US-Aufsicht verklagt Kryptobörse Binance

Happige Vorwürfe gegen Finance Firmengründer und Chef Changpeng Zhao.(Bild pd)
Happige Vorwürfe gegen Finance Firmengründer und Chef Changpeng Zhao.(Bild pd)

Die US-Börsenaufsicht SEC geht gegen den Betreiber der weltgrössten Handelsplattform für Digitalwährungen vor. Kryptowährungen reagieren mit Kursverlusten.

06.06.2023, 09:09 Uhr
Regulierung | Alternatives

Redaktion: sw

Behördenchef Gary Gensler warf Binance sowie Firmengründer und Chef Changpeng Zhao in einer Pressemitteilung Täuschungen, Interessenkonflikte, Offenlegungsversäumnisse und kalkuliertes Hintergehen von Gesetzen vor. So seien Investoren etwa hinsichtlich der Risikokontrollen und Handelsvolumen in die Irre geführt worden. Weitere Vorwürfe drehen sich um die Manipulation von Börsenumsätzen mit Hilfe von Scheingeschäften und die Umleitung von Kundengeldern.

«Zhao und die Binance-Unternehmen sind in ein umfangreiches Netz von Täuschungen, Interessenkonflikten, mangelnder Offenlegung und kalkulierter Umgehung des Gesetzes verwickelt», sagte SEC-Chef Gary Gensler.

Zudem werfen Ermittler Binance Geldwäsche und die Umgehung von Sanktionen in Milliardenhöhe vor. US-Behörden verboten dem Unternehmen die Ausgabe weiterer digitaler Münzen der Währung Binance USD. Das Unternehmen habe darüber hinaus gezielt US-Töchter gegründet, um Gesetze zu umgehen. Dem Branchendienst CryptoCompare zufolge wickelte die 2017 gegründete Börse im vergangenen Jahr Transaktionen im Volumen von 23 Billionen Dollar ab.

Binance bezeichnete die Anschuldigungen als unbegründet. «Wir werden uns energisch verteidigen.» Sämtliche Kundengelder bei Binance und verbundenen Kryptobörsen wie Binance.US seien sicher. Investoren reagierten dennoch verschreckt. Die Cyber-Devise Binance Coin brach um gut zehn Prozent ein. Bitcoin und Ethereum verloren jeweils etwa fünf Prozent.

Im März hatte die US-Derivateaufsicht Binance ebenfalls verklagt, weil die Plattform Gesetze vorsätzlich umgehe. Das interne Programm zur Einhaltung von Bestimmungen sei nur Schein. Auch diese Vorwürfe hatte das Unternehmen zurückgewiesen.

Ausserdem hatte ein Berufungsgericht vorerst die Übernahme der insolventen Kryptobörse Voyager durch Binance.US gestoppt, um den Behörden mehr Zeit zu geben, die Rechtmässigkeit des Deals zu prüfen.

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