09.12.2024, 13:15 Uhr
Die wirtschaftlichen Perspektiven im Euroraum haben sich im Dezember verschlechtert. Der vom Analyseinstitut Sentix erhobene Konjunkturindikator fiel auf den tiefsten Stand seit November 2023.
Für Unternehmen in der Schweiz hat sich die Geschäftslage zuletzt leicht verbessert. Vor allem in der Industrie hat sich die Lage etwas aufgehellt, sie bleibt aber schwierig. Etwas trüber als im Januar sind die Aussichten im Bau- oder im Gastgewerbe. Gleichzeitig sinken die Erwartungen bei der Inflation.
Insbesondere im verarbeitenden Gewerbe hat sich die Geschäftslage etwas entspannt, wie die Konjunkturforschungsstelle KOF der ETH Zürich mitteilte. Insgesamt bleibe die Lage hier aber ungünstig. Der Geschäftslageindikator für die Schweizer Privatwirtschaft, den die KOF vierteljährlich aus Umfragen bei rund 4500 Firmen berechnet, hat sich im April im Vergleich zur letzten Umfrage insgesamt leicht erholt.
Nebst der Industrie hat sich die Lage auch bei den Finanz- und Versicherungsdienstleistern verbessert sowie im Detailhandel. Im Detailhandel ist der Geschäftslageindikator laut KOF bereits zum dritten Mal in Folge gestiegen. Die Unternehmen aus dem Bereich übrige Dienstleistungen meldeten zudem eine «graduelle Aufhellung».
Weniger gut sieht es hingegen in anderen Bereichen aus. In den mit dem Bau verbundenen Firmen hat sich die Lage im Vergleich zum Januar leicht und in den Sektoren Gastgewerbe und Grosshandel gar deutlich eingetrübt. Die Besserung im Detailhandel, im verarbeitenden Gewerbe sowie die zwar abgeschwächte, aber insgesamt weiterhin gute Geschäftslage im Gastgewerbe deuten laut KOF darauf hin, dass vom privaten Konsum Impulse für die Schweizer Konjunktur ausgehen könnten.
Die allgemeine Konsumentenpreisinflation dürfte sich gemäss den Erwartungen der befragten Unternehmen gemässigt entwickeln. Insgesamt resultiert aus der Umfrage eine durchschnittliche Inflationserwartung für die kommenden zwölf Monate von 1,6 Prozent. Im Januar lag sie noch bei 1,9 Prozent und vor einem Jahr bei 2,6 Prozent.
Auch mit Blick auf einen erweiterten Zeithorizont von fünf Jahren sind die Erwartungen an die Teuerung gesunken. Der Durchschnittswert der Prognosen ist im April auf 1,9 Prozent und damit erstmals wieder unter die Marke von 2 Prozent gefallen.
Was die Verkaufspreise der Unternehmen angeht, ebbt der Preisauftrieb vom Jahresbeginn wieder ab. Und bei den Löhnen erwarten die Unternehmen eine Entwicklung parallel zur Teuerung. Demnach dürften diese auf zwölf Monate gesehen um 1,6 Prozent ansteigen.