Nordea AM engagiert sich in Indien gegen Wasserverschmutzung
Mit Pharmaabfällen verschmutztes Wasser fordert in Indien jedes Jahr zehntausende Tote. (Bild: Shutterstock.com/Martchan)
Pharmazeutische Wasserverschmutzung in Indien ist ein wichtiger Treiber der Zunahme an antibiotikaresistenten Keimen. Neben den sozialen Folgen stellt die Situation ein grosses Problem für die indische Wirtschaft dar. Nordea Asset Management engagiert sich bei den betroffenen Firmen, um Verbesserungen zu erreichen.
07.12.2020, 17:53 Uhr
Redaktion: alm
Antibiotikaresistente Keime sind weltweit auf dem Vormarsch. Diese Superbugs stellen die Welt vor eine enorme gesundheitliche Herausforderung. Indien ist aufgrund von pharmazeutischer Wasserverschmutzung ganz besonders davon betroffen und zählt jedes Jahr mehr als 60'000 Neugeborene, die an von antibiotikaresistenten Keimen verursachten Infektionen sterben.
Bis 2050 dürften weltweit jährlich bis zu zehn Millionen Menschen im Zusammenhang mit einer Antibiotikaresistenz sterben. Dies, da sich antibiotikaresistente Keime innert Kürze weltweit ausbreiten können – eine Studie konnte nachweisen, dass ein antibiotikaresistentes Gen in Bakterien innert drei Jahren beinahe 13'000 Kilometer von Indien nach Norwegen zurücklegte.
Wasserverschmutzung stellt indische Wirtschaft vor Probleme
Um diesem Trend entgegenzuwirken, engagiert sich Nordea Asset Management (NAM) langfristig bei Pharmafirmen, in die der Vermögensverwalter investiert ist und die indische Zulieferer haben. 2016 zeigte NAM in einem Bericht das Ausmass der Verschmutzung durch die Pharmaindustrie und den Mangel an griffigen Regulierungsmassnahmen auf. Den Report teilte das Unternehmen mit der Pharmaceutical Supply Chain Initiative (PSCI) und anderen relevanten Stakeholdern. Zwei Jahre später konnten dennoch keine Verbesserungen festgestellt werden.
Durch den Klimawandel, mangelnde Regulation und eine schnell wachsende Bevölkerung dürfte sich das Problem künftig noch weiter verstärken. "Neben den sozialen Auswirkungen ist Indiens Wirtschaft von einer zuverlässigen Versorgung mit sauberem Wasser abhängig. Die Auswirkungen der Wasserverschmutzung stellen für Unternehmen, die Lieferanten in Indien haben, als auch im weiteren Sinne für Investoren ein wesentliches Risiko dar", erklärt Eric Pedersen, Head of Responsible Investments bei NAM.
Brancheweite Verbesserungen des Wasser-Risikomanagements
Als Antwort auf den wachsenden Druck, der durch die Reports entstanden war, entwickelte PSCI einen Massnahmenplan und passte die für alle Mitglieder verbindlichen Richtlinen entsprechend an. Damit stiess die Initiative branchenweite Anstrengungen an, Lieferketten und das Wasser-Risikomanagement zu verbessern. Zudem erstellte das indische Umweltministerium Anfang 2020 einen Gesetzesentwurf mit Grenzwerten für die zulässige Konzentration von Antibiotika im Abwasser von Pharmaunternehmen.
Doch trotz dieser Fortschritte ist die Arbeit nicht getan. Um weitere Verbesserungen anzuregen und eine Rückkehr zu unverantwortungsvollen Praktiken zu verhindern, befindet sich NAM weiterhin in einem regelmässigen Austausch mit Exponenten der Pharmaindustrie.
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