05.10.2018, 09:13 Uhr
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"Schwache Börsen, stabile Wirtschaft, starke Politik" - fassen die Experten von Deutsche Asset & Wealth Management (DeAWM) die Lage in China zusammen. Im zweiten Halbjahr 2015 sollte die Wirtschaft wieder anziehen, was laut DeAWM interessante Einstiegschancen mit sich bringt, insbesondere im Anleihebereich.
Nach einer starken Kursrally Anfang des Jahres gingen Chinas Börsen in den letzten Wochen auf Talfahrt. Strategisch bleibt China für DeAWM dennoch einer der präferierten Märkte innerhalb der Schwellenländer. DeAWM rechnet für Chinas Wirtschaft weiter mit 6,8% Wachstum 2015, mit einer Beschleunigung im zweiten Halbjahr gegenüber dem ersten Halbjahr. Der Immobilienmarkt zieht in einigen Grossstädten wieder an und die staatlichen Stimulus-Programme sollten bald anfangen, Wirkung zu entfalten. Der Vermögenseffekt von Aktien fällt gegenüber Immobilien sehr gering aus, da ihr Gewicht im Privatvermögen der Chinesen nur rund ein Viertel desjenigen von Immobilien beträgt. Trotzdem fördert Peking den Kapitalmarkt, um mittelfristig weitere Börsengänge und Eigenkapitalfinanzierungen zu ermöglichen. DeAWM hält daher die Ende Juni ergriffenen staatlichen Massnahmen für keine panischen Reaktionen, sondern für Elemente des langfristigen Kapitalmarkt-Liberalisierungsplans.
Kapitalmärkte profitieren von weiterer Öffnung
Dazu gehört jedoch auch, den Markt nicht durch spekulative Käufe über sich hinausschiessen zu lassen, weshalb Peking im Januar und im Mai bereits den kreditfinanzierten Handel eindämmte. Die lokalen Märkte sind nach Ansicht von DeAWM weniger bewertungs- als regulierungsgetrieben. Die immer noch relativ niedrigen China-Quoten für ausländische Anleger sollten den Kursen langfristig Impulse geben, wenn diese Quoten im Zuge der Marktliberalisierung weiter erhöht werden. DeAWM zieht den Hang Seng Index dabei den lokalen Börsen noch vor.
Die Aktien der Inlandsbörsen werden laut DeAWM weiter von Privatinvestoren und den staatlichen Rahmenbedingungen getrieben, nicht von der Bewertung. Sie werden daher volatil bleiben. DeAWM bevorzugt ohnehin qualitative Standardwerte des Hang Seng Index. An den Inlandsbörsen laufen grade jene Titel Gefahr, weiter zu fallen, die davor so stark gestiegen sind - Nebenwerte aus den Sektoren Internet, Konsum und Freizeit. Strategisch bleibt DeAWM positiv.
Chinesische Anleihen interessant
Insgesamt zieht DeAWM aber Anleihen Aktien vor: "Wir erwarten weitere Zinssenkungen. Das dürfte sich sowohl auf Staatsanleihen wie auch Unternehmensanleihen positiv auswirken. Letztere haben zwar unter der Wachstumsverlangsamung gelitten, doch sehen wir Potential bei Hartwährungsanleihen von Vermögensverwaltern, Finanzwerten und finanzkräftigen Immobilienwerten."
Den vollständigen Artikel "China: Politik kümmert sich um die Märkte" von DeAWM finden Sie unter folgendem Link.