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Anpassungsbedarf bei EZB-Stresstest

Vincent Papa, CFA, Director Financial Reporting Policy des CFA Institute.
Vincent Papa, CFA, Director Financial Reporting Policy des CFA Institute.

Die Europäische Zentralbank hat am 26. Oktober 2014 die Ergebnisse ihres Stresstests vorgestellt. Knapp 20% der rund 130 untersuchten europäischen Banken sind dabei durchgefallen. Lesen Sie anbei eine Analyse von Vincent Papa, CFA, Director Financial Reporting Policy des CFA Institute.

28.10.2014, 08:58 Uhr

Redaktion: jod

Der Stresstest ist ein Schritt in die richtige Richtung, weitere müssen folgen. Eine nachhaltig transparente Finanzberichterstattung der Banken muss erreicht werden, damit Investoren wieder Vertrauen in die Branche fassen können. Mit Bilanzreparaturen allein kann dieses Vertrauen nicht wiederhergestellt werden.

Der Bericht der EZB gab Aufschluss über die verschiedenen Stress-Szenarien und hat Banken mit Kapitalbedarf klar benannt. Auch wurde deutlich, an welchen Stellen die Banken noch Mängel in ihrer Bewertungs- oder Bilanzierungspolitik aufweisen. Es wäre ein sehr positive Entwicklung, wenn die Erkenntnisse aus den Stresstests und der AQR zukünftig in ein besseres Finanzreporting der Banken münden würden.

Aus Sicht des CFA Institute besteht mit Blick auf zukünftige Stresstests allerdings noch Anpassungsbedarf. Einige wichtige Bereiche wie Rechtsrisiken sowie Unterschiede in den Bewertungsansätzen wurden beim AQR gar nicht erst berücksichtigt. Auch gibt es kein bankspezifisches Reporting zur qualitativen Überprüfung der internen Prozesse und Richtlinien. Ein solcher Report hätte den Investoren geholfen einzuschätzen, inwieweit die Bilanzierung der einzelnen Banken von Informationsrisiken beeinflusst wird. Zudem ist nicht klar, ob und in welcher Form die aus der AQR resultierenden bilanziellen Anpassungen in der Finanzberichterstattung der Banken für das Jahr 2014 ersichtlich sein werden. Einige Banken hatten schon vor Veröffentlichung der AQR-Ergebnisse Anpassungen vorgenommen, die teils konservativer waren, als eigentlich notwendig. Die Anleger sollten diese Anpassungen nachvollziehen können.

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