Fondsindustrie konsolidiert Produktpalette

19.10.2009, 16:57 Uhr

Europaweit wurden bis zum 3. Quartal rund 3000 Fonds geschlossen und 1500 neu aufgelegt. Morningstar geht bis Jahresende 2009 von weiteren 1000 Fondsauflösungen aus. Damit prognostiziert Morningstar, dass im laufenden Jahr rund 5 Prozent der in Europa zugelassenen Fonds geschlossen werden. Im Januar 2009 waren europaweit gemäss der Morningstar Datenbank mehr als 38'000 Fonds zugelassen.

Während die Bereinigung der umfangreichen Angebotspaletten von Fonds mit geringen Volumina begrüssenswert ist, sehen sich Investoren bei Fondsschliessungen und –fusionen vor Herausforderungen. Geringe Fondsvolumina bedeuten für Anleger höhere Kosten, was mittelbar die Performance eines Investmentfonds beeinflusst. Eine Fondsschliessung oder –fusion kann aber zu einer nachteiligen steuerlichen Behandlung führen (Neuanlage). Anleger sollten bei einer Fondszusammenlegung darauf achten, dass die Investmentstrategie (z.B. regionale Aufteilung oder Stil) und das Risikoprofil mit denen des sich auflösenden Fonds übereinstimmen. Ausserdem sollten Investoren darauf achten, dass die laufenden Kosten eines Fonds (wie TER oder Verwaltungsvergütung) nicht höher liegen als die des alten Fonds.

Risiko kehrt an die Märkte zurück

Die Kategorie Aktien Österreich stieg durchschnittlich 25 Prozent im 3. Quartal an und war damit Performance-Spitzenreiterin unter den etablierten Börsen. Deutsche Blue-Chip-Fonds starten in das 3. Quartal mit einem Untergewicht an Volkswagen Stämmen und substituieren diese durch die entsprechenden Vorzüge (Kategoriedurchschnitt: 19 Prozent). Schweizer Aktienfonds leiden relativ unter defensiven Schwergewichten Roche, Novartis und Nestlé (Kategoriedurchschnitt: 17 Prozent).

Bei den Sektorenfonds liegen europäische Immobilienaktien mit 27 Prozent und Branchenfonds mit Schwerpunkt Finanztitel 22 Prozent vorne. Fonds mit Spezialisierung alternative Energien und Biotechnologie bilden die Schlusslichter (7 Prozent und 8 Prozent).

An den Emerging Markets schiessen Türkei-Fonds und russische Aktienfonds an die Spitze mit 29 Prozent und 26 Prozent. Chinesische Aktienfonds konnten hingegen lediglich 2 Prozent zulegen.

Die gesteigerte Risikoneigung der Investoren drückt sich auch in der Outperformance von Nebenwerten gegenüber Blue Chips aus. Morningstar definiert Ende September europäische Standardwerte als Aktien mit einer Marktkapitalisierung grösser als 5,6 Mrd. Euro und Mid Caps grösser als 1 Mrd. Euro. Diese Schwellen werden monatlich neu berechnet. 70 Prozent des europäischen Marktes sind Standardwerte, 20 Prozent Mid Caps und 10 Prozent Small Caps.

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