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GAM erwirtschaftet 100,4 Millionen Franken im ersten Halbjahr 2011

Johannes A. de Gier ist Verwaltungsratspräsident und CEO von GAM
Johannes A. de Gier ist Verwaltungsratspräsident und CEO von GAM

Verwaltete Vermögen von CHF 113,5 Milliarden, Netto-Neugeldzuflüsse von CHF 0,6 Milliarden und einen operativen Reingewinn von 100,4 Millionen Franken vermeldet GAM fürs erste Halbjahr 2011.

24.08.2011, 17:53 Uhr

Redaktion: kab


Die verwalteten Vermögen der Gruppe betrugen per 30. Juni 2011 113,5 Milliarden Franken, was einem Rückgang von CHF 4,3 Milliarden oder 4 Prozent gegenüber Ende 2010 entspricht. Die Abnahme ist vollständig auf die Aufwertung des Schweizer Franken, er ist die Berichtswährung, gegenüber den Währungen zurückzuführen, auf die der Grossteil der Vermögensbasis lautet, nämlich US-Dollar, Euro und in geringerem Mass britisches Pfund. Insgesamt beliefen sich die negativen Währungseffekte im ersten Halbjahr auf 4,9 Milliarden Franken.

Mit 0,6 Milliarden Franken flossen der Gruppe im ersten Halbjahr 2011 weniger Netto-Neugelder zu als im vergangenen Jahr. Zum Vergleich: Im ersten Halbjahr 2010 betrug der Nettozufluss von Neugeldern 5,6 Milliarden Franken und im zweiten Halbjahr noch 2,4 Milliarden Franken. Turbulente Finanzmärkte sowie Bedenken hinsichtlich makröokonomischer und geopolitischer Entwicklungen sorgten für Unsicherheit bei den Anlegern und bremsten deren Investitionsaktivitäten deutlich.

Johannes A. de Gier, Verwaltungsratspräsident und CEO sagt dazu: «Die von uns angestrebten Zielvorgaben bei den Netto-Neugeldern lassen sich zwangsläufig nur erreichen, wenn sich das Niveau der Kundenaktivitäten wieder normalisiert. Kurzfristig erwarten wir zwar keine Trendwende, unsere operativen Geschäftsbereiche sind jedoch dank ihrem breit gefächerten Produktangebot gut aufgestellt, um sich bietende Chancen zu nutzen. Sobald sich das Umfeld verbessert, dürfte unsere laufende Expansion in Schlüsselmärkten ausserdem weiteres Wachstumspotenzial freisetzen.»

Zum Einfluss der Währungen auf das Ergebnis fügt de Gier hinzu: «Die Tatsache, dass wir verwaltete Vermögen und Erträge in Schweizer Franken ausweisen, schafft angesichts der seit Anfang Juli nochmals deutlichen Aufwertung gegenüber dem US-Dollar und Euro eine signifikante Hürde für unser Gewinnwachstum - trotz der positiven Entwicklung unserer operativen Geschäftsbereiche.»

Netto-Neugelder bei GAM
Die Netto-Neugeldzuflüsse von GAM betrugen im ersten Halbjahr 2011 insgesamt 0,4 Milliarden Franken, gegenüber 3,7 Milliarden im Vorjahreszeitraum und 2,2 Milliarden im zweiten Halbjahr 2010. Die anhaltende Verlagerung der Nachfrage von Privatkunden weg von traditionellen Multi-Strategie-Offshore-Funds-of-Hedge- Funds und der damit verbundene Rückgang bei den Managed Portfolios von GAM wurde durch Netto- Neugeldzuflüsse aus diversen anderen Vertriebskanälen kompensiert. Insbesondere gelang es GAM, weltweit mit einer Reihe von Aktienprodukten sowie Fixed-Income- und Multi-Manager-Strategien neue Mandate von institutionellen Kunden zu gewinnen und somit die Abhängigkeit von den traditionellen Private-Banking-Partnern weiter erfolgreich zu reduzieren.

Obwohl die Zuflüsse verglichen mit 2010 moderat waren, leisteten die UCITS-III-konformen Produkte von GAM einen erheblichen Beitrag zum Ergebnis, da Privatanleger weiterhin Single-Manager- und steuereffiziente Onshore-Produkte bevorzugten. Im Aktienbereich flossen die Neugelder vor allem in ausgewählte Produkte mit einer langjährigen Erfolgsbilanz wie Aktienstrategien in Asien und den USA sowie Themenfonds, die den aktuellen Bedürfnissen der Anleger entsprachen.

Die globalen Zinsstrategien von GMA sowie die Absolute-Return-Fixed- Income-Produkte und die Emerging-Market-Strategien, einschliesslich der Fonds, für die GAM als Anlageberater für Swiss & Global Asset Management fungiert, verzeichneten ebenfalls robuste Zuflüsse, die jedoch unter dem Niveau von 2010 blieben.

Die verwalteten Vermögen von GAM lagen per 30. Juni 2011 mit 50,7 Milliarden um 5 Prozent unter den 53,6 Milliarden Franken von Ende 2010. Grund hierfür war ein erheblicher negativer Währungseffekt in Höhe von 3,7 Milliarden Franken.

Netto-Neugelder bei Swiss & Global Asset Management
Die Netto-Neugeldzuflüsse von Swiss & Global Asset Management betrugen im ersten Halbjahr 2011 insgesamt 1,3 Milliarden Franken, gegenüber 7,4 Milliarden im Vorjahreszeitraum und 2,3 Milliarden im zweiten Halbjahr 2010. Die Zuflüsse bei den Julius Bär Fixed-Income-Produkten waren moderat. Die Netto-Neugeldzuflüsse für Produkte, für die GAM als Anlageberater fungiert, hielten sich gut, lagen allerdings unter dem Vorjahresniveau. Zudem entwickelte sich die Nachfrage nach bestimmten Anleihenfonds, die intern durch Swiss & Global Asset Management verwaltet werden, infolge der hervorragenden Anlageperformance erfreulich.

Auch die in physische Edelmetalle investierten Fonds, namentlich die Silber- und Platinfonds, verzeichneten solide Zuflüsse. Im Aktienbereich glichen Zuflüsse in Fonds mit Fokus auf aktuelle Themen wie Energiewende und Luxusgüter und in Spezialmandate beispielsweise Growth und Absolute Return die Abflüsse bei regionalen Produkten und beim Nordafrika-Fonds nach der vorübergehenden Schliessung der ägyptischen Börse aus.

Das institutionelle Geschäft verbuchte geringfügige Abflüsse, hauptsächlich weil kleinere und weniger rentable Mandate aufgelöst wurden. Private-Label-Fonds leisteten einen soliden, jedoch kleineren Beitrag an den Neugeldzuwachs als noch 2010. Die verwalteten Vermögen von Swiss & Global Asset Management betrugen per 30. Juni 2011 79,6 Milliarden Franken, was gegenüber Ende 2010 einem Rückgang von 0,8 Milliarden oder 1 Prozennt entspricht. Grund hierfür war ein erheblicher negativer Währungseffekt in Höhe von CHF 2.2 Milliarden.

Halbjahresergebnis 2011 der Gruppe
Bereinigt um einige nicht zahlungswirksame Positionen nahm der operative Reingewinn im ersten Halbjahr 2011 im Vorjahresvergleich um 6 Prozent auf 100,4 Millionen Franken ab. Auf der gleichen Basis blieb das Ergebnis pro Aktie mit 0,54 gegenüber dem Vorjahr unverändert, und die Eigenkapitalrendite stieg aufgrund des aktiven Ansatzes der Gruppe bei der Bewirtschaftung der Kapitalbasis auf 24,4Prozent. Der Geschäftsertrag der Gruppe bezifferte sich im ersten Halbjahr 2011 auf 324,9 Millionen Franken, was einem Rückgang von 12 Prozent gegenüber der Vorjahresperiode entspricht. Grund hierfür war die Frankenstärke gegenüber den beiden Währungen US-Dollar und Euro, in denen die operativen Geschäftsbereiche ihre Erträge grösstenteils generieren.

Der Erfolg aus dem Dienstleistungs- und Kommissionsgeschäft sank mit 11 Prozent nur geringfügig, da die durchschnittliche Vermögensbasis gegenüber dem ersten Halbjahr 2010 praktisch unverändert blieb. Die performanceabhängigen Erträge, die hauptsächlich von GAM stammen, betrugen 15,6 Millionen Franken und lagen damit deutlich unter den 57,7 Millionen Franken im ersten Halbjahr 2010, als die Fixed-Income-Produkte stark nachgefragt wurden und eine hervorragende Anlageperformance erzielten. Infolgedessen verringerte sich die annualisierte Bruttomarge der Gruppe von 62,4 Basispunkten im ersten Halbjahr 2010 auf 55,2 Basispunkte.

Unter Ausklammerung der performanceabhängigen Erträge blieb die Bruttomarge im Vorjahresvergleich unverändert. Der Erfolg aus der 28-prozentigen Beteiligung an Artio Global Investors Inc., die als Finanzanlage gehalten und als Anteil am Erfolg assoziierter Gesellschaften ausgewiesen wird, sank um 24 Prozent auf 12,4 Millionen Franken. Dieser aus öffentlich verfügbaren Finanzinformationen abgeleitete Betrag wurde insbesondere durch die Abschwächung des US-Dollar gegenüber dem Schweizer Franken negativ beeinflusst. Der übrige Geschäftsertrag, einschliesslich Devisenerfolg aus Währungsabsicherungsgeschäften, stieg gegenüber dem Vorjahr um CHF 5.4 Millionen auf CHF 13.1 Millionen.

Der Geschäftsaufwand sank gegenüber dem ersten Halbjahr 2010 um 14 Prozent auf CHF 200,2 Millionen. Die Abnahme auf breiter Front war hauptsächlich der Kostendisziplin zu verdanken und den Währungseffekten, die Aufwendungen in anderen Währungen als dem Schweizer Franken, insbesondere im britischen Pfund, reduzierten. Der Personalaufwand ging um 15 Prozent zurück, was auf geringere vertraglich vereinbarte Zahlungen an Anlagespezialisten aufgrund niedrigerer performanceabhängiger Erträge zurückzuführen war, sowie auf die verringerten buchhalterischen Auswirkungen der Optionen, die im Rahmen des Long-Term Incentive Plan 2009 gruppenweit allen Mitarbeitern eingeräumt wurden. Infolge der effektiven Kostendisziplin und einer einmaligen Auflösung von Rückstellungen in Höhe von 4 Millionen Franken sank der Sachaufwand um 12 Prozent. Er dürfte im zweiten Halbjahr geringfügig steigen, weil Swiss & Global Asset Management den neuen Hauptsitz bezieht.

Das Aufwand-Ertrags-Verhältnis der Gruppe lag in der ersten Jahreshälfte 2011 bei 61.6 Prozent im Vergleich zu 63.1 Prozent in der ersten Jahreshälfte 2010. Die Verbesserung ist auf die Kostenkontrolle und einmalige Faktoren wie die Auflösung von Rückstellungen und dem Gewinn aus Währungsabsicherungsgeschäften für das laufende Geschäftsjahr zurückzuführen. Sollte sich der Schweizer Franken nicht abschwächen, dürfte das Aufwand-Ertrags-Verhältnis in zukünftigen Berichtsperioden steigen.

Bilanz der Gruppe
Die Gruppe verfügt nach wie vor über eine starke Bilanz. Per 30. Juni 2011 belief sich die Bilanzsumme auf CHF 2 575.8 Millionen. Die flüssigen Mittel erreichten beachtliche CHF 644.3 Millionen, dies trotz der Dividendenausschüttung in Höhe von CHF 94.1 Millionen für das Geschäftsjahr 2010 und dem Rückkauf eigener Aktien. Letzterer diente zum einen der Absicherung der Verpflichtungen im Zusammenhang mit den Optionen, die im Rahmen des Long-Term Incentive Plan 2009 ausgegeben wurden, sowie der künftigen Kapitalherabsetzung im Rahmen des Aktienrückkaufprogramms der Gruppe.

Der Buchwert der Beteiligung an Artio Global Investors Inc., der als Beteiligung an assoziierten Gesellschaften ausgewiesen wird, wurde per 30. Juni 2011 nach einer Prüfung auf seine Werthaltigkeit gemäss IFRS auf CHF 194.3 Millionen reduziert. Die entsprechende nicht zahlungswirksame Korrektur in Höhe von CHF 92.2 Millionen ist in der konsolidierten Erfolgsrechnung für das erste Halbjahr 2011 zwar berücksichtigt, nicht aber im veröffentlichten operativen Reingewinn.

Die nicht realisierten Auswirkungen der Abwertung des US-Dollar auf den Wert der Beteiligung an Artio Global Investors Inc. per 30. Juni 2011 wurden gemäss IFRS im Eigenkapital verbucht und betrugen CHF 30.4 Millionen. Das Eigenkapital belief sich auf CHF 2 200.6 Millionen. Das Tangible Equity (Eigenkapital abzüglich Goodwill von GAM, Kundenbeziehungen und Markenwert) betrug CHF 821.6 Millionen (per 31. Dezember 2010: CHF 1 066.8 Millionen). Zurückzuführen war dieser Rückgang hauptsächlich auf die Dividendenausschüttung, die Reduktion des Buchwerts von Artio und die höhere Anzahl gehaltener eigener Aktien. Das Tangible Equity per 30. Juni 2011 übertrifft die regulatorischen Eigenmittelanforderungen der Gruppe von rund CHF 70 Millionen (berechnet durch Aggregierung aller regulatorischen Kapitalanforderungen der operativen Geschäftsbereiche) und belegt die starke Kapitalbasis der Gruppe.

Kapitalbewirtschaftung
Die Gruppe legt bei der Kapitalbewirtschaftung Wert auf einen disziplinierten Einsatz des Kapitals, um langfristig den Shareholder Value zu steigern und gleichzeitig eine solide Bilanz beizubehalten. Kapital, das die regulatorischen Anforderungen übersteigt und für das Wachstum des Geschäfts, ob organisch oder mittels Akquisitionen, nicht benötigt wird, wird an die Aktionäre zurückgegeben. Die Gruppe schüttete in den 18 Monaten von Anfang 2010 bis Ende Juni 2011 über Dividendenzahlungen und Aktienrückkäufe CHF 314 Millionen an die Aktionäre aus.

Im Juli erfolgte nach der Genehmigung durch die ordentliche Generalversammlung im April 2011 die Vernichtung von 10.3 Millionen Aktien, die im Rahmen des Aktienrückkaufprogramms 2010 erworben wurden. Zudem genehmigten die Aktionäre an dieser Generalversammlung ein neues Aktienrückkaufprogramm, in dessen Rahmen über eine Laufzeit von maximal drei Jahren bis zu 41.3 Millionen Aktien zurückgekauft und anschliessend vernichtet werden sollen. Dieses Programm wurde am 9. Mai 2011 lanciert und per 22. August 2011 hatte die Gruppe 5.3 Millionen Aktien zur zukünftigen Vernichtung erworben.

Johannes A. de Gier sagte: «Eine solide Kapitalbasis ist insbesondere in einem schwierigen Umfeld wichtig und bildet die Grundlage für unseren Handlungsspielraum. Wir wollen keinesfalls auf die Flexibilität verzichten, attraktive Wachstumschancen wahrzunehmen, wenn sie sich bieten.»

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