27.03.2024, 08:30 Uhr
Die Grossbank UBS schliesst die Ausgliederung des früheren CS-Geschäfts mit verbrieften Produkten vollständig ab. Dazu hat sie mit der US-Gesellschaft Apollo vereinbart, die bisher gültigen Abmachungen zur...
Banken setzen auf Nachhaltigkeit und wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen. In den besonders herausfordernden Zeiten infolge des Ukraine-Krieges gewährleisten die Banken laut dem Branchenverband eine hohe Stabilität und halten sich konsequent an die geltenden nationalen sowie internationalen Regeln und Massnahmen.
Anlässlich der Jahresmedienkonferenz vom Dienstag, die neu jeweils losgelöst vom Bankiertag im Frühjahr stattfindet, präsentierte die Schweizerische Bankiervereinigung (SBVg) einen solid aufgestellten Schweizer Finanzplatz mit Banken, die sich positiv entwickeln. Die Weltwirtschaft stehe mit der Zinswende, inflationären Tendenzen und den Folgen des Kriegs Russlands gegen die Ukraine ausgesprochen herausfordernden Zeiten gegenüber. Der international ausgerichtete Finanzplatz Schweiz sei direkt betroffen. Die Banken gewährleisteten dabei eine hohe Stabilität und hielten sich konsequent an die geltenden nationalen sowie internationalen Regeln und Massnahmen, heisst es in der Medienmitteilung.
"Die Banken in der Schweiz setzen die nationalen und internationalen Sanktionsmassnahmen konsequent um. Sie investieren zugleich seit vielen Jahren stark in Compliance-Massnahmen", betont SBVg-Präsident Marcel Rohner. Die SBVg unterstütze die kontinuierliche Weiterentwicklung der Compliance-Massnahmen und des Geldwäscherei-Abwehrdispositivs. Es gelte, so die SBVg, die gute Reputation und die Integrität der Banken und des Schweizer Finanzplatzes in der Schweiz und im Ausland langfristig zu bewahren. Dabei spiele auch der wirksame Schutz vor Cyber-Risiken eine wichtige Rolle. Die SBVg arbeitet gemeinsam mit den Behörden und den weiteren Branchenakteuren an der Erhöhung der Cyberresilienz im Finanzmarkt. Ziel sei es, Strukturen für die Zusammenarbeit zwischen Finanzinstituten und Behörden zu etablieren, um die Prävention zu stärken und eine effiziente Krisenbewältigung sicherzustellen.
Der Schweizer Finanzplatz wolle im Bereich "Sustainable Finance" führend sein. Die SBVg schreite mit einem konkreten Massnahmenplan konsequent voran:
Freie Selbstregulierungen: Mit neuen Selbstregulierungen definiert die SBVg für ihre Mitglieder einen Mindeststandard und stärkt mit einer hohen Beratungsqualität die Wettbewerbsfähigkeit und Glaubwürdigkeit in diesem Bereich. Konkret formuliert die SBVg für ihre Mitglieder verpflichtende Vorgaben für die Beratungsprozesse auf der Anlage- und Finanzierungsseite. Bezüglich der Nachhaltigkeit der Finanzprodukte trägt die SBVg die von der Asset Management Association Switzerland (AMAS) erarbeiteten Standards mit.
Netto-Null-Initiativen: Die SBVg erachtet die Netto-Null-Initiativen als wirksame Instrumente zur Erreichung des Klimaziels 2050. Sie empfiehlt ihren Mitgliedern, internationalen Netto-Null-Allianzen sowie Nachhaltigkeitsinitiativen im Bankbereich beizutreten. Die SBVg strebt den Supporter-Status bei der Net-Zero-Banking-Alliance an.
Ausbildung: Die SBVg und die Banken integrieren ESG-Kompetenzen konsequent in die Aus- und Weiterbildung. Die SBVg setzt sich zum Ziel, dass alle Kundenberaterinnen und Kundeberater über entsprechende Kenntnisse im Bereich ESG verfügen und im Beratungsprozess einsetzen.
"Die Banken in der Schweiz sind heute stabil und mit positiver Entwicklung unterwegs. Nach den Aufräumarbeiten nach der Finanzkrise und dem Verarbeiten regulatorischer Grossprojekte stehen die Zeichen im Bankensektor auf Wachstum. Damit der Bankensektor nachhaltig wachsen kann, braucht es attraktive Rahmenbedingungen", sagt Rohner. Und weiter: "Wir möchten mit unseren Initiativen dazu beitragen, dass durch intensiven Wettbewerb und attraktive Standortfaktoren Unternehmertum und Innovation gefördert werden. Das hat die Schweiz stark gemacht und daran wollen wir anknüpfen."
Konkret benennt der SBVg-Präsident vier zentrale Wachstumssäulen: Wettbewerbsintensität, internationale Wettbewerbsfähigkeit, Resilienz und Standortpolitik. Mit diesen Säulen beschäftige sich die SBVg intensiv. Sie setze sich hier für klare Ziele ein und adressiere konkrete Forderungen der Branche gegenüber Öffentlichkeit, Politik und Behörden.
Auch nach der Abstimmung über die Abschaffung der Stempelsteuer im Februar 2022 bleibt die Steuerpolitik mit der Reform der Verrechnungssteuer oben auf der Agenda. "Die Schweiz zählt viele erfolgreiche Unternehmen, viele spielen weltweit in der Topliga. Aber diese Unternehmen können sich heute nur unter sehr erschwerten Bedingungen über den Schweizer Kapitalmarkt finanzieren, weshalb sie ins Ausland ausweichen. Es wäre viel klüger, wenn sich die Schweizer Firmen in der Schweiz finanzieren könnten", sagt SBVg-CEO Jörg Gasser, und ergänzt: "Darum braucht es die Reform der Verrechnungssteuer. Beseitigt die Schweiz ihre Steuerhindernisse, verschenken wir das Geschäft nicht mehr ins Ausland, sondern betreiben es in der Schweiz."