25.11.2024, 16:43 Uhr
Swisspath Group und VECO Group melden ihren Plan für den Zusammenschluss. Das gemeinsame Geschäft wird weiterhin unter dem Namen VECO firmieren.
Die Nord- und mitteleuropäische Länder schneiden in Sachen ESG wie erwartet am besten ab. Zu diesem Ergebnis kommt der aktuelle Morningstar Sustainability Atlas. Aber es gibt auch Überraschungen in anderen Regionen.
Während der Marktturbulenzen in der Coronavirus-Pandemie erwiesen sich Fonds, die auf Aktien mit guten ESG-Kennzahlen setzen, als sicherer Hafen für Anleger. Die russische Invasion in die Ukraine hat indes eine breite Diskussion über ESG im Allgemeinen und insbesondere über Ausschlüsse ausgelöst.
Letztendlich haben die beiden Grossereignisse aber einen seit langem bestehenden Trend verstärkt: Immer mehr Anleger wollen mit ihren Investitionen etwas Positives bewirken und vertreten die Ansicht, dass ESG-Risiken wesentlich im Investmentprozess sind.
Wie stehen einzelne Länder in dieser Hinsicht im internationalen Vergleich da? Laut der neuesten Ausgabe des Morningstar Sustainability Atlas sind die europäischen Länder bei ESG-Praktiken führend. Dies haben auch bereits frühere Ausgaben des Morningstar Sustainability Atlas gezeigt.
Der Atlas verwendet Morningstar-Länderindizes, um die Nachhaltigkeitsprofile von 48 länderspezifischen Aktienmärkten zu untersuchen. Die Bewertungen auf Unternehmensebene stammen von Morningstar Sustainalytics, Herausgeber des Morningstar Sustainability Ratings für Fonds.
Das vierte Jahr in Folge zeigen die Daten, dass die Niederlande der nachhaltigste Aktienmarkt der Welt sind, dank Positionen wie ASML Holding, der grössten Komponente in der Benchmark. Unter den Herstellern von Halbleiter-Ausrüstungen ist ASML ein ESG-Führer - insbesondere in den Bereichen Unternehmensführung und Arbeitskapital.
Finnland folgt dank Unternehmen wie Nokia, einem führenden Unternehmen in der globalen Technologie-Hardware-Industrie, und Sampo, einem grossen Namen in der Versicherungsbranche. Beide haben ein ESG-Risiko-Rating von «Niedrig».
Hongkong verbessert sich im Vergleich zum Vorjahr um einen Platz und verdrängt Frankreich vom dritten Platz des Rankings. Der Versicherer AIA Group - der bei weitem grösste Name innerhalb der Benchmark - verbindet ein geringes Risiko mit einem starken Management.
Besonders hervorzuheben ist in dieser Studie Taiwan, das von Platz 11 im Jahr 2022 auf Platz 5 im Jahr 2023 aufsteigt. Eine wichtige Rolle spielt hierbei Taiwan Semiconductor Manufacturing Company, ein weltweit führendes Unternehmen in Sachen ESG.
Auf Platz 16 von 48 liegen die Vereinigten Staaten. Einerseits gelten Unternehmen wie Apple, Nvidia, UnitedHealth Group und Visa als führend in Sachen Nachhaltigkeit, andererseits bestehen ESG-Risiken für grosse Namen wie Amazon, Meta und ExxonMobil. In den meisten dieser Fälle sind die schlechten Bewertungen das Ergebnis von Kontroversen.
So sah sich Amazon beispielsweise mit Streiks und Vorwürfen wegen schlechter Arbeitsbedingungen in Deutschland, Frankreich und dem Vereinigten Königreich konfrontiert. Hinzu kamen Dinge wie die kartellrechtliche Untersuchung, die die Europäische Kommission im Juli 2019 wegen der Doppelrolle des Unternehmens eingeleitet hat. Im Jahr 2020 erntete das Unternehmen viel Kritik für seinen Umgang mit der Frühphase der Coronavirus-Pandemie, insbesondere gegenüber dem Lagerpersonal.
Tesla hat ein mässiges ESG-Risiko, aber ein hohes Mass an Kontroversen. Laut Sustainalytics weist das Risikomanagement von Tesla in den Bereichen Humankapital und Produktmanagement erhebliche Mängel auf. Tesla war auch in wiederholte Vorfälle in Bezug auf die Lieferzeiten für Autos, die Sicherheit seiner autonomen Fahrtechnologie und das Personalmanagement verwickelt. Darüber hinaus sind die Tweets des Vorstandsvorsitzenden Elon Musk, die den Aktienkurs des Unternehmens beeinflussen, nach wie vor ein Problem für die Unternehmensführung.
China liegt auf Platz 39 von 48 und ist im Vergleich zu 2021 um neun Positionen zurückgefallen. Der Internetriese Tencent ist der grösste Name im Index, gefolgt von Alibaba. Beide Unternehmen haben ein ESG-Risiko-Rating von mittel und sind in beunruhigender Weise in Kontroversen verwickelt. Zwei grosse Namen, Industrial and Commercial Bank of China und Bank of China, haben ein hohes ESG-Risiko-Rating.
Der Klimawandel bleibt ein wichtiger Bestandteil des Gesamtbildes. Mark Carney, Sonderbeauftragter der Vereinten Nationen für den Klimaschutz und ehemaliger Gouverneur der Bank of England, bezeichnete die Umstellung auf Netto-Null-Emissionen als die «grösste wirtschaftliche Chance unserer Zeit».
Nord- und mitteleuropäische Märkte wie die Niederlande, die Schweiz, Dänemark, Belgien, Schweden und Deutschland weisen das geringste CO2-Risiko auf. Die USA schneiden ebenfalls sehr gut ab und liegen auf Platz acht von 48. Aufgrund der Ausrichtung auf die Bereiche Technologie und Gesundheitswesen und angesichts des geringen Engagements im Energie- und Versorgungssektor ist nur ein kleiner Teil der börsennotierten Unternehmen von einem Wertverlust bedroht. Eine bemerkenswerte Ausnahme ist Berkshire Hathaway, dem in der Morningstar-Analyse unter Verwendung von Sustainalytics-Daten ein hohes CO2-Risiko zugewiesen wird.
Laut Sustainalytics ist Berkshire aufgrund der Verteilung seiner Investitionen und seiner Grösse den Risiken im Zusammenhang mit ESG-Integrationsprozessen und verantwortungsbewussten Investitionen deutlich stärker ausgesetzt als andere Unternehmen. Darüber hinaus ist Berkshire durch seine Beteiligungen an mehreren Unternehmen auch indirekt ESG-Risiken ausgesetzt, insbesondere in den Sektoren Finanzen, Konsumgüter, Energie und Industrie.
Hongkong, einer der kohlenstoffintensivsten Aktienmärkte, hat einen Portfolio Carbon Risk Score von Low und befindet sich im ersten Quintil. Grosse Unternehmen und bedeutende Kohlenstoffemittenten wie der Industriekonzern CK Hutchison Holdings, die Versorgungsunternehmen CLP Holdings und Power Assets Holdings sowie die Galaxy Entertainment Group werden von Sustainalytics mit einem Carbon Risk Rating von mittel bewertet.