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Julius Bär legt bei verwalteten Vermögen zu

Julius Bär wird 2019 das eigene Nettoneugeld-Ziel von 4 bis 6 Prozent wahrscheinlich nicht erreichen. (Bild: ZVG)
Julius Bär wird 2019 das eigene Nettoneugeld-Ziel von 4 bis 6 Prozent wahrscheinlich nicht erreichen. (Bild: ZVG)

Julius Bär konnte in den ersten zehn Monaten des Jahres die verwalteten Vermögen um zehn Prozent steigern. Die Neugeldzuflüsse blieben allerdings unter den eigenen Zielsetzungen. Eine Goodwill-Abschreibung bei der italienischen Tochter Kairos wird das Jahresergebnis 2019 beeinträchtigen.

19.11.2019, 10:26 Uhr

Redaktion: rem

In den zehn Monaten bis Ende Oktober 2019 stiegen die verwalteten Vermögen der Julius Bär Gruppe auf 422 Milliarden Franken, was einer Zunahme um 10 Prozent seit Jahresbeginn entspricht, wie der Vermögensverwalter in seinem Interim Management Statement am Dienstag mitteilte. Massgebend für den Anstieg seien die ausgeprägt positive Marktentwicklung und anhaltende Netto-Neugeldzuflüsse gewesen, die zum Teil durch die Erstarkung des Schweizer Frankens gegenüber dem Euro seit Anfang Jahr kompensiert wurden.

Die Netto-Neugeldzuflüsse beliefen sich annualisiert auf knapp 3 Prozent der Kundenvermögen, im Vergleich zu 4,5 Prozent im Gesamtjahr 2018 und 3,2 Prozent im ersten Halbjahr 2019. Vor allem bei den Kunden in Asien, Europa und dem Mittleren Osten konnte Julius Bär anhaltende Zuflüsse vermelden, die allerdings durch Abflüsse aus den Kairos-Fonds zum Teil wettgemacht wurden. Per Ende Oktober verzeichnete Kairos noch Kundenvermögen von 8,4 Milliarden Franken nach 11,8 Milliarden Franken per Ende 2018.

Beim Netto-Neugeld hatten Kundenabgänge im Zusammenhang mit dem laufenden und voraussichtlich Ende 2019 abgeschlossenen Projekt zur Überprüfung der Kundendokumentation weitere Auswirkungen. Hinzu kamen bescheidene Abflüsse als Folge einer breiteren Anwendung von Negativzinsen auf grossen Bargeldbeständen in betroffenen Währungen. Dass Julius Bär 2019 noch das eigene Nettoneugeld-Ziel von 4 bis 6 Prozent erreicht, sei "unwahrscheinlich", räumt das Institut ein.

Kostensenkungsprogramm zeigt Resultate

Im Zeitraum von Juli bis Oktober 2019 lag die Bruttomarge leicht unter dem Wert des ersten Halbjahrs 2019. Ausschlaggebend dafür waren geringere Gebühreneinnahmen von Kairos, ein leicht rückläufiger Beitrag des Netto-Zinserfolgs sowie ein kleiner Kreditausfall. Infolgedessen betrug die Gesamtbruttomarge in den ersten zehn Monaten des Jahres 2019 etwas mehr als 82 Basispunkte (Bp). Im Gesamtjahr 2018 lag sie bei 85,5 Bp und im ersten Halbjahr 2019 bei 83,2 Bp.

Erste Resultate zeigte das Kostensenkungsprogramms im zweiten Halbjahr 2019: Trotz der leicht rückläufigen Bruttomarge verbesserte sich die adjustierte Cost/Income Ratio in den vier Monaten bis Ende Oktober 2019 auf einen Stand von knapp unter 70 Prozent. Die Gruppe bestätigt ihr Ziel, die adjustierte Cost/Income Ratio 2020 auf unter 68 Prozent zu senken.

Abschreiber auf Kairos und Aktienrückkaufprogramm

Im August hatte Julius Bär zudem beschlossen, an der kriselnden Kairos festzuhalten und gleichzeitig eine "operative Abstimmung" und "engere Zusammenarbeit" anzustreben. Nun nimmt sie Abschreibungen in Höhe von rund 90 Millionen Euro oder rund 99 Millionen Franken auf dem Goodwill von Kairos vor. Der Abschreiber werde sich im Bär-Finanzergebnis 2019 niederschlagen.

Angesichts der soliden Kapitalausstattung von Julius Bär und des kontinuierlichen Kapitalwachstums hat der Verwaltungsrat ein Programm zum Rückkauf von Aktien der Julius Bär Gruppe von maximal 400 Millionen Franken genehmigt. Das Programm wird am 20. November 2019 lanciert und voraussichtlich bis Ende Februar 2021 dauern.

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