Attraktive Aussichten für Italiens Immobilienmarkt

24.09.2010, 09:40 Uhr

Der italienische Immobilienmarkt wird von Immobilieninvestoren oftmals unterschätzt. Dadurch eröffnen sich Chancen für ausländische Investoren. Zu diesem Ergebnis kommen die Researcher von Henderson Global Investors in ihrer aktuellen Marktstudie.



Stefan Wundrak
Research Manager Europe bei Henderson Global Investors

Im europäischen Vergleich ist der italienische Immobilienmarkt gut durch die Krise gekommen. Grosse Preisübertreibungen in beide Richtungen und Notverkäufe gab es in Italien nicht. Die Mietkorrekturen bei Büro-, Einzelhandels- und Gewerbeimmobilien waren zwar stärker als in vielen anderen europäischen Märkten. Doch mittlerweile ist die Talsohle bei der Mietentwicklung beinahe durchschritten. Auch die Renditen für hochwertige Immobilien haben sich stabilisiert. Für erstklassige Immobilien liegen sie im Büro-Segment bei 5,25 Prozent, für Shoppingcenter bei 5,5 Prozent und für Logistik-Immobilien bei 7,25 Prozent. Viele Marktteilnehmer stellen sich bereits wieder auf zaghaftes Mietwachstum ein. Insbesondere bei erstklassigen Einkaufszentren und Büroimmobilien werden ab 2011 steigende Mieten erwartet.

Marktstabilität wird geschätzt

"Die Aussichten für Italiens Immobilienmarkt sind gut, wir erwarten sowohl fallende Anfangsrenditen als auch wieder langsam steigende Mieten bei erstklassigen Immobilien. Der Investitionsstandort Italien wird jedoch häufig übersehen", sagt Stefan Wundrak, Research Manager Europe bei Henderson Global Investors. "Italiener schätzen die Stabilität ihres Marktes. Ausländer sehen oft nur die Risiken und meiden den Markt zu Unrecht. Dadurch könnten sie attraktive Chancen verpassen. Der italienische Immobilienmarkt sollte von Investoren ernst genommen werden", so Wundrak weiter. "Zumindest Norditalien zählt unserer Ansicht nach mit Deutschland, Frankreich und Grossbritannien zu Kerneuropa."

Starke Struktur der Wirtschaft

Mehrere Faktoren sprechen laut Henderson für Italien. Der Immobilienmarkt profitiert von eigenkapitalstarken Investoren aus dem Land. Die Struktur der Wirtschaft ist breit aufgestellt und weit stärker als die der südeuropäischen Nachbarländer. So liegt der Export beispielsweise nur wenig unter dem Niveau von Frankreich und übertrifft sogar Grossbritannien. Insbesondere Norditalien kann in Bezug auf die Wirtschaftsleistung und Kaufkraft mit den prosperierenden Regionen in Deutschland, Frankreich oder Grossbritannien problemlos mithalten. Italien hat zwar eine hohe Staatsverschuldung, die Verbindlichkeiten der privaten Haushalte sind jedoch die niedrigsten in Westeuropa, was den Einzelhandel auf ein gesundes Fundament stellt. (ng)

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