"Wir rechnen mit hohen Unternehmensgewinnen"

Helga Kern ist Mitglied des Advisory Committees des Swiss Active Alpha Fund.
Helga Kern ist Mitglied des Advisory Committees des Swiss Active Alpha Fund.

Das Augenmerk liegt auf der Konjunktur und einer optimistischen Beurteilung künftiger Unternehmensgewinne, schreibt Helga Kern im Marktbericht des Swiss Active Alpha Fund.

02.07.2014, 14:50 Uhr

Redaktion: dab

"Um + 6.6 % hat der Wert des Swiss Active Alpha Fund seit Jahresbeginn zugenommen – der SPI Extra Index (+ 8.5 %) wurde nur knapp erreicht. In den vergangenen fünf Jahren hat der Fonds 14.5% p.a. an Wert gewonnen. Aufgrund unserer defensiven Strategie hat in den vergangenen zwei Monaten der am Markt herrschende Optimismus in Verbindung mit rekordtiefen Zinsen und weiter steigenden Bewertungen seinen Tribut gefordert. Unvermindert orientiert sich unser Portefeuille aber an der fundamentalen Bewertung der Gesellschaften. Das aktuelle Bewertungsniveau erachten wir als anspruchsvoll und schliessen eine Marktkorrektur nicht aus.

Zu Beginn des ersten Semesters 2014 schürten Spannungen im Ost-West-Verhältnis als Folge der Ukraine-Krise die Zurückhaltung der Anleger. Im weiteren Verlauf kehrte die Zuversicht zurück. Obwohl die Notenbanken in den Vereinigten Staaten und in Europa ihre Liquiditätspolitik leicht zurückfahren verharren die Renditen auf tiefem Niveau. Politische Krisen wie in der Ukraine oder im Mittleren Osten haben Ihren Schrecken für die Anleger vorerst verloren. Das Augenmerkt liegt auf der Konjunktur und einer optimistischen Beurteilung künftiger Unternehmensgewinne. Die Margen vieler Unternehmen befinden sich auf Rekordniveau und als Folge hat sich der finanzielle Spielraum in den letzten Jahren deutlich verbessert. Andererseits wächst die globale Wirtschaft aber nur zögerlich. Die derzeit positivere Einschätzung der Zukunft in Verbindung mit starken Bilanzen und tiefen Zinsen ist die Basis für Kapazitätsausweitungen und einer Verschärfung des Konkurrenzumfelds. Enttäuschungen bei der Entwicklung der Profitabilität sind trotz guter konjunktureller Rahmenbedingungen vorprogrammiert. Eine günstige fundamentale Bewertung auf der Basis einer DCF-Analyse (Gegenwartswert der künftigen frei verfügbaren Cash-flows) in Verbindung mit einer realistischen Beurteilung des künftigen Verbesserungspotentials und des Konkurrenzumfelds sind unvermindert von entscheidender Bedeutung.

Bobst (+50.9 %) und Autoneum (+31.2 %) waren unsere ‚Star-Performer‘ im ersten Semester 2014, gefolgt von Schmolz+Bickenbach (+29.1 %), Calida (+30.5 %) und Aryzta (+24.0 %). Alle haben sich in den letzten Monaten operativ erfolgreich entwickelt. Bobst setzt sein neues Fertigungskonzept konsequent um, Calida kommt bei der Integration der Lafuma-Gruppe voran und wächst in eine neue Umsatzdimension. Schmolz+Bickenbach ist im ersten Quartal in die Gewinnzone zurückgekehrt und profitiert von einer positiven Entwicklung des globalen Edelstahlgeschäfts und einer deutlich günstigeren Refinanzierung der Finanzverbindlichkeiten. Enttäuschungen bereiteten Helvetia (- 9.0 %), Valora (-3.0 %) und OC Oerlikon (-1.9 %). Bei Helvetia wird das Tiefzins-Umfeld zu stark gewichtet und eine Bewertung mit 0.4 Jahresprämien und einer PER von unter 10 spricht für sich. Bei Valora wachsen die Zweifel, ob das Kioskgeschäft im sich wandelnden Umfeld profitabler werden kann. Aufgrund von Einmalaufwendungen wird das Ergebnis unter dem Vorjahr liegen. Bei OC Oerlikon hat der tiefere Bestellungseingang im zyklischen Kunstfaser-Geschäft verunsichert. Die Ergebnisverbesserung des Antriebs-/Getriebegeschäftes und die Konsolidierung der übernommenen Metco im zweiten Semester spiegeln sich noch nicht in der Bewertung wider.

Es ist schwieriger geworden günstig bewertete Unternehmen zu finden. Als Eckpunkte mögen gelten, dass die Bewertung bei einer PER von < 15.0 liegt und/oder die DCF Bewertung ein Potential von > 25 % aufzeigt. Daran halten wir fest, ungeachtet ob die ‚peer-group‘ oder Alternativ-Investitionen im Anleihen- oder Immobilienmarkt noch teurer bewertet sind. Mit Ausnahme von ‚turn-arounds‘ treffen diese Kriterien nur noch auf wenige Unternehmen zu. Lediglich im Bank- und Versicherungssektor werden diese Kriterien noch oft erfüllt. Wir sind sicher, dass diese ‚ungeliebten‘ Gesellschaften in den nächsten Quartalen aus ‚dem Tal der Tränen‘ herausfinden und die Bewertung einer realistischeren Beurteilung weicht."

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