Funds of Hedge Funds-Manager bleiben investiert

22.05.2008, 17:23 Uhr

Infolge eines absoluten Liquiditätsmangels und einer extremen Volatilität schlossen Funds of Hedge Funds das erste Quartal 2008 so schlecht ab wie nie zuvor. Nahezu keine Strategie funktionierte durchwegs. Dies belegt der aktuelle Sektor-Update von Standard & Poor’s Fund Services.

Beruhigend ist jedoch die Tatsache, dass die meisten Investoren ihr Geld in den von S&P gerateten Funds of Hedge Funds investiert liessen. Keiner dieser Funds of Hedge Funds erlitt im turbulenten 1. Quartal 2008 Nettoabflüsse, sondern leichte Nettozuflüsse.

Die Befragung von S&P gerateten Funds of Hedge Funds-Managern ergab, dass die Änderung von Rücknahmefristen bei Funds of Hedge Funds die Ausnahme darstellt und bei keinem der gerateten Funds of Hedge Funds Änderungen der Kündigungsfristen vorgenommen wurden.

Anlässlich der letzten Befragung durch S&P Fund Services, die zwischen Januar und Februar 2008 stattgefunden hat, sahen viele Funds of Hedge Funds-Manager attraktive Investitionsmöglichkeiten für Relative Value-Strategien, Global Macro und Managed Futures. Demgegenüber schätzten sie die Ausgangslage für Long-Short Equities, Merger Arbitrage und Related Strategies als schwierig ein. Rückblickend zeigt sich, dass die Manager bei den Equity Related Strategies richtig lagen, nicht aber bei den Value-Strategien.

Bereits Anfang dieses Jahres sahen viele Funds of Hedge Funds-Manager Chancen, im Rohstoffsektor gute Renditen erzielen zu können. Um den Trend ausnutzen zu können, setzten sie insbesondere auf CTAs (Commodity Trading Advisers). Gemäss Randal Goldsmith, Chefanalyst von Standard & Poor’s Fund Services, konnten vor allem diejenigen Funds of Hedge Funds ihr Kapital erhalten, die auf Managed Futures und CTAs setzten. Profitieren konnten auch Manager, die auf kurzfristige Strategien setzten. Da diese in der Lage waren, kurzfristige Trends in Obligationen, Währungen und Rohstoffen auszunutzen, waren sie denn auch die einzigen Gewinner des Sektors.

Der bestperformende unter den von S&P gerateten Funds of Hedge Funds war im ersten Quartal 2008 der Permal FX, Financials & Futures. Der mit einem AA bewertete und insbesondere in Managed Futures und Global Macro Hedge Funds investierte Funds of Hedge Funds erwirtschaftete in den vergangenen drei Monaten eine Rendite von 2,1%. Auch der von S&P mit einem A bewertete Theta Multistar Low Volatility war unter den wenigen Funds of Hedge Funds, die während des vergangenen Quartals eine positive Rendite erzielte. Erfolgreich war er nicht nur aufgrund des kurzfristigen Fokus auf Subprime-Werte, sondern auch wegen der Liquidität von 10%. Des Weiteren konnten auch Permal Natural Resources, Thames River Sentinel sowie Absolut Fund mindestens 99% ihres Nettovermögens bewahren.

«Die meisten Funds of Hedge Funds erhöhen ihre Positionen in Managed Futures Funds, da sie von einer weiter anhaltenden Volatilität an den Finanzmärkten ausgehen», sagt Goldsmith. Diese Strategie gilt auch als «sicherer Hafen», da es kein bedeutender Leverage braucht, um Rendite erwirtschaften zu können. Die Funds of Hedge Funds bleiben gegenüber Aktien vorsichtig und bevorzugen Manager mit einer tiefen netto Long-Position.

Chancen sehen die Manager zurzeit im Kreditbereich. Ken Kinsey-Quick, Manager von Thames River’s und einer der erfolgreichsten Investoren im kurzfristigen Kreditbereich, profitierte von der sich akzentuierenden US-Subprime-Krise, indem er frühzeitig in den Paulson Credit Opportunities und den Advantage Plus Hedge Fund investierte. Ken Kinsey-Quick ist überzeugt, dass die Bewertungen einiger Subprimepositionen zu stark gelitten haben und sich nun gute Investitionschancen auf der Long-Seite auftun. Der Thames River Sentinel und der Themes River Warrior Fund haben zwar noch Short-Subprimepositionen, diese wurden jedoch beachtlich reduziert.

Uneinig sind sich die Experten über die weitere Entwicklung des Rohstoffsektors. Während Funds of Hedge Funds im vergangenen Quartal vor allem mit CTA’s und Global Macro Hedge Funds gute Renditen erwirtschafteten, sind die Meinungen nach der Korrektur im März geteilt. Während das Team von Comas enthusiastisch bleibt, glaubt Ken Kinsey-Quick, dass sich die Rohstoffe in einer Blase befinden, die jedoch «noch keine Anzeichen aufweist, dass sie platzt.»

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