Mit unkorrelierten Assets hin zu neuem Pragmatismus

Patrick Loepfe, Gründer und Präsident von Gentwo
Patrick Loepfe, Gründer und Präsident von Gentwo

Alternative Assets bedeuten nicht nur neue Renditechancen, sie stehen laut dem Verbriefungsexperten Gentwo auch für spannende Themen im Anlagebereich. Im aktuellen Marktumfeld könnten sie aber auch Distanz zu den hochsensiblen Märkten schaffen.

18.03.2020, 14:40 Uhr
Alternatives

Redaktion: rem

Wie lautet die bestmögliche Kombination von Anlagealternativen, um ein optimales Portfolio zu bilden? Diese Frage sollten sich nach Meinung des Verbriefungsexperten Gentwo Investoren bei jeder ihrer Anlageentscheidungen stellen. Gerade im derzeitigen Marktumfeld, geprägt von heftigen Kursvolatilitäten, sei diese Überlegung nun essenziell geworden.

Dabei zähle nicht mehr nur allein die Erhöhung der gesamthaften Gewinnchancen, sondern auch die effektive Risikoreduzierung. Durch geschickte Kombination unterschiedlicher Assets und Instrumente lässt sich das Risiko eines Portfolios minimieren, ohne die erwartete Rendite zu verringern, sagte einmal Harry M. Markowitz. Die Portfoliotheorie des herausragenden Finanzökonomen gewann bereits 1990 den Wirtschaftsnobelpreis. Sie ist heute Grundlage eines jeden Finanzstudiums und aktiv gemanagten Anlageportfolios.

Bislang wurden alternative Anlagen vor allem zur Verbesserung der Ertragsseite eingesetzt. Dies, ohne die Risikokomponente zu verschlechtern. Hintergrund war der allseits bekannte und nicht aufhörende Mangel an Renditequellen. Doch die jüngsten Marktverwerfungen im Zuge der Corona-Krise werfen laut Gentwo zusätzliche Fragen auf: "Was zählt eigentlich noch zur Kategorie der alternativen Assets. Und welche von ihnen sollte man in Erwägung ziehen."

Theorie und Praxis - zwei verschiedene Paar Schuhe

Schliesslich funktioniert Markowitz’ Theorie nur unter der Prämisse, dass die im Portfolio befindlichen Anlagen nicht oder lediglich gering miteinander korrelieren. Nun ist es aber zu Gleichläufen von Kursentwicklungen gekommen, wo man sie zuvor nicht vermutet hätte. Der Grund: die steigende Dominanz der psychologischen Komponente an den (liquiden) Kapitalmärkten, makroökonomische Einflüsse und Notenbankinterventionen.

"Einmal mehr haben sich Theorie und Praxis zu zwei verschiedenen Paar Schuhen geformt. Was also tun? Die Antwort lautet: weiter auf alternative Anlagen setzen und dabei Abstand zu den hochsensiblen Märkten gewinnen", so der Verrbriefungsexperte. Denn nicht nur aus Renditegesichtspunkten prognostizierten viele Experten einen anhaltenden Trend in Richtung alternative Anlagen wie Private Equity, Private Debt, Infrastruktur oder Real Estate. Neuere Analysen deuten auch darauf hin, dass einige dieser Anlagen in Zeiten turbulenter Börsenkurse weniger an Wert verloren haben und auch früher wieder in einem positiven Territorium gelandet sind. Zwar sollte man den derzeit nur bedingt verlässlichen Bewertungen mit grösster Vorsicht begegnen.

Aktuelles Bewertungsdilemma

"Doch gerade dieses aktuelle Bewertungsdilemma könnte sich sogar zu einem Vorteil entwickeln: Privatmarktinvestoren dürften auch künftig keine 'shaky hands' entwickeln und sich nicht zu Panikverkäufe verleiten lassen", rät Gentwo. Wer ausserdem einen kühlen Kopf behalte, finde jetzt möglicherweise gute Anlagemöglichkeiten – und neue alternative Assets – zu interessanten Einstiegspreisen. Insbesondere spezialisierte Investoren mit entsprechendem Know-how befänden sich auf einem für sie interessanten Spielfeld.

Der Verbriefungsexperte Gentwo ist überzeugt, dass es sich so oder so lohnen dürfte, den Abstand zum hochliquiden Kapitalmarkt zu vergrössern: "Die nicht oder wenig liquiden "Non-Bankables" eröffnen nicht nur einen völlig neuen Anlagehorizont, dem thematisch keine Grenzen gesetzt sind. Sie sind auch weniger anfällig für Panik an den Märkten und erlauben daher die Rückkehr zu mehr Pragmatismus. Bereichern wir Markovitz’ Erfolgskonzept doch um die modernen Möglichkeiten, die uns heute zur Verfügung stehen."

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