Lyxor lanciert ETF Research Academy

Trotz des anhaltenden Wachstums der ETF Industrie in den letzten Jahren ist die Fülle und Qualität der Forschung auf diesem Gebiet noch begrenzt. Lyxor Asset Management will nun, in Zusammenarbeit mit Paris-Dauphine House of Finance diese Lücke schliessen.

12.11.2015, 11:07 Uhr
ETF

Redaktion: jog

Im Umfeld der neu gegründeten ETF Research Academy erstellen Experten weltweit Forschungspapiere zu ausgewählten ETF-Aspekten. Auf jährlicher Basis entscheidet das Scientific Committee der Academy, bestehend aus erfahrenen Wissenschaftlern, über relevante Themenschwerpunkte, um die Qualität der Forschung kontinuierlich zu gewährleisten. Bereits in diesem Jahr erstellen bekannte Forscher Studien für die ETF Research Academy, die sich mit ETFs und ihrer Liquidität befassen. Dabei wird unter anderem die Frage aufgeworfen, ob ETFs das Gesamtrisiko des Finanzmarktes erhöhen. Insbesondere beleuchten die Studien:

Welchen Einfluss haben ETFs auf die Liquidität der Märkte, in die sie investieren?
Die Forscher Ekkehart Boehmer und Xiaoyan Zhang analysieren den Einfluss von in den USA notierten ETFs auf Renditen, Marktqualität und Informationsflüsse an nicht-US-Aktienmärkten mit folgenden Schlüssen:

  • Es bestehen starke Verknüpfungen zwischen in den USA notierten Länder-ETFs und Renditen in den entsprechenden lokalen Märkten die Renditen der in den USA notierten ETFs bieten wertvolle Hinweise über zukünftige Renditen der Aktien auf dem lokalen Markt, teilweise bis zu zwei Tage in die Zukunft.
  • Verknüpfungen zwischen Marktqualitätskennzahlen (Volatilität, Geld-Brief-Spreads) sind ebenfalls stark (Volatilität und Geld- Brief-Spreads von in den USA notierten Länder-ETFs halfen bei der Prognose derselben Kennzahlen in lokalen Märkte an folgenden Handelstagen).
  • Umsatzverknüpfungen waren weniger stark, was bedeuten kann, dass in den USA notierte Länder-ETFs und Lokalmarkt-ETFs in gewissem Umfang Substitute darstellen.

Steigern ETFs das Gesamtrisikoniveau auf dem Finanzmarkt?
Ein grosser Teil der vorhandenen Forschung zur ETF-Liquidität ist empirisch. Beispielsweise sammeln Forscher Daten zur ETF-Liquidität und zur Liquidität der Basiswerte von ETFs. Anschliessend versuchen sie eine kausale Beziehung oder Korrelation zwischen beiden nachzuweisen. Solche Ansätze sind zwar wertvoll, berücksichtigen jedoch keine (Feedback-) Endogenitätseffekte: Es ist schwierig festzustellen, ob die Liquidität eines ETFs von der Liquidität seiner
Basiswerte oder umgekehrt abhängt. Der Forscher Semyon Malamud umgeht das Problem der Endogenität, indem er einen theoretischen anstelle eines
empirischen Ansatzes verwendet. Er versucht, die wirtschaftlichen Mechanismen von Grund auf zu identifizieren, die an Interaktionen zwischen ETFs und den zugrunde liegenden Wertpapiermärkten beteiligt sind. Malamuds Ansatz ist eine abgewandelte Version des klassischen Capital Asset Pricing Model (CAPM).

Wichtige Rückschlüsse daraus sind:

  • ETFs verursachen nicht automatisch einen höhere Volatilität und Gleichlauf bei Aktien (Malamud zeigt, dass dies von der Gesamthöhe der Risikoaversion im Markt abhängt, und davon, ob Volatilität und Gleichlauf kurz- oder langfristig gemessen werden).
  • ETFs können das Handelsvolumen und die Liquidität in den zugrunde liegenden Wertpapieren erhöhen.
  • Die Kosten des Handels von ETFs liegen normalerweise unter jenen des Handels der zugrunde liegenden Wertpapiere.
  • Eine höhere Liquidität im ETF-Primärmarkt führt nicht immer zu einer höheren Liquidität des Sekundärmarkts - die Beziehung ist nichtlinear.
  • Die Wahl der ETF-Ausgestaltung des Emittenten (z. B. die festgelegte Höhe der Primärmarktkosten) kann das Gesamtrisiko des ETF-Marktes beeinflussen.

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