Der jüngste US-Fiskalstimulus ist in vielerlei Hinsicht einzigartig, wie eine Graphik der Deutschen AM zeigt.
02.03.2018, 11:00 Uhr
Redaktion: jod
Einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul. Nach dieser Devise feierten die Aktienmärkte zum Jahreswechsel die US-Steuersenkungen. Inzwischen ist es ruhig geworden um die zahlreichen Schönheitsfehler, die vor der Beschlussfassung für viel Verunsicherung sorgten, nicht zuletzt unter den betroffenen Firmen. Denn so viel ist inzwischen klar: Mit Blick auf die Firmengewinne war es die Sache wert. Die Deutsche AM rechnet für den S&P 500 in Summe mit einem Gewinnschub in Höhe von sieben Prozent, selbst unter der Annahme, dass die Firmen 25 Prozent ihrer Steuerersparnis an Konsumenten und Mitarbeiter weitergeben.
Schwieriger sieht es bei den längerfristigen Perspektiven aus. Denn der jüngste Fiskalstimulus ist in vielerlei Hinsicht einzigartig, wie der "Chart der Woche" der Deutschen AM veranschaulicht. "Zu Friedenszeiten wurde praktisch noch nie so viel Geld in eine bereits boomende Wirtschaft nahe der Vollbeschäftigung gepumpt", bemerkt der Deutsche AM US-Chefvolkswirt Josh Feinman. Brummt die Wirtschaft, dann gehen typischerweise die Staatsdefizite zurück. Die Steuern steigen und die Sozialausgaben fallen. Genauso war es auch bis etwa 2015 im aktuellen Zyklus. Das rote Loch im Staatshaushalt lag im Jahr 2009 nach Finanzkrise bei 9,8 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Für das Fiskaljahr 2015 fiel es dann auf 2,4 Prozent. In den folgenden zwei Jahren ging es dann aber wieder moderat nach oben auf 3,5 Prozent im Jahr 2017. Schuld dürfte, neben etwas enttäuschenden Steuereinnahmen, vor allem der demographische Wandel sein. Ohne Reformen im Sozialwesen kommt es zu langfristigen Kostensteigerungen, vor allem im Gesundheitsweisen.
Wegen der Steuersenkungen und der darauf folgenden Einigung bei den Staatsausgaben rechnet die Deutsche AM für das Fiskaljahr 2018 mit einem Staatsdefizit von 4,2 Prozent sowie 4,75 Prozent im darauf folgenden Jahr (wenn weitere Bestimmungen in Kraft treten). Das heisst natürlich noch lange nicht, dass den USA demnächst eine Verschuldungskrise droht. In einem Land, das in der eigenen Währung Geld borgen kann, erscheint so ein Szenario unwahrscheinlich. Wie witzelte schon US-Präsident Ronald Reagan: "Um das Defizit mache ich mir keine Sorgen. Es ist gross genug, auf sich selbst aufzupassen." Das tatsächliche Problem dürfte banaler sein. Wenn die Regierung zu Zeiten von Vollbeschäftigung mehr Schulden macht, dann fehlt das Geld anderswo in der Wirtschaft. Die Zinsen steigen, der Kapitalstock wächst weniger und am Ende können auch Produktivität und Lebensstandards leiden. Und entsprechend kleiner ist dann natürlich auch der fiskalpolitische Spielraum in der nächsten Rezession.
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