Deutsche Industrie mit mehr Aufträgen als erwartet

Im Oktober gab es deutlich mehr Aufträge für die deutsche Autoindustrie. (Bild Shutterstock/Gorloff-KV)
Im Oktober gab es deutlich mehr Aufträge für die deutsche Autoindustrie. (Bild Shutterstock/Gorloff-KV)

Dank der anziehenden Nachfrage aus dem Auslandnachfrage stiegen die Aufträge im Oktober. Die Bestellungen für Konsumgüter brachen hingegen ein.

06.12.2022, 09:48 Uhr
Konjunktur

Redaktion: sw

Die deutsche Industrie hat im Oktober nach zwei Monaten mit Rückgängen wieder mehr Aufträge erhalten. Die Bestellungen legten im Vergleich zum Vormonat um 0,8% zu, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten lediglich mit einem Mini-Wachstum von 0,1% gerechnet, nach Rückgängen von 2,9% im September und 2,0% im August.

«Damit haben sich die Bestellungen, die sich seit Sommer 2020 im Zuge von Nachholeffekten und zunehmenden Lieferengpässen zeitweise deutlich gesteigert hatten, nunmehr etwas stabilisiert», kommentierte das Bundeswirtschaftsministerium die Entwicklung. «Neben den leicht verbesserten Stimmungsindikatoren ist dies ein weiterer Hinweis darauf hin, dass die Rezession schwächer ausfallen könnte als befürchtet, auch wenn der Ausblick für die Industriekonjunktur verhalten bleibt.»

«Trend geht nach unten»

Ohne Grossaufträge wären die Aufträge um 1,2% gesunken. Im Vergleich zum Oktober 2021 fiel das Neugeschäft zudem kalenderbereinigt um 3,2% niedriger aus. «Der Trend der Auftragseingänge weist weiter klar nach unten», schlussfolgerte Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer daraus. «Das stützt die Vermutung, dass sich die deutsche Wirtschaft langsam in Richtung einer milden Rezession bewegt, auch wenn ein wirtschaftlicher Einbruch wie nach der Finanzkrise wegen des Ausbleibens einer Gas-Rationierung unwahrscheinlich ist.» Die anhaltende Unsicherheit bei den Energiepreisen stehe einer breiten Erholung im Weg, fügte Krämers Kollege Krüger hinzu.

Die Bestellungen aus dem Inland nahmen im Oktober um 1,9% ab, die aus dem Ausland wuchsen hingegen um 2,5%. Während die Nachfrage aus der Euro-Zone um 2,6% zulegte, stieg das Neugeschäft mit dem restlichen Ausland um 2,5%. Die Aufträge für Investitionsgüter wie Maschinen, Fahrzeuge und Anlagen nahmen um 3,2% zu, wozu vor allem die starke Nachfrage nach Autos beisteuerte. Bei den Herstellern von Vorleistungsgütern gab es einen Rückgang von 1,4%. Die Bestellungen für Konsumgüter brachen hingegen um 6,3% ein.

Allerdings sitzen die Unternehmen auf einem dicken Auftragspolster, da viele Bestellungen wegen fehlender Vorprodukte und Rohstoffe nicht abgearbeitet werden konnten. Zudem funktionieren die Lieferketten wieder besser. «Dies spricht grundsätzlich für ein Anziehen der Industrieproduktion in den kommenden Monaten», sagte der Chefvolkswirt der VP Bank, Thomas Gitzel.

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