Im US-Schuldenstreit zeichnet sich eine Lösung ab

Führende Kongressmitglieder und die Regierung signalisieren Fortschritte in den Verhandlungen über die US-Schuldenobergrenze. (Bild: Shutterstock.com/Henrique Vicente)
Führende Kongressmitglieder und die Regierung signalisieren Fortschritte in den Verhandlungen über die US-Schuldenobergrenze. (Bild: Shutterstock.com/Henrique Vicente)

In die Verhandlungen über die US-Schuldenobergrenze kommt offenbar Bewegung. Im Streit, der seit Tagen die Finanzmärkte belastet, seien «stetige Fortschritte» zu verzeichnen, wie die Regierung und Vertreter im Parlament verlauten. Die Märkte reagierten erleichtert, zusätzlich getrieben durch gute Konjunkturdaten.

19.05.2023, 08:41 Uhr

Redaktion: hf

Der Leitindex Dow Jones Industrial legte am Donnerstag 0,3% auf 33 535,91 zu, nachdem er am Mittwoch bereits um 1,2% gestiegen war. Hochrangige Vertreter der Demokraten und Republikanern sprachen über nach einem Treffen mit US-Präsident Joe Biden, bevor dieser zum G-7-Treffen nach Japan abflog, von positiven Zeichen. Auch aus dem Weissen Haus waren positive Signale zu vernehmen. Von «stetigen Fortschritten» war von Seiten der Regierung zu vernehmen.

Der republikanische Mehrheitsführer im Repräsentantenhaus, Kevin McCarthy, äusserte sich am Donnerstag zuversichtlich, dass in der kommenden Woche eine Einigung erzielt werden könnte. Anfang Juni würde den USA ein Zahlungsausfall drohen, wenn bis dann keine Einigung zustande kommt. Eine globale Finanzkrise wäre in diesem Fall nicht ausgeschlossen.

Der Dollar notierte am Freitagmorgen zum Franken mit 0,9046 stabil. Zum Euro rückte er auf 1,0760 US-Dollar vor. Die US-Währung kostete damit zur Gemeinschaftswährung so viel wie zuletzt Ende März.

Auftrieb erhielten Börse und Dollar zudem durch solide Konjunkturdaten aus den USA. Gestützt wurden die Kurse zudem durch recht robuste Konjunkturdaten. So gingen die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe stärker zurück als erwartet. Und das Geschäftsklima in der Region Philadelphia schwächte sich im Mai weniger ab als prognostiziert.

Diese Daten sprechen zwar nicht für eine absehbare Zinssenkung in den USA. Gleichwohl tendierte die Börse fester. Vorab Technologiewerte machten im Sog der jüngsten Wirtschaftszahlen Boden gut. Der die Wachstumswerte spiegelnde Nasdaq-Index steigerte sich um 1,8% auf 13 834,62 und erreichte so das Niveau von April 2022.

Für Libby Cantrill, Expertin für Public Policy von Pimco, ist die Sache allerdings noch nicht in trockenen Tüchern, Eine Einigung müsse noch den einfachen Parteimitgliedern verkauft werden, erklärt sie. Dennoch signalisiert sie Zuversicht, dass ein Übereinkommen rechtzeitig zustande kommen wird, um jegliche Art von Zahlungsverstössen zu vermeiden. Wir glauben auch nicht, dass es eine kurzfristige Einigung geben wird, da sich in Washington anscheinend niemand eine solche wünscht», sagt sie.

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