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Nachhaltigkeit als Erfolgsfaktor in einer Welt nach Corona

Scott Berg von T. Rowe Price ist überzeugt, dass das Thema Nachhaltigkeit für Unternehmen in Zeiten von Covid-19 wichtiger denn je ist. (ZVG)
Scott Berg von T. Rowe Price ist überzeugt, dass das Thema Nachhaltigkeit für Unternehmen in Zeiten von Covid-19 wichtiger denn je ist. (ZVG)

Nachhaltigkeit ist ein wichtiger Indikator für ein qualitativ hochwertiges Wachstumsunternehmen, ist Scott Berg von T. Rowe Price überzeugt. Die Corona-Pandemie habe den Trend hin zu besseren ESG-Praktiken sogar noch befeuert.

06.11.2020, 10:29 Uhr
Nachhaltigkeit

Redaktion: alm

Krisen stossen Veränderungen an, das weiss jeder. In den Jahren nach der globalen Finanzkrise von 2008 konnte man massive Verschiebungen in der globalen Wirtschaft beobachten. Insbesondere die Technologie hat einen Boom erlebt – heute durchdringt sie alle Sektoren und Branchen und hat sowohl die Effizienz als auch die Kapazitäten beachtlich erhöht. "In gewisser Weise ist Technologie auch eine bedeutende demokratische Kraft, da durch sie viele Menschen Zugang zu Fähigkeiten, Macht, Wissen und modernen, hochentwickelten Hilfsmitteln erhalten", erklärt Scott Berg, Portfoliomanager für die Global Growth Equity Strategy bei T. Rowe Price. Doch Technologie habe auch zu massiven Umwälzungen geführt: Durch die erheblichen Effizienzsteigerungen seien viele Arbeitsplätze verloren gegangen und manche Branchen seien sogar völlig verschwunden.

Pandemie befeuert viele disruptive Trends

"Der Ausbruch der Coronavirus-Pandemie hat innerhalb weniger Monate dazu geführt, dass Trends in den ESG-Bereichen einige Jahre früher gekommen sind als allgemein erwartet", kommentiert Berg. Daher sei es wichtig, deren grösseres Gewicht genau zu verstehen und zu erkennen, wie sich das Anlageumfeld dadurch verändert.

Social Distancing und die zeitweilige Schliessung von Einzelhandelsgeschäften haben dem E-Commerce und modernen Kommunikationsmöglichkeiten starken Zulauf beschert und die Entwicklung um Jahre vorgezogen. Unternehmen setzen auf Technologie, um Mitarbeitern ein reibungsloses Arbeiten im Homeoffice zu ermöglichen – ein Konzept, an dem Unternehmen auch nach dem Ende der Pandemie festhalten könnten. Regierungen in aller Welt haben zwar mit geld- und fiskalpolitischen Impulsen in beispiellosem Umfang versucht, Arbeitsplätze zu sichern und zu schaffen. Doch sie haben Mühe, dem wachsenden gesellschaftlichen Druck entgegenzuwirken. Das Coronavirus hat auch eine hitzige Debatte darüber ausgelöst, wie man gegen die verschiedenen Ausprägungen der Ungleichheit und Ungerechtigkeit – auf gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Ebene – vorgehen sollte.

Unternehmen müssen Nachhaltigkeit künftig stärker einbinden

"Im aktuellen Umfeld ist es für Unternehmen wichtiger denn je, das Thema Nachhaltigkeit in ihre langfristigen Strategien einzubinden", so der Experte. "Hier sprechen wir nicht über gute Unternehmensführung und verantwortliches Handeln als 'Corporate Citizen', sondern darüber, eine robuste Geschäftsstrategie zu entwickeln, um letztlich zu den Gewinnern des ökologischen und sozialen Wandels zu zählen." Nachhaltigkeit sei untrennbar verbunden mit – und zudem abhängig von – visionärem Denken sowie Disziplin und Führungskompetenz (vor allem in Krisenzeiten), der Fähigkeit, vom gesellschaftlichen Wandel zu profitieren, wie auch der Bereitschaft, den Bedürfnissen anderer Rechnung zu tragen.

Grosser Einfluss bringt grosse Verantwortung mit sich

Die aktuelle Gesundheitskrise habe für den Technologiesektor eine ähnliche Bedeutung wie die globale Finanzkrise für Finanzunternehmen, so Berg: "Grossen Technologieunternehmen wie Apple, Amazon und Netflix sind die Kontroversen rund um das Thema ESG nicht ganz unbekannt. Sie haben mit ihren Geschäftsmodellen innerhalb der Gesellschaft massiv verändert, wie wir kommunizieren, einkaufen und fernsehen, andererseits aber auch von diesen Veränderungen stark profitiert." Die Folge waren Umsatzzuwächse, aber auch eine Zunahme der operationellen Risiken. Es steht viel auf dem Spiel. Deshalb haben sich viele Technologiefirmen intensiv damit auseinandergesetzt, wie sie ESG-Aspekten wie Humankapitalmanagement und Ethik – beispielsweise mit Blick auf die stärkere Erfüllung der Steuerpflicht im Ausland – besser Rechnung tragen können.

Zudem beobachtet der Experte, dass nicht nur grosse Unternehmen erkennen, dass sie einen bedeutenden Beitrag leisten können, um unser Leben einfacher und besser zu machen: "Seit dem Ausbruch der Pandemie stellen auch kleinere Unternehmen fest, dass sie uns durchaus dabei helfen können, diese schwierigen Zeiten zu überstehen." E-Commerce-Plattformen helfen kleinen Unternehmen massgeblich bei der Umstellung vom Offline- auf das Online-Geschäft. Im Gesundheitssektor gibt es kleine, hochspezialisierte Biotech-Firmen, die über ausgezeichnete Fähigkeiten in der Entwicklung exakter, zuverlässiger Tests, in der serologischen Forschung sowie in der Entwicklung, Produktion und Verteilung von Impfstoffen verfügen und an vorderster Front gegen das Coronavirus kämpfen. "Nie zuvor wurde auf ein Problem von so vielen Seiten gleichzeitig der Fokus gelegt, und man hofft, dass die Gesellschaft, wenn diese Krise erst einmal überwunden ist, sehr viel mehr auf kollektive Ziele achten wird", so Berg. Denn der Experte ist überzeugt, dass gute ESG-Praktiken Unternehmen langfristig nachhaltiger und beständiger machen.

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