10.10.2024, 10:50 Uhr
Nordea Asset Management gewinnt den PRI Award 2024 für sein Engagement im Bereich der Methanemissionen.
«Für Unternehmen wird es immer wichtiger, über Biodiversitätsziele und -erfolge zu berichten. Eine der grössten Hürden dabei ist der Mangel an verlässlichen Daten, die in Echtzeit Aufschluss darüber geben, wie effektiv es mit verschiedenen Ansätzen gelingt, die negativen Auswirkungen der Unternehmen auf die Artenvielfalt zu verringern», schreiben Richard Edgar, Editor in Chief und Ben Traynor, Senior Investment Writer bei Fidelity.
Die Partner Fidelity International, Cardano und Nomura Asset Management unterstützten deshalb eine Bioakustikstudie von Green PRAXIS, ein Anbieter naturbasierter Lösungen. Die Studie erfolgte in Zusammenarbeit mit Professor Hervé Glotin, Leiter des Forschungsteams am Labor für Computerwisschenschaft und -systeme LIS an der Universität Toulon, sowie Gianni Pavan, Professor für terrestrische und marine Bioakustik an der Universität Pavia.
Die Studie hatte zum Ziel, Aufschluss darüber zu geben, wie mithilfe bioakustischer Technologien und künstlicher Intelligenz die Biodiversität auf unterschiedlich intensiv genutzten Flächen gemessen und überwacht werden kann. Dabei entwickelte Green PRAXIS ein innovatives bioakustisches Verfahren, mit dem sich verschiedene Geräusche visuell beziehungsweise als Spektrogramme darstellen lassen. So können Geräusche sichtbar gemacht werden und Informationen über die Artenvielfalt liefern.
Die dabei gewonnenen Ergebnisse aus neun Standorten im indonesischen West-Kalimantan auf den Monoanbauflächen eines Palmölproduzenten und auf Kontrollflächen (Wald- und Naturschutzgebiete) waren ermutigend und eindeutig. Die Studie ergab, dass sowohl die Kontroll- als auch die Schutzflächen eine signifikant höhere Zahl akustischer Ereignisse in einem breiteren Frequenzbereich aufwiesen. Dies lässt auf Artenreichtum schliessen. Insgesamt bestätigten die Ergebnisse dieser Studie auch die Resultate früherer wissenschaftlicher Untersuchungen, wonach die von Unternehmen durchgeführten Naturschutzmassnahmen einen wichtigen Beitrag zur Wiederherstellung der biologischen Vielfalt leisten.
Die Bioakustik bietet eine kostengünstige, nicht invasive, skalierbare Technologie, die Tonaufnahmen mit künstlicher Intelligenz kombiniert, um Einblicke in den Bestand und den Reichtum der biologischen Vielfalt zu gewinnen. Herkömmliche Methoden zur Messung der biologischen Vielfalt, wie beispielsweise das Zählen von Arten (Reichtum) und der Anzahl der Individuen jeder Art (Abundanz), sind ressourcenintensiv und neigen dazu, das lokale Ökosystem relativ stark zu beeinträchtigen. Das Projekt zeige, dass es Verfahren gibt, mit denen Unternehmen ihre Umweltauswirkungen messen und basierend auf diesen Daten ihre Biodiversitätsziele erreichen können. «Dieses Instrument kann die Rechenschaftspflicht von Unternehmen verbessern und Aufschluss darüber geben, ob sie tatsächlich Fortschritte beim Erreichen ihrer Umweltziele machen. Die beteiligten Investoren wollen nun in einem aktiven Dialog anhand der Studienergebnisse Unternehmen und ihre Zulieferer davon überzeugen, diese Technologie bei ihren Biodiversitätsmessungen einzusetzen und damit ihre Investitionen in Aktivitäten, die die Artenvielfalt zerstören, auf solche umlenken, die es der Natur ermöglichen, sich zu erholen», heisst es dazu.
Der Verlust von Naturkapital sei ein systemisches Risiko für die Kapitalmärkte. «Gesundheitsschutz und der Erhalt von Artenvielfalt und Ökosystemen haben daher höchste Priorität für Fidelity. Es braucht dringend schnelle und zuverlässige Biodiversitätsmessungen, um mehr Investitionen in die Wiederherstellung der Natur zu kanalisieren. Mit diesem System erhalten Unternehmen Daten für eine bessere Offenlegung, für gezielte Massnahmen und letztlich für eine wirksamere Kapitalallokation. Die Weiterentwicklung solcher Messsysteme gibt der Anlegerseite zudem Instrumente an die Hand, mit denen sie die besten Unternehmen identifizieren und denjenigen, die zurückbleiben, schwierige Fragen stellen kann. Je mehr Daten zur Verfügung stehen, desto eher wird so investiert, dass schneller Lösungen im Bereich der Artenverlust gefunden werden können», so das Fazit.