20.12.2024, 10:54 Uhr
Aus der Krise der Credit Suisse und der von den Behörden erzwungenen Notfusion der Grossbank mit der UBS sollen Lehren gezogen werden. Dieser Ansicht ist die parlamentarische Untersuchungskommission. Sie hat ihren...
Die Schweizerische Nationalbank strafft die Geldpolitik weiter und erhöht wie erwartet den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte auf 1,75 Prozent. Es sei nicht auszuschliessen, dass zusätzliche Zinserhöhungen nötig sein werden, heisst es in der Lagebeurteilung.
Um für angemessene monetäre Bedingungen zu sorgen, sei die Nationalbank zudem weiterhin bereit, bei Bedarf am Devisenmarkt aktiv zu sein. Im gegenwärtigen Umfeld stehen dabei Devisenverkäufe im Vordergrund. Die Zinsänderung gilt ab dem 23. Juni 2023. Sichtguthaben der Banken bei der SNB werden bis zu einer bestimmten Limite zum SNB-Leitzins von 1,75 Prozent verzinst. Guthaben oberhalb dieser Limite werden zu 1,25 Prozent verzinst. Damit gilt für solche Sichtguthaben weiterhin ein Zinsabschlag von 0,5 Prozentpunkten zum SNB-Leitzins. Die Inflation ist über die letzten Monate deutlich zurückgekommen und lag im Mai bei 2,2 Prozent. Dieser Rückgang war vor allem auf eine geringere Teuerung bei importierten Waren zurückzuführen, insbesondere auf Preisrückgänge bei Erdölprodukten und Erdgas.
Die neue bedingte Inflationsprognose beruht auf der Annahme, dass der SNB-Leitzins über den gesamten Prognosezeitraum 1,75 Prozent beträgt. Bis Ende 2023 liegt die neue Prognose unterhalb derjenigen vom März. Kurzfristig dämpfend wirken die tieferen Erdöl- und Gaspreise und der stärkere Franken. Ab 2024 liegt die neue Prognose trotz der heutigen Anhebung des SNB-Leitzinses höher als noch im März. Gründe dafür sind anhaltende Zweitrundeneffekte, höhere Strompreise und Mieten sowie der persistentere Inflationsdruck aus dem Ausland. Gemäss neuer Prognose beträgt die Inflation nun im Jahresdurchschnitt 2,2 Prozent für 2023 und 2024 und 2,1 Prozent für 2025. «Ohne die jüngste Zinserhöhung wäre die Inflationsprognose in der mittleren Frist noch höher», heisst es bei der Nationalbank.
Die Industrieländer verzeichneten im ersten Quartal 2023 ein verhaltenes Wirtschaftswachstum. Die Inflation bildete sich zwar in vielen Ländern erneut zurück, sie liegt aber nach wie vor deutlich über den Zielwerten der Zentralbanken. Vor allem die erhöhte Kerninflation erweist sich als hartnäckig. Vor diesem Hintergrund haben zahlreiche Zentralbanken ihre Geldpolitik weiter gestrafft, wenn auch etwas langsamer als in den Vorquartalen.