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Mehr als 4 Bio. Euro sind in ESG-Fonds nach Artikel 8 und 9 investiert

In der EU wächst der Anteil der Fonds, welche die Artikel 8 und 9 der Offenlegungsverordnung erfüllen, rasant. (Bild: Shutterstock.com/Wright Studio)
In der EU wächst der Anteil der Fonds, welche die Artikel 8 und 9 der Offenlegungsverordnung erfüllen, rasant. (Bild: Shutterstock.com/Wright Studio)

Fast ein Jahr ist vergangen, seit die Europäische Union ihre Offenlegungsverordnung eingeführt hat, die von Vermögensverwaltern fordert, Informationen über die ESG-Risiken ihrer Anlagen bereitzustellen. Ende Dezember 2021 erreichten die Vermögenswerte in Artikel 8- und Artikel 9-Fonds 4,05 Bio. Euro, was 42,4% aller in der EU domizilierten Fonds entspricht.

13.02.2022, 06:00 Uhr
Nachhaltigkeit

Redaktion: rem

Es ist fast ein Jahr her, seit die Europäische Union ihre Offenlegungsverordnung (Sustainable Finance Disclosure Regulation, SFDR) eingeführt hat. Diese verlangt erstmals, dass Vermögensverwaltungsgesellschaften Informationen über die ökologischen, sozialen und Governance-Risiken ihrer Investitionen sowie deren Auswirkungen auf die Gesellschaft und den Planeten bereitstellen. Seit dem 10. März 2021 werden zum Vertrieb verfügbare Fonds in der EU von ihren Managern je nach Nachhaltigkeitszielen als Artikel 6, 8 oder 9 eingestuft.

Das Fehlen klarer politischer Leitlinien hat zu unterschiedlichen Ansätzen bei der Produktklassifizierung geführt, was wiederum zu Verwirrung und Greenwashing-Bedenken geführt hat. Der Bericht "SFDR Article 8 and Article 9 Funds: 2021 in Review" von Morningstar bietet einen Überblick über die sich schnell entwickelnde Landschaft der Artikel-8- und Artikel-9-Fonds Ende 2021 und untersucht das anhaltende Wachstum von Vermögenswerten, Strömen und Produkten mit Schwerpunkt auf den letzten drei Monaten des Jahres. Morningstar analysiert auch die ESG-Referenzen dieser sogenannten "hellgrünen» und "dunkelgrünen» Fonds, indem das Finanzinformations- und Analyseunternehmen ihr aktuelles ESG-Risiko und ihr Engagement in kontroversen Aktivitäten betrachtet.

Die zentralen Thesen

  • Die Vermögenswerte in Artikel-8- und Artikel-9-Fonds beliefen sich Ende Dezember 2021 auf 4,05 Bio. EUR, was 42,4% aller in der EU verkauften Fonds entspricht.
  • Im vierten Quartal machten Artikel-8- und Artikel-9-Fonds mit 81,4 Mrd. EUR 64% der EU-Mittelzuflüsse aus.
  • SFDR hat die Produktentwicklung und Innovation im Jahr 2021 vorangetrieben. Allein im vierten Quartal kamen fast 200 neue
    Artikel-8- und Artikel-9-Fonds ins Angebot und machten 54% der neu aufgelegten Fonds in der EU aus. Während breite ESG- und nachhaltige Strategien den Grossteil der neuen Angebote ausmachten, machten Fonds mit einem Umweltthema etwa ein Fünftel der Neueinführungen aus.
  • Vermögensverwalter ordneten weiterhin Strategien von Artikel 6 in Artikel 8 oder Artikel 9 um, indem sie ESG-Integrationsprozesse verbesserten, ESG-Ausschlüsse hinzufügten oder zu brandneuen Strategien wechselten. Änderungen zur Rechtfertigung einer Neuklassifizierung sind unterschiedlich tief und breit.
  • Aktive Fonds dominieren immer noch weitgehend die Landschaft, aber passive Produkte nach Artikel 8 und Artikel 9 gewinnen an Boden und beenden 2021 mit Marktanteilen von 9% bzw. 17,4%, teilweise unterstützt durch die EU-Klima-Benchmark-Verordnung.
  • Insgesamt schneiden Artikel-8- und Artikel-9-Fonds in Bezug auf ESG-Kennzahlen weiterhin besser ab als Artikel-6-Fonds, während Artikel-9-Angebote erwartungsgemäss die höchsten Nachhaltigkeitsmerkmale aufweisen.
  • Amundi, Nordea und Swedbank bleiben die drei grössten Anbieter von Artikel-8- und Artikel-9-Fonds.
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