusgütern weiterhin stark wachsen wird", sagt Huub van der Riet, ING IM Fondsmanager des ING (L) Invest Prestige & Luxe (ISIN: LU0119214772), der vornehmlich in Wertpapiere renommierter Luxusgüterhersteller investiert. Dabei kommt der Erfolg laut van der Riet nicht von ungefähr: "Den Erfolg von Luxusartikeln haben wir in erster Linie den neuen wachstumsstarken Wohlstandsgesellschaften in Russland, China und auch Indien zu verdanken, die etablierte Märkte für Luxusgüter wie zum Beispiel Japan zukünftig sogar noch übertreffen könnten."

Erst im November 2009 übernahm die indische Investmentbankerin Megha Mittal und Schwiegertochter von Stahl-Milliardär Lakshmi Mittal die vor dem Bankrott stehende deutsche Luxusmodemarke Escada. "Zeitweise haben wir uns Sorgen um die Auswirkungen der Finanzkrise gemacht, doch bei den Luxusgüterherstellern war diese Sorge unberechtigt. In diesem Segment bevorzugen wir Unternehmen, die aufgrund ihrer starken Luxusmarken einen grossen Marktanteil besitzen, ein effizientes, langfristig orientiertes Management und vor allem eine weltweite Präsenz haben."

Kleider, Accessoires, Kosmetik und Kreuzfahrten
China wird Voraussagen zufolge spätestens 2015 Japan als Nachfrageweltmeister von Luxusgütern in Form von Nobelmarken ablösen. Anleger, die in Luxusgüterfonds investieren, profitieren bereits heute von der Macht der Marken. Zu den Top Ten Holdings im Portfolio zählen der französische Luxuskonzern Louis Vuitton Moët Hennessy (LVMH), der mit 6,7 Prozent das Schwergewicht im Fonds ist. Zu LVMH gehört die Nobelmarke Louis Vuitton, ein Hersteller von hochwertigem Reisegepäck, Handtaschen und Accessoires im oberen Preissegment. Aufgrund seines prestigeträchtigen Wiedererkennungswertes wird das Firmenlogo von Kunden in aller Welt verehrt und geschätzt, wobei die Logoversessenheit der Japanerinnen weltweit immer noch den Spitzenplatz einnimmt.

Weiterhin hält der ING (L) Prestige & Luxe den Luxuskreuzfahrtanbieter Carnival Corporation und weitere Edelkonzerne wie die Luxottica Group, zu dem Marken wie die In-Brillenmarke Ray Ban und der hochpreisige Sportartikelhersteller Oakley gehören. Ebenfalls im Portfolio die japanische Kosmetikmarke Shisheido, sowie die US-Bekleidungs- und Home-Collection-Marke Ralph Lauren. Der Erfolg des Fonds kann sich dabei sehen lassen: 2009 konnte Huub van der Riet eine Jahresperformance von 54,21 Prozent erzielen und schlug damit den Branchenindex ING IM MSCI World Consumer Discretionary Index (NRI), der bei 35,26 Prozent lag. Auch auf 1-Jahressicht hat der Fonds mit einer Jahresrendite von 58,28 Prozent seine Benchmark mit 40,28 Prozent (Stand 30.04.2010) übertroffen. (mak)

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