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One Swiss Bank übernimmt Falcon-Kunden und fusioniert mit BPDG

Weitere Konsolidierung am Bankenplatz Genf. (Bild: Shuttrstock.com/Samuel Borges).
Weitere Konsolidierung am Bankenplatz Genf. (Bild: Shuttrstock.com/Samuel Borges).

Die One Swiss Bank übernimmt Kunden der in Abwicklung befindlichen Falcon Bank. Gleichzeitig ist ein Zusammenschluss des erst vor gut zwei Jahren gegründeten Instituts mit der Genfer Banque Profil de Gestion (BPDG) geplant.

06.11.2020, 15:37 Uhr

Redaktion: hf

Die im Jahr 2018 aus den Instituten Arner und GS entstandene One Swiss Bank zeigt sich am Schweizer Bankenmarkt als umtriebiger Akteur. Das in Genf und Lugano ansässige Institut übernimmt die verbliebenen Kundenvermögen der Zürcher Falcon Private Bank. In einem weiteren Schritt wollen One und die Genfer Banque Profil de Gestion (BPDG) fusionieren.

Die One Swiss Bank wird im Zusammenhang mit der Falcon-Transaktion auch in Zürich mit mit zehn bis 15 Mitarbeitern aktiv werden. Wie aus Genf verlautet, steht die Transaktion noch unter dem Vorbehalt der Unterzeichnung von Verträgen sowie der Genehmigung durch die Behörden.

1MDB-Korruptionsskandal

Für Falcon wäre damit ein weiterer Schritt im Abwicklungsprozess der Bank vollbracht. Die Bank hatte bereits im Mai 2020 angekündigt, die Private Banking-Aktivitäten 2021 einzustellen. Die Bank war in den milliardenschweren Korruptionsskandal rund um den malaysischen Staatsfonds 1MDB verwickelt. Die Finanzmarktaufsicht Finma war 2016 zum Schluss gekommen, dass das im Besitz von Investoren aus Abu Dhabi stehende Unternehmen wegen ungenügender Abklärungen von Geschäftsbeziehungen und Transaktionen schwer gegen die Geldwäschebestimmungen verstossen habe. Schliesslich wurde entschieden, dass das Institut abgewickelt werden soll.

Der geplante Zusammenschluss respektive die Übernahme der One Swiss Bank durch die BPDG wiederum soll mehrere Schritte umfassen. Vorgesehen sei die vorherige Zahlung einer ausserordentlichen Dividende in Höhe von 8 Mio. Fr. durch die Genfer Bank an ihre Aktionäre. Ausserdem soll die Hauptaktionärin des Instituts, die Banca Profilo, 60,4% ihrer BPDG-Aktien an die jetzigen Aktionäre der One Swiss Bank weitergeben.

Am Ende wolle die BPDG laut Mitteilung 100% des Kapitals der One Swiss Bank kaufen. Zurzeit läuft ein Due-Diligence-Verfahren. Vorbehaltlich der Schlussfolgerungen sollte sich der Kaufpreis für die 60,4% der von der Banca Profilo gehaltenen Profil-de-Gestion-Aktien auf 35 Mio. Fr. belaufen. Der Preis für die One-Swiss-Bank-Aktien betrage voraussichtlich 41,9 Mio. Fr.

Minderheitsaktionäre verlangen Gleichbehandlung

Die Transaktion soll bis Ende des ersten Quartals 2021 abgeschlossen sein und der Name Banque Profil de Gestion verschwinden. Ziel sei eine Einigung bis zum 30. April 2021. Falls bis dann kein Übereinkommen gefunden ist, sei aber auch ein Verzicht auf die Übernahme vorstellbar, fügt die Bank an.

Nicht traurig darüber wären offenbar einige Minderheitsaktionäre. Auf Anfrage der Nachrichtenagentur awp hiess es seitens einer in einem Familiy Office namens Symphony in Sitten zusammengefassten Gruppe, dass man sich noch nicht endgültig auf eine Position festgelegt habe. Man sei aber "nicht sehr enthusiastisch" und wünsche sich eine Gleichbehandlung mit der Banca Profilo.

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