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Die Stunde der Exoten hält bei den Smallcaps an

Helga Kern ist Mitglied des Advisory Committees des Swiss Active Alpha Fund.
Helga Kern ist Mitglied des Advisory Committees des Swiss Active Alpha Fund.

Gesellschaften, die noch vor Jahresfrist über die Liquidation nachdachten, haben ihren Kurs vervielfacht, so Helga Kern, Mitglied des Advisory Committees, in ihrem neusten Marktbericht.

01.10.2014, 11:54 Uhr

Redaktion: dab

"Um +2.3 % hat der Wert des Swiss Active Alpha Fund seit Jahresbeginn zugenommen – der SPI Extra Index (+8.1 %) wurde nicht erreicht, allerdings konnte die Unterperformance im September von 7.1 auf 5.8 % verringert werden. Die Krisenherde in Osteuropa (Ukraine) und im Mittleren Osten (IS Staat) sowie die enttäuschenden Konjunkturdaten im EU-Raum (Deutschland) gehen nicht mehr spurlos am Markt vorbei. In diesem Lichte halten wir unverändert an einer defensiven Strategie mit dem Schwerpunkt auf fundamental unterbewertete Gesellschaften fest.

Hier liegt die Knackpunkt – fundamentale Faktoren wie enttäuschende Semesterergebnisse und das schwieriger werdende konjunkturelle Umfeld auch in der BRD werden von Anlegern zu wenig wahrgenommen. Europa gefällt sich darin, mit Sanktionen das angespannte Verhältnis zu Russland zu verschärfen. Undenkbar scheint für die Technokraten in Brüssel, dass Moskau seinerseits die ‚Sanktions-Karte‘ spielen könnte. Bereits heute sind die Energiepreise in Europa höher als in den USA und im Winter ist Europa auf russisches Erdgas angewiesen. Die Weltgemeinschaft sucht ihrerseits die Probleme zerfallender Staaten im Griff des IS im Mittleren Osten ‚sozusagen vom Flugzeug aus‘ zu lösen, anstelle vor Ort der Bevölkerung Perspektiven zu bieten. Die DCF-Analyse (discounted free cash flows) mahnt in diesem Umfeld zu Vorsicht. Viele Gesellschaften sind heute angemessen bewertet - die Kurse erklimmen dennoch neue Höchstwerte. Es gibt allerdings auch Lichtblicke. Als wir vor Jahresfrist das Bewertungsniveau der Luxus- und Uhrengesellschaften in Frage stellten, ernteten wir wenig Verständnis. Selbst als die Semester-Ergebnisse ernüchternd ausfielen, wollte kaum jemand das Ende der Erfolgsstory erkennen. Kurseinbussen bei Swatch (-23 %) und Richemont (-11 %) sprechen zwischenzeitlich eine deutliche Sprache. Die Stunde der Exoten hält bei den Smallcaps aber an! Gesellschaften, deren Verwaltungsrat und Management noch vor Jahresfrist laut über die Liquidation nachdachten, haben ihren Kurs vervielfacht. Nennenswerte Umsätze und Gewinne gibt es aber immer noch nicht.

Lonza (+9.0 %) und Messe Schweiz (+3.9 %) profitierten im vergangenen Monat von positiven Unternehmens-Meldungen. Der erfolgreiche turn-around von Lonza hat Spekulationen über ein Uebernahme-Angebot geweckt. Neue Entwicklungen beispielsweise in der Immunologie und Krebstherapie eröffnen neue Chancen. Die MCH hat im ersten Semester ein Rekordergebnis erzielt, welches aufgrund der Saisonalität aber nicht auf das ganze Jahr extrapoliert werden kann. Der Verlust in der zweiten Jahreshälfte wird grösser sein als in der Vergangenheit, da das neue Messezentrum in Basel höhere Abschreibungen erfordert.

Enttäuscht haben die Industriewerte wie OC Oerlikon (-7.5 %), GeorgFischer (-7.2 %) und Bobst (-4.3 %) nachdem die Konjunktur-Indikatoren in Schlüsselmärkten wie der BRD auf eine Abschwächung hindeuten. BKW (- 4.7 %) erzielte im anspruchsvollen Umfeld ein ansprechendes Semester-Ergebnis. Das ELCom hat einer 400 CHF Mio höheren Bewertung des Verteilnetzes zugestimmt, was künftig höhere Nutzungsgebühren und rückwirkend Forderungen von 120 CHF erlaubt. Das Devestitions-Programm (49 % Swissgrid, 10 % Jungfraubahn) wird umgesetzt. Mit einem PNAV von 0.7 und einer PER von <10 ist die Gesellschaft günstig bewertet."

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