22.06.2020, 16:08 Uhr
Die Mehrheit der CFA-Mitglieder befürchtet, dass die Weltwirtschaft etliche Jahre benötigen wird, um sich von der Corona-Krise zu erholen. Längerfristig dürfte sich aber die Beschäftigungslage im Finanzsektor...
Im Juni haben weltweit 119'446 Absolventen des CFA-Programms an einem Examen von insgesamt drei Prüfungsstufen teilgenommen. Das sind 4.8% mehr als im Vorjahr und so viele Personen wie noch nie. Vor allem in Asien werden es immer mehr Kandidaten.
43% der Kandidaten haben das jeweilige sechsstündige, schriftliche Examen bestanden. In der Schweiz absolvierten 1532 Personen (minus 0,7% im Vergleich zum Vorjahr) an den Prüfungszentren in Zürich und Genf eines der Examen. Damit stagniert die Schweiz auf hohem Niveau. Mit rund 2200 CFA-Mitglieder zählt die Eidgenossenschaft zu den Ländern mit der höchsten CFA-Dichte der Welt. Weiterbildungsprogramme wie CFA geniessen hierzulande eine hohe Bedeutung, wie erst kürzlich eine Umfrage der Finanzplattform finews.ch ergab.
Konkurrenz aus Asien
Das Land mit der höchsten Teilnehmerzahl sind nach wie vor die USA mit rund 30000 Kandidaten (plus 1,7%). Asien ist jedoch stark am Aufholen. An zweiter Stelle folgt bereits China (Mainland, ohne Hongkong). Gut 16000 chinesische Finanzspezialisten nahmen an den Juni-Prüfungen teil, 16% mehr als 2011. Die dortige CFA-Society wurde erst vor vier Jahren gegründet und weist ein rasantes Wachstum auf. Mittlerweile hat das Land mehr Mitglieder als die Schweiz. Das zeigt deutlich, dass sich der Finanzsektor des Riesenreiches dynamisch entwickelt.
Hongkong verzeichnete 6400 Prüfungsteilnehmer (minus 1,9%). Mit 5000 Mitglieder zählt die Stadt zu den grössten und etablierten Finanzzentren der Welt. Rasch an Bedeutung gewinnt auch Indien, wo fast 11000 Prüfungskandidaten antraten (plus 4,4%).
Prüfungen und weitere Voraussetzungen
Um den prestigeträchtigen CFA-Titel zu erlangen, müssen drei Ausbildungsstufen mit den entsprechenden Prüfungen absolviert werden. Der 3. Prüfungsstufe kommt also eine zentrale Bedeutung zu. An der Level 3 und damit letzten CFA-Prüfungsstufe nahmen weltweit 24754 Personen teil, wovon 52% bestanden haben.
Damit die knapp 13000 erfolgreichen Absolventen ihr CFA Charter im Oktober erhalten, sind nebst der bestandenen Prüfungen noch weitere Voraussetzungen notwendig. Sie müssen vier Jahre Berufserfahrung im Anlagebereich aufweisen sowie jährlich eine Erklärung unterzeichnen, in der sie sich zur Einhaltung des "Code of Ethics" und der "Standards of Professional Conduct" verpflichten. Ferner ist die Mitgliedschaft beim CFA Institut bzw. bei einer Landesorganisation wie Swiss CFA Society vorgeschrieben.
Zukunft des Berufsstandes
"Jeder erfolgreiche Absolvent und neuer CFA Charterholder bekundet aktiv seinen persönlichen Willen, um die ethischen Standards und die Integrität in der Finanzindustrie wiederherzustellen. Sie sind die Zukunft des Berufsstandes", sagt John Rogers, CFA, Präsident und CEO des CFA Institute. Das Institut ist der global verankerte Berufsverband der Anlage- und Finanzprofis und verleiht den CFA Charter.