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Hedgefonds rühren sich vor wichtigen Meldungen nicht von der Stelle

Philippe Ferreira, Senior Strategist bei Lyxor.
Philippe Ferreira, Senior Strategist bei Lyxor.

Die Unsicherheit bezüglich des Brexits führte dazu, dass zahlreiche europäische L/S-Equity-Manager sich dazu entschlossen haben, ihr Engagement in britischen Anlagen vor der Abstimmung deutlich zu vermindern, erklärt Philippe Ferreira, Senior Strategist bei Lyxor.

08.06.2016, 14:58 Uhr
Alternatives

Redaktion: jog

In den vergangenen Wochen behielten Hedgefonds weitgehend eine defensive Position bei. Im Vorfeld wichtiger Bekanntmachungen im Juni, die sich störend auf die Marktbedingungen auswirken können, nehmen sie keinesfalls weitere Risiken in die Portfolios auf.

Die Abstimmung über den Brexit steht an erster Stelle der möglichen kurzfristigen Störfaktoren. Deshalb haben sich zahlreiche europäische L/S-Equity-Manager entschlossen, ihr Engagement in britischen Anlagen vor der Abstimmung deutlich zu vermindern. Indessen behalten CTAs und Macro-Manager grosse Netto-Short-Positionen im GBP gegenüber dem USD bei. Die Erstgenannten haben ihre GBP/USD-Short-Positionen vor kurzem aufgestockt, während die Letztgenannten ihre Short-Positionen vor dem Hintergrund der Nachrichten Ende Mai leicht reduziert haben.

Die Sitzung des Offenmarktausschusses (FOMC) Mitte Juni und die damit verbundene Zusammenfassung der Konjunkturprognosen werden inmitten von Signalen, dass sich die konjunkturelle Entwicklung in den USA im zweiten Quartal beschleunigt hat, sorgfältig beobachtet. Wegen dieser kurzfristigen Unsicherheiten blieb in der letzten Maiwoche das mittlere Aktien-Beta von Hedgefonds in der Lyxor-Plattform unter 20% und sank für Strategien wie CTAs, Global Macro und Multi Strategy noch weiter.

Was die jüngste Performance betrifft, war die letzte Maiwoche für jede Strategie vorteilhaft, wobei sich Macro- und L/S-Equity-Fonds überdurchschnittlich entwickelten. Macro-Manager profitierten von ihren Aktienengagements und von der Rally des USD. Im L/S-Equity-Segment erzielten Manager mit variabler Ausrichtung eine Outperformance. Es ist erwähnenswert, dass L/S-Manager mit einer defensiven Ausrichtung im Mai das Beste aus dem Marktumfeld machten, da die Rally der Substanzwerte nachliess. Negativ anzumerken ist, dass CTAs sich in letzter Zeit weiterhin unterdurchschnittlich entwickelten, und der Lyxor CTA Broad Index über den gesamten Mai 2,3% nachgab.

Für die nächste Zeit behält man bei Lyxor die Präferenz für Strategien bei, die das Exposure gegenüber der Marktdirektionalität begrenzen (man bevorzugt Merger Arbitrage gegenüber Special Situations und zieht marktneutrale und variabel ausgerichtete L/S-Manager den long ausgerichteten Fondsmanagern vor). Mittelfristig bleibt man bei Lyxor auch in CTAs übergewichtet, obwohl sie taktisch zu einer neutralen Positionierung raten, da die aufgebauten grossen Shortpositionen in GBP/USD zu Verlusten führen würden, wenn sich das Vereinigte Königreich für den Verbleib in der EU entscheidet. Schliesslich ist man bei L/S Credit neutral eingestellt und gewichten Fixed Income Arbitrage als Teil der Präferenz für Strategien mit geringerem Marktengagement im Vorfeld der wichtigen Meldungen im Juni über.

Fondmanager Anthony Bailly von Rothschild & Co Asset Management. (Bild pd)

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