Cryptocurrencies: Innovation ohne staatliche Erlaubnis

Die Zukunft des Geldes, Digitalisierung und Cryptocurrencies wurden kritisch beim Finanz und Wirtschaft Forum "Fund Experts Forum Deep Dive Nr. 5" beleuchtet. Die Revolution der Cryptocurrencies ist – unbemerkt von vielen – in vollem Gange.

27.10.2016, 10:28 Uhr
Fintech

Redaktion: hgr

Manche mögen sich erinnern, im Urlaub nur selektiv Fotos gemacht zu haben, waren es doch nur zwölf Bilder pro Film in der Kamera und das Entwickeln und Vergrössern im Fotoladen nicht gerade billig. Kodak und Polaroid verdienten damals ein Vermögen. Ihr Untergang erfolgte nicht durch Branchenkonkurrenz, sondern dadurch, dass Nokia 150 Millionen Kameras verkaufte, mit denen man auch telefonieren konnte. Mit diesem Beispiel erklärte Andreas Antonopoulos, Unternehmer und Autor von "Mastering Bitcoin", der seine Anreise mit Bitcoins bezahlt hat und überhaupt seit drei Jahren nur seine Visa-Bitcoin Kreditkarte benutzt, dass die Revolution im Finanzmarkt bereits in vollem Gange und seiner Meinung nach unaufhaltsam sei.

Der Finanzmarkt, vergleichbar mit den Branchen wie Buchdruck und der Musikwelt, glaube, dass er das Internet regulieren könne. Die Innovationen der letzten Jahre im Bereich Cryptocurrencies erfolgten jedoch alle ohne staatliche oder regulatorische Erlaubnis.

Bitcoin ist eine internationale Währung, die keiner Regulation unterliegt. Dessen Volatilität in den letzten zwölf Monaten allerdings geringer war, als die des britischen Pfundes. Nach den Schritten von Metallen zu Papiergeld zu Fiatgeld und Kreditkarten nun also Cryptocurrency. Sicherer als alle anderen Währungen sind Bitcoins keineswegs – ersten Betrugsfälle sind bereits Tatsache. Echte Vorteile bieten Bitcoins wenn es um schnellere Transaktionen und kosten geht – jeglicher institutioneller Intermediär ist überflüssig. Denkbar ist, wie von Montenegro umgesetzt, lieber eine fremde Währung zu benutzen, als selbst eine zu kreieren. Montenegro hat keine eigene Währung und benutzt heute den Euro, ohne Mitgliedschaft in der EU.

In der Tat sind Geldtransaktionen komplex, aber Unternehmen wie SIX und MasterCard experimentieren bereits im Hintergrund mit Blockchain-Technologien und die Stadtverwaltung Zug akzeptiert bereits Zahlungen bis zu CHF 200.00 in Bitcoins. Woher kommt das Vertrauen in eine Währung und liegt dieses Vertrauen bei den Bitcoins in der Technologie? Was die Veranstaltung aufzeigte, ist eindeutig: Die Revolution marschiert unaufhaltsam vorwärts und die traditionellen Finanzmarktdienstleister sollten ihre Geschäftsmodelle überdenken.

Die Zukunft kommt. Im Moment ist es aber immer noch gut beim Einkaufen Bargeld in der Tasche zu haben, falls das Terminal oder der Strom ausfällt.

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