06.10.2024, 16:57 Uhr
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Für den Showdown im langen Kampf zwischen Logitech-Gründer Daniel Borel und Verwaltungsratspräsidentin Wendy Becker an der Generalversammlung hat der Westschweizer prominente Verbündete gewonnen. Die Anlagestiftung Ethos und die Aktionärsvereinigung Actares stellen sich gegen die Wiederwahl von Becker als VRP, wie mehrere Medien berichteten.
«Wir unterstützen die Aktionärsanträge von Herrn Borel und empfehlen unseren Kunden, an der Generalversammlung Anfang September für die Wahl von Herrn Guy Gecht als Verwaltungsratspräsidenten zu stimmen», erklärte Ethos-Direktor Vincent Kaufmann gegenüber dem Magazin «Bilanz». Ethos habe einen positiven Eindruck von Gecht, der als Interims-CEO einen guten Job gemacht habe.
Ins selbe Horn stösst Actares-Geschäftsführer Roger Said: Gecht habe bereits «eine solide Erfahrung mit der operativen Seite des Unternehmens», nachdem er 2023 sieben Monate lang als Interimschef an der Spitze von Logitech gestanden habe. Deshalb habe der Vorschlag von Borel für die Wahl Gechts zum neuen Verwaltungsratspräsidenten eine gewisse Logik und sei nicht disruptiv, erklärte Said in der Wirtschaftszeitung «L'Agefi».
Ethos-Direktor Kaufmann teilt auch die Argumentation Borels, es bräuchte einen Technologie-Experten an der Spitze des Verwaltungsrates, nachdem die neue CEO Hanneke Faber vom Konsumgüterriesen Unilever gekommen sei und ihre Expertise hauptsächlich in den Bereichen Verkauf und Marketing liege.
Die Wiederwahl von Becker in den Verwaltungsrat stellen Ethos und Actares indes nicht in Frage: Beide Organisationen haben die «Ja»-Parole ausgegeben.
Allerdings lehnen sie die Wahl von Konzernchefin Faber in den Verwaltungsrat ab. Actares begründet dies damit, dass die Niederländerin im Unternehmen eine geschäftsleitende Funktion ausübe. Zudem sprechen sich Ethos und Actares gegen die Vergütungen der Konzernleitung aus.
Die einflussreichen amerikanischen Stimmrechtsberater ISS und Glass Lewis unterstützen allerdings die Positionen von Logitech. Damit dürften es Borels Anträge an der GV schwer haben, eine Mehrheit der Aktionärsstimmen zu bekommen. Denn Borel besitzt nur 1,5 Prozent am Computerzubehörhersteller. Und die Ethos-Kunden halten laut Kaufmann lediglich 3 bis 5 Prozent der Logitech-Aktien.