Nur 9% des weltweit hergestellten Kunststoffs werden recycelt. (Bild: Shutterstock.com/Mohamed Abdulraheem)
Die Alliance to End Plastic Waste und Lombard Odier Investment Managers schliessen sich zusammen, um den Circular Plastic Fonds ins Leben zu rufen. Kapitalmärkte spielen nach Meinung der Promotoren für die Skalierung nachhaltiger Lösungen zur Vermeidung von Kunststoffabfällen eine wesentliche Rolle.
12.05.2022, 16:21 Uhr
Redaktion: rem
Die Alliance to End Plastic Waste (Alliance) und Lombard Odier Investment Managers (LOIM) haben am Donnerstag die Einführung eines neuen Fonds für die Kunststoff-Kreislaufwirtschaft, des Circular Plastic Fonds, bekannt gegeben. Damit sollen laut Medienmitteilung 500 Mio. USD an Kapital von institutionellen und anderen zugelassenen Anlegern beschafft werden, um skalierbare Lösungen für die Beseitigung von Kunststoffabfällen aus der Umwelt, mehr Recycling und die Förderung des globalen Übergangs zu einer Kreislaufwirtschaft in der Kunststoff-Wertschöpfungskette zu schaffen. Die Alliance werde im Rahmen dieses Fonds als Ankerinvestor fungieren.
Kunststoffabfälle zu einer Ressource machen
Die Alliance hat LOIM mit der Entwicklung und Verwaltung des Fonds beauftragt, der positive Auswirkungen auf Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft sowie attraktive finanzielle Erträge erzielen soll. Hier würden sich ausgezeichnete Gelegenheiten bieten, Kunststoffabfälle zu einer Ressource zu machen und dabei günstige Skaleneffekte sowie wirtschaftliche Erträge zu erzielen. Laut Branchenschätzungen birgt der Übergang zu einer kreislaufwirtschaftlichen Wertschöpfungskette für Kunststoffverpackungen bis 2030 auf weltweiter Ebene ein wirtschaftliches Potenzial in Höhe von 1 Bio. USD.
Der Fonds werde auf zentrale Themen abzielen, die einer Kunststoff-Kreislaufwirtschaft auf direkte Weise förderlich sind und die Möglichkeiten, die in der gesamten Abfallwirtschaft (sowohl in vor- als auch in nachgelagerten Bereichen) vorhanden sind, beschleunigen können. Unter anderem betreffe dies die Infrastruktur für das Sammeln und Sortieren von Abfällen, eine technologiegestützte Recycling-Infrastruktur und Konzeptlösungen für eine erhöhte Langlebigkeit, Wiederverwendung und Wiederverwertbarkeit von Kunststoffen. Darüber hinaus sollen Innovationen in der Kunststoffchemie und -produktion vorangetrieben werden, mit denen die Entsorgung am Ende des Lebenszyklus des Produkts vereinfacht oder rationalisiert werden kann.
Die Alliance wird als technischer Berater für den Fonds fungieren. Unterstützt wird sie dabei von einem Team erfahrener Fachleute, die branchengeführte Beratungen in Bezug auf die technische Machbarkeit, die Marktfähigkeit und die Skalierbarkeit von Lösungen rund um die Kunststoff-Kreislaufwirtschaft sowie die Technologie und Infrastruktur in der Abfallwirtschaft bieten.
Erschliessung von Kapital für Investitionsmöglichkeiten
Die Hindernisse bezogen auf das Recycling sind laut den Promotoren des Fonds allseits bekannt. Nur 9% des weltweit hergestellten Kunststoffs werden recycelt. Der grösste Teil landet unterdessen in der Müllverbrennung, auf offenen Müllhalden, auf Deponien oder gelangt als Kunststoffabfall in die Umwelt. Obschon es Lösungen für diese Probleme gibt – von der Infrastruktur und den Sammelsystemen über die Skalierung innovativer Technologien bis hin zur systematischen Eliminierung von Marktineffizienzen und der Umwandlung linearer Lieferketten in einen geschlossenen Kreislauf –, bleibt weiterhin viel zu tun, um das Problem des Kunststoffabfalls zu bewältigen. All diese Lösungen erfordern beträchtliche Kapitalinvestitionen.
"Die Strategie nutzt die kollektive Intelligenz der Wertschöpfungskette in der Kunststoffbranche und verbindet sie mit Kapital, um dringend benötigte Lösungen in grossem Stil umzusetzen. Ich bin optimistisch, dass wir damit die Aufmerksamkeit der Finanzmärkte auf die Anlagegelegenheiten lenken können, die sich in der Kunststoff-Kreislaufwirtschaft ergeben. So werden wir in der Lage sein, verschiedene Finanzierungsquellen für Investitionen in Kreislauflösungen zu erschliessen, um dem Problem von Kunststoffabfällen die Stirn zu bieten“, sagt Jacob Duer, Vorsitzender und CEO der Alliance. Und Jean-Pascal Porcherot, Co-Head von LOIM und Managing Partner der Lombard Odier Group fügt hinzu: "Diese Strategie bietet eine überzeugende Anlagemöglichkeit. Sie wird auf sämtliche Segmente des Private-Equity-Spektrums abzielen, einschliesslich Direkt- und Co-Investitionen, wobei das Ziel darin besteht, das Problem des Kunststoffabfalls weltweit zu verringern und dabei attraktive finanzielle Erträge und Nachhaltigkeitsergebnisse zu erzielen.“
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