19.12.2025, 09:00 Uhr
Im November flossen 22 Milliarden Euro in europäische ETFs. Dabei zeigt sich eine deutliche Verschiebung: Anleger ziehen Geld aus US-Aktien ab und investieren verstärkt in globale Indizes, Schwellenländer und...
Die britische Regierung will die Regulierung von Benchmark-Anbietern deutlich zurückfahren und sich anderen Finanzplätzen angleichen. Künftig sollen laut der «Financial Times» 90 Prozent der Unternehmen im Sektor von der Aufsicht ausgenommen werden – ein Jahr nachdem die Finanzaufsicht FCA noch die Branche noch zu mehr Sorgfalt gemahnt hatte.
Das britische Finanzministerium plant eine weitreichende Deregulierung für Anbieter von Finanzindizes und Benchmarks. Diese Referenzwerte – etwa Aktien- und Anleihenindizes – beeinflussen, wohin enorme Kapitalströme fliessen. Künftig sollen laut einem Vorschlag des Ministeriums nur noch die Anbieter der meistgenutzten Benchmarks der Aufsicht durch die Financial Conduct Authority (FCA) unterliegen. Darüber schreibt heute die «Financial Times» am Freitag.
Zudem streicht die Regierung geplante Vorschriften, die ab 2030 einschränken sollten, welche ausländischen Benchmarks britische Vermögensverwalter nutzen dürfen. Mit den Änderungen will London sich an andere Finanzplätze wie die USA angleichen, die solche Unternehmen nicht regulieren, so die FT.
Die Lockerung erfolgt nur ein Jahr nachdem die FCA in einem Schreiben («Dear-CEO-Letter») an die Branche auf Risiken hingewiesen hatte, darunter unzureichende Governance und fehlerhafte Daten. In Grossbritannien sind rund 45 Unternehmen als Benchmark-Anbieter zugelassen, darunter LSEG, S&P Global, JPMorgan und Bloomberg.
Grossbritannien leidet unter einem schwachen Wirtschaftswachstum – das betrifft auch den Finanzsektor. Die angekündigte Massnahme ist deshalb ein Teil der Bemühungen der Regierung, den Finanzplatz London durch Bürokratieabbau wettbewerbsfähiger zu machen. Das Ministerium hat nun eine Konsultation zu den Plänen gestartet. «City Ministerin» Lucy Rigby betonte gegenüber der FT, man habe bereits regulatorische Änderungen im Wert von über 100 Milliarden Pfund umgesetzt. Die Reform der Benchmark-Regulierung solle Grossbritannien als Geschäftsstandort attraktiver machen und qualifizierte Arbeitsplätze schaffen.