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Deutscher Industrie fehlen die Grossaufträge

Vor allem aus dem Ausland gab es deutlich weniger Aufträge. (Bild Shutterstock/Alexander Tolstykh)
Vor allem aus dem Ausland gab es deutlich weniger Aufträge. (Bild Shutterstock/Alexander Tolstykh)

Die deutsche Industrie hat im November wegen der schwächelnden Weltkonjunktur den stärksten Auftragseinbruch seit mehr als einem Jahr erlitten. Die Bestellungen fielen um 5,3 Prozent geringer aus als im Vormonat, wie das Statistische Bundesamt mitteilte.

06.01.2023, 10:36 Uhr
Konjunktur

Redaktion: sw

Zum unerwartet grossen Rückgang trugen insbesondere ausbleibende Grossaufträge bei. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten lediglich mit einem Minus von 0,5 Prozent gerechnet, nach einem Wachstum von 0,6 Prozent im Oktober. Im Vergleich zum November 2021 lagen die neuen Bestellungen um 11,0 Prozent niedriger. «Der Auftragseingang hat damit das niedrigste Niveau seit Juli 2020 erreicht», schreibt das Statistikamt.

Die Entwicklung zeige, «dass die Industrie einen schwierigen Winter durchläuft, auch wenn sich die Geschäftserwartungen der Unternehmen zuletzt verbessert haben», kommentierte das Bundeswirtschaftsministerium die Entwicklung. «Allerdings ist der Auftragsbestand in der Industrie nach wie vor hoch, was die Produktion stützt.»

Auf kurze Frist gebe es eine gute Nachricht, sagte der Chefvolkswirt der VP Bank, Thomas Gitzel: Die Produktion sei aufgrund des hohen Auftragsbestandes in weiten Teilen der Industrie für das laufende Jahr gesichert, da sich die unerledigten Bestellungen wegen der Materialengpässe aufstauten. «Der nachgebenden Auftragseingänge bereiten erst zum Jahresende oder zu Beginn des Jahres 2024 richtig Schwierigkeiten», sagte Gitzel. «Dann aber wohl umso deutlicher.»

Sinkende Engpässe machen Hoffnung

Die Bestellungen aus dem Inland nahmen im November mit 1,1 Prozent zum Vormonat vergleichsweise gering ab, die aus dem Ausland brachen hingegen um 8,1 Prozent ein. Während die Nachfrage aus der Euro-Zone um 10,3 Prozent abnahm, sank das Neugeschäft mit dem restlichen Ausland um 6,8 Prozent.

Die Aufträge für Investitionsgüter wie Maschinen, Fahrzeuge und Anlagen fielen diesmal um 8,5 Prozent. Bei den Herstellern von Vorleistungsgütern gab es einen Rückgang von 0,9 Prozent. Die Bestellungen für Konsumgüter sanken um 0,7 Prozent.

Die Weltkonjunktur, Materialmangel und die Energiekrise setzen der Industrie derzeit zu. Die Klagen in der Branche über fehlende Materialien haben im Dezember allerdings den dritten Monat in Folge abgenommen – und das deutlich: 50,7 Prozent der Unternehmen litten noch darunter, nach 59,3 Prozent im November, wie das Münchner Ifo-Institut herausfand.

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