Werbung

US-Wirtschaft schrumpft etwas mehr als erwartet

Vor den angedrohten Zöllen sind die Importe um mehr als 40 Prozent gestiegen. (Bild Alones/Shutterstock)
Vor den angedrohten Zöllen sind die Importe um mehr als 40 Prozent gestiegen. (Bild Alones/Shutterstock)

Im ersten Quartal sank das Bruttoinlandsprodukt zum Vorquartal um annualisiert 0,3 Prozent, wie das amerikanische Handelsministerium nach einer ersten Schätzung mitteilte. Volkswirte hatten für die Monate Januar bis Ende März im Schnitt eine Schrumpfung von 0,2 Prozent erwartet.

30.04.2025, 16:27 Uhr
Konjunktur

Redaktion: awp/sw

US-Präsident Donald Trump hatte zwar erst Anfang April seine Zölle gegenüber fast allen Ländern dieser Welt angekündigt und sie dann teilweise wieder zurückgenommen. Die Importe sind aber schon vor der Zollentscheidung im März deutlich gestiegen. US-Unternehmen wollten sich offenbar nochmal mit ausländischen Produkten eindecken. Dies belastete das Wirtschaftswachstum im ersten Quartal. So sind die Importe im ersten Quartal um 41 Prozent gestiegen. Der Aussenhandel belastete das Wirtschaftswachstum um fast fünf Prozentpunkte. Dies ist ein Rekordwert.

Die Konsumausgaben stiegen mit annualisierten 1,8 Prozent so wenig wie seit Mitte 2023 nicht mehr. Der Konsum ist für zwei Drittel der Wirtschaftsleistung in den USA verantwortlich. Positiv entwickelten sich die Ausrüstungsinvestitionen der Unternehmen. Sie stiegen so stark wie seit 2020 nicht mehr.

Diverse Sondereffekte

«Das schwache erste Quartal war vor allem ein Resultat verschiedener Sondereffekte und als solches noch kein Vorbote einer drastischen Wachstumsabschwächung, was auch durch die nach wie vor robuste inländische Nachfrage bestätigt wird», kommentiert Commerzbank-Analyst Christoph Balz. «Wir gehen daher weiterhin davon aus, dass die US-Wirtschaft trotz des Zollschocks eine Rezession vermeiden kann, auch wenn die Abwärtsrisiken spürbar zugenommen haben.»

US-Wachstumszahlen werden annualisiert, also auf das Jahr hochgerechnet. Sie geben an, wie stark die Wirtschaft wachsen würde, wenn das Tempo ein Jahr lang anhielte. In Europa wird auf diese Methode verzichtet, weshalb die Zahlen nicht direkt miteinander vergleichbar sind. Um auf eine mit Europa vergleichbare Wachstumsrate zu kommen, müsste man die US-Rate durch vier teilen.

Alle Artikel anzeigen

Diese Website verwendet Cookies, um Ihnen eine bestmögliche Nutzung zu ermöglichen. Mit der Annahme der Cookies bestätigen Sie, dass Sie ein professioneller Anleger mit Sitz in der Schweiz sind.> Datenschutzerklärung