Renditeerwartungen deutlich gesenkt

Bild: Unsplash
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Eine Studie von Schroders hat das Investitionsverhalten von Versicherungsgesellschaften durchleuchtet. Diese betrachten das Weltgeschehen und höhere Zinssätze als wichtigste Faktoren für ihre Investitionsentscheide. Weiter gewinnt das Thema Nachhaltigkeit an Bedeutung.

11.02.2019, 13:50 Uhr

Redaktion: ase

Weltweit haben Versicherungsgesellschaften ihre Renditeerwartungen deutlich gesenkt, weil die Sorge vor zunehmender Volatilität am Aktienmarkt und wachsenden Risiken ihre Portfolios belastet. Zu diesem Ergebnis kommt die Schroders Institutional Investor Study 2018 mit dem Titel "Versicherungsgesellschaften im Fokus".

Kürzere Haltezeiten
Die Umfrage unter 157 Investoren von Versicherungsgesellschaften mit einer Bilanzsumme von insgesamt ca. 10 Billionen US-Dollar kommt zu dem Ergebnis, dass 40% der Investoren aus der Versicherungswirtschaft in den nächsten fünf Jahren nur noch durchschnittliche Jahresrenditen von unter 5% erwarten eine deutliche Zunahme gegenüber dem Vorjahr, als nur 22% diese Erwartung teilten. Abgenommen hat die Zuversicht der Versicherungsgesellschaften, ihre angestrebten Renditen erreichen zu können, und zwar von 61% auf 54%. Gleichzeitig sind gemäss der Studie auch die durchschnittlichen Portfolio-Haltezeiten kürzer geworden. Der Anteil der Versicherungsgesellschaften, die ihre Investments über einen vollständigen Marktzyklus halten, ist von 14% auf 10% zurückgegangen.

Politik wichtigster Faktor
Zugenommen hat dagegen die Umschlagshäufigkeit in den Portfolios. Durchschnittlich veräussern Versicherungsgesellschaften inzwischen jedes Jahr 19% ihrer Portfolio-Positionen, verglichen mit 13% vor einem Jahr. "Letztes Jahr hatten die Märkte global einen starken Aufschwung erlebt. Unsere Umfrage verdeutlicht aber, dass Versicherungsgesellschaften zurückhaltender werden, was auf ein mögliches Ende dieses Aufschwungs hindeuten könnte", meint Andreas Markwalder, CEO von Schroder IM Schweiz.

Die Politik und das Weltgeschehen wurden von 26% der befragten Versicherungsgesellschaften als die wichtigsten Faktoren bezeichnet, welche die Performance ihrer Portfolios beeinträchtigen könnten. Höhere Zinssätze standen bei 25% und ein Rückgang des Weltwirtschaftswachstums bei 23% an erster Stelle. Als spezifische Probleme für die Kapitalanlage hoben Versicherungsgesellschaften die Volatilität am Aktienmarkt, Zinsänderungsrisiken und Kreditausfälle als die drei wichtigsten Risiken hervor.

Nachhaltige Ausrichtung
Fast drei Viertel der Kapitalanlagen von Versicherungsgesellschaften (73%) werden der Umfrage zufolge gegenwärtig aktiv gemanagt. Ferner erwarten 73% der Versicherungsgesellschaften, dass nachhaltiges Investieren als Reaktion auf eine breitere Schwerpunktverlagerung im Kapitalanlagebereich an Bedeutung zunehmen wird. Im Vergleich zum Vorjahr legen Versicherungsgesellschaften inzwischen grösseren Wert auf eine nachhaltige Ausrichtung ihrer Kapitalanlagen.

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