24.11.2021, 13:35 Uhr
Am diesjährigen Qualitätstest des Handelsblatt Elite Reports hat die LGT Bank wiederum die Höchstpunktzahl erreicht und das Prädikat "summa cum laude" erhalten. Sie führt damit die Wertung in Liechtenstein an und...
Trotz einer zusätzlichen massiven Liquiditätsspritze im internationalen Finanzsystem, diesmal seitens der japanischen Notenbank, ist der Goldpreis jüngst eingebrochen. Vergleichsweise still und unauffällig bieten inflationsgeschützte Anleihen hingegen weiterhin gute, stabile Renditen. Wer gezielten Inflationsschutz sucht, ist mit dieser Anlageklasse auch in Zukunft sehr gut beraten.
Wertbeständig, aber zeitweise nicht gegen Exzesse gefeit
Aus sehr langfristiger und historischer Sicht bleibt Gold zweifelsohne eine sehr wertbeständige Anlage. Wie S.D. Prinz Philipp von und zu Liechtenstein, Präsident des LGT Stiftungsrats, im April 2012 in einem Beitrag zum Thema erläuterte, entsprach zur Zeit des babylonischen Königs Nebukadnezar II., also vor fast 2'500 Jahren, der Wert einer Unze Gold etwa 350 Laiben Brot. Heute bekäme man für eine Unze Gold ebenfalls (mindestens) 350 Brotlaibe. Zugleich erinnerte S.D. Prinz Philipp mit einem Exkurs an die Mythologie aber auch die Kehrseite nämlich an König Midas, der sich wünschte, dass alles zu Gold werde, was er anfasse. Als sein Wunsch erfüllt wurde, ging er beinahe daran zugrunde denn auch sein Essen wurde zu Gold. "Für mich ist das ein Plädoyer für massvolles und weitsichtiges Investieren, das man auch heute noch beherzigen sollte", so S.D. Prinzip Philipp damals.
Goldmarkt kann von starken Emotionen getrieben werden
Der jüngste Goldpreiseinbruch erinnert uns an den mahnenden Teil der obigen Aussage. Gold haussiert schon seit 1999. Nach so einer langen Hausse kann es zu übertriebenen, einseitig aufgestauten Erwartungen kommen, die zwischenzeitlich auch in heftigeren und möglicherweise sogar etwas länger anhaltenden Turbulenzen wieder abgebaut werden müssen. Deswegen spricht aber noch lange nichts gegen Gold als Bestandteil einer langfristigen Wertsicherungsstrategie. Die jüngste scharfe Goldpreiskorrektur beinhaltet auch keine Aussage über die längerfristigen Inflationsrisiken in der Weltwirtschaft, die nach wie vor bestehen. Vielmehr scheint es so zu sein, dass gewisse Krisenszenarien vom Markt teilweise "ausgepreist" werden.
Goldpreiseinbruch kein deflationäres Signal
Letzteres wird deutlich, wenn die Marktentwicklung einer Anlageklasse betrachtet wird, die expliziten Schutz vor zukünftiger Inflation bietet: inflationsgeschützte Staatsanleihen (Linkers). Hier weisen die sogenannten Breakeven-Rates (implizit erwartete zukünftige Inflationsraten) trotz zyklischer Auf- und Abschwünge in den meisten Märkten weiterhin eine mittelfristig leicht steigende Tendenz auf. Die globale Breakeven-Rate notierte in den letzten Jahre zwar fast ausnahmslos unterhalb von 2%, doch der Trend zeigt seit Ende 2011 stetig aufwärts (siehe Grafik 1, Seite 2 im PDF-Dokument).
Vergleichbare, teilweise höhere Renditen bei geringerer Volatilität
Diese Zinsinstrumente haben stabile und positive Erträge geboten und erfreuen sich seit einigen Jahren einer steigenden Nachfrage. Wenn man die Marktentwicklung nach der Finanzkrise von 2008 betrachtet, so haben inflationsgeschützte Staatsanleihen ähnlich hohe Renditen geboten wie Gold, und dies mit geringerer Volatilität. Konkret notiert der Goldpreis heute immer noch etwa 54% höher als Mitte März 2009, als die US-Notenbank ernsthaft mit der Politik der "quantitativen Lockerung" begann. Die Indizes für inflationsgeschützte Anleihen sind im gleichen Zeitraum hingegen zwischen 40% und 90% gestiegen (wobei ein Teil dieser Rendite auf der Stärke vieler Schwellenländerwährungen gegenüber dem US Dollar beruhte). Den ideologischen und historischen Status des Edelmetalls werden die inflationsgekoppelte Obligationen ziemlich sicher nie erreichen, um von der mythischen Faszination gar nicht erst zu sprechen. Wer von der "Berührung des Midas" träumt, wird mit diesen Wertpapieren kaum glücklich werden. Für pragmatisch orientierte Vermögensverwalter, die auch kurzfristig das Risiko steigender Inflationserwartungen "im Griff" behalten wollen, eignen sich diese Anlageninstrumente jedoch weiterhin sehr gut.