Trotz schwächerer Wachstumszahlen bleibt China nach Meinung von Nima Pouyan von Invesco ein attraktives Investmentziel. Fondsanbieter schaffen neue Investmentvehikel, die aufgrund ihrer effizienten Produktstruktur zusätzliche Prämien liefern können als auch aktuelle Sanktionsvorgaben beachten.
26.07.2022, 11:24 Uhr
Redaktion: maw
Lange galt China mit seinen Unternehmen als attraktives Investmentziel. Doch nach dem Corona-Ausbruch und Chinas strikter Zero-Covid-Strategie stellen sich viele Investoren die Frage: Wie nachhaltig ist Chinas Wirtschaftswachstum? Die Prognosen der Weltbank zeigen: Im globalen Vergleich scheint das Land noch immer die Nase vorn zu haben. Für 2022 wird das reale Bruttoinlandsprodukt in China auf rund 4,4% gegenüber dem Vorjahr prognostiziert. Sowohl die USA als auch Europa liegen mit einem prognostizierten Wachstum von 2,5% deutlich darunter.
Zugleich betont die chinesische Regierung, alles zu tun, um die Wirtschaft wieder anzukurbeln. So wurde ein Konjunkturpaket aufgesetzt, das auch den privaten Konsum stärken soll. Mit einem 33-Punkte-Programm soll die lockdowngebeutelte Wirtschaft wieder in Schwung kommen, insbesondere durch den Kauf von Autos und Haushaltsgeräten.
"Auch wenn ein mögliches politisches Risiko nicht vernachlässigt werden sollte, glauben wir, dass China sehr wohl ein attraktives Investmentziel bleibt. Ein kostengünstiges Vehikel, um breit diversifiziert in China zu investieren, sind börsenkotierte Investmentfonds, kurz ETFs", sagt Nima Pouyan, Head of Invesco ETF Switzerland & Liechtenstein.
Schon heute verfügt China bereits über den zweitgrössten Aktienmarkt der Welt, und dieser werde immer vielfältiger. Anlegerinnen und Anleger, die bevorzugt in Unternehmen investieren möchten, die sehr stark vom inländischen Konsum angetrieben werden, fänden diese eher im Mid-Cap-Segment. Für grössere Unternehmen könnte dagegen das internationale Geschäft tendenziell wichtiger sein.
Mit A-Aktien im Vorteil
Ein wichtiger Aspekt für die Mehrheit der Anlegerinnen und Anleger ist ein Investment, das Sanktionsrisiken bestmöglich ausschliesst, meint Pouyan. So sollten ETFs gewählt werden, die ausschliesslich Aktien von Unternehmen mit Sitz in Festlandchina enthalten, die in lokaler Währung (Renminbi) an den Börsen von Shanghai oder Shenzhen gehandelt werden – sogenannte A-Aktien. Indizes mit Unternehmen, die auf der Sanktionsliste des US Office of Foreign Assets Control ("OFAC") stehen, sollten ausgeschlossen werden.
Für Nima Pouyan stellt die Dynamik des chinesischen Onshore-Aktienmarktes einen strukturellen Vorteil für die synthetische Replikation dar. Quant-Manager und Hedgefonds, die marktneutrale Strategien verfolgen, haben keinen Zugang zu traditionellen Methoden zur Absicherung des Marktrisikos. "Daher verwenden sie häufig von Banken geschriebene Indexderivate. Unsere ETFs können von günstigen Bedingungen an den Swapmärkten profitieren. Eine potenzielle Outperformance des Index wird jedoch schwanken und wird nicht garantiert", meint der Experte abschliessend.
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