Burton Malkiel: "Alternative Indexing macht keinen Sinn"

Prof. Dr. Burton Malkiel ist Mitglied des Verwaltungsrats der in Irland domizilierten Vanguard Fonds.
Prof. Dr. Burton Malkiel ist Mitglied des Verwaltungsrats der in Irland domizilierten Vanguard Fonds.

Investorenlegende Burton Malkiel zeigt sich wenig begeistert vom neuen Trend des alternativen Indexing. "Die Finanzmärkte sind ausreichend effizient. Eine Verschiebung der Gewichtung in einem alternativen Index ist somit immer eine Wette gegen den Markt und damit mit einem zusätzlichen Risiko behaftet", erklärte Malkiel am Vanguard-Event vor Kurzem in Zürich.

16.07.2012, 11:57 Uhr

Redaktion: dal

Zudem müssten die Kosten eines aktiv verwalteten Fonds beachtet werden, die substantiell höher seien als bei einem herkömmlichen passiven Index-Fonds. "Wenn man grosse Large-Cap-Fonds mit der Performance des S&P 500 vergleicht, werden regelmässig Zweidrittel der aktiv verwalteten Fonds von der Marktentwicklung geschlagen", so Malkiel weiter. Das heisst, dass aktiv gemanagte Fonds in der Mehrheit nicht nur schlechter abschneiden als der Markt, sie verursachen auch höhere Kosten und schmälern damit die Rendite eines potenziellen Investors noch weiter.

Bonds mit Dividendenpapieren substituieren
Um das momentan niedrige Zinsumfeld zu umgehen, sollen Investoren vermehrt alternative Strategien entwickeln. "Um dem tiefen Zinsniveau zu entfliehen, sollte man vermehrt Bonds mit Aktien substituieren", so Malkiel. Denn die momentan niedrigen Bewertungen versprächen lukrative Dividendenrenditen, die oftmals über den Kupons von Bonds liegen.

Investieren in Emerging Markets
Im momentanen Marktumfeld sei zudem eine stärkere Gewichtung der aufstrebenden Märkte sinnvoll, ist Malkiel überzeugt. "Langfristig betrachtet sind die Emerging Markets attraktiv, da sie über ein grösseres Wirtschaftswachstum, eine bessere Demografie als auch eine bessere Fiskalpolitik verfügen", erklärte die Investorenlegende. Denn während die Überalterung in den entwickelten Volkswirtschaften weiter zunimmt, zeigen die prognostizierten Werte für die aufstrebenden Volkswirtschaften gar eine Verbesserung beim Verhältnis der arbeitstätigen Bevölkerung gegenüber der nichterwerbstätigen Bevölkerung. Auch der Verschuldungsgrad gegenüber dem Bruttoinlandprodukt spricht für die aufstrebenden Märkte. Dabei können Anleger, welche in die Emerging Markets investieren wollen, auf bereits bestehende Index-Fonds zurückgreifen.

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