03.12.2024, 15:42 Uhr
Der ehemalige Direktor der Eidgenössischen Bankenkommission, Daniel Zuberbühler, fordert für die UBS deutlich höhere Eigenkapitalvorgaben. Damit solle das «desaströse» Szenario einer Abwicklung der Grossbank...
Die Schweiz bleibt das beliebteste Land für die Verwaltung von Vermögen internationaler Privatkundinnen und -kunden. Der Vorsprung vor Grossbritannien und den USA ist laut einer Deloitte-Studie aber nur noch sehr knapp. Dazu haben die massiven Abflüsse wegen der CS-Krise beigetragen.
In der Schweiz waren im Jahr 2023 Vermögen von internationalen Kundinnen und Kunden im Umfang von 2174 Milliarden Dollar gebucht, heisst es in der Studie «Deloitte International Wealth Management Centre Ranking».
Das entsprach rund 21 Prozent der weltweit grenzüberschreitend verwalteten Vermögen. Vor vier Jahren hatte der Anteil laut Deloitte allerdings noch 24 Prozent betragen.
Nur noch leicht weniger Vermögenswerte wiesen laut der Studie die internationalen Vermögensverwaltungszentren Grossbritannien (2166 Milliarden Dollar) sowie USA (2109 Milliarden) auf. Mit einigem Abstand folgen auf den weiteren Plätzen Hongkong (1004 Milliarden) und Singapur (730 Milliarden).
Ohne den CS-Zusammenbruch und die Abflüsse wäre der Vorsprung der Schweiz deutlich grösser, heisst es in der Deloitte-Studie. So musste die CS laut den Zahlen zwischen Mitte 2022 und Mitte 2023 einen Abfluss von Kundengeldern in Höhe von 183 Milliarden Dollar hinnehmen. Eine Stabilisierung zeigte sich erst ab dem dritten Quartal 2023 mit dem UBS-CS-Zusammenschluss.
Noch immer sei die Schweiz vor allem für Kundinnen und Kunden aus Europa und dem Nahen Osten das bevorzugte Vermögensverwaltungszentrum, schreibt Deloitte. Der Zusammenbruch der Credit Suisse habe die Stabilität des Schweizer Bankenmarkts aber erschüttert. Die Vermögenszuflüsse aus diesen beiden Regionen hätten sich seither noch nicht vollständig erholt.
Profitieren könne die Schweiz weiterhin von ihren Stärken in «grundlegenden Bereichen» wie Infrastruktur, Eigentumsrechte und Datenschutz, so die Studienverfasser. Entsprechend behauptet sie in der Deloitte-Studie ihren Spitzenplatz in Bezug auf die Wettbewerbsfähigkeit.
Allerdings drohten die Folgen der CS-Krise wie auch steuerliche und regulatorische Anpassungen die Stellung der Schweiz zu schwächen, mahnen die Studienverfasser.
Weltweit beliefen sich die grenzüberschreitend verwalteten Vermögen laut der Studie im vergangenen Jahr auf 10,1 Billionen Dollar, was einem Anstieg um 2,9 Prozent entsprach. Insgesamt verlor die internationale Vermögensverwaltung aber an Bedeutung: So lag der Anteil der «globalen Finanzvermögen» noch bei 3,7 Prozent nach 5,3 Prozent noch vor zehn Jahren.
Umgekehrt wird laut der Studie das «lokale Banking» gegenüber «internationalem Banking» wichtiger. Die globalen Vermögensverwalter dürften sich in Zukunft strategisch noch stärker auf das lokale Geschäft ausrichten, folgert Deloitte.