Economiesuisse: Nachhaltigkeit darf nicht einseitig sein
Wirtschaftliche, soziale und ökologische Massnahmen müssen im Einklang stehen, sagt der Wirtschaftsdachverband. (Bild: Shutterstock.com/ Blue Planet Studio)
Das Prinzip der Nachhaltigkeit werde unser Handeln in Zukunft noch stärker prägen, ja prägen müssen, mahnte Economiesuisse-Präsident Christoph Mäder am Tag der Wirtschaft in Basel. Zum Erfolg führe nur das Zusammenspiel von ökonomischen, sozialen und ökologischen Massnahmen. Eine Politik, die einseitig auf die Ökologie abstütze, könne nicht nachhaltig sein.
10.09.2021, 15:04 Uhr
Redaktion: hf
Der Tag der Wirtschaft von Economiesuisse war ganz dem Thema Nachhaltigkeit gewidmet. Der Präsident des Wirtschaftsdachverbands, Christoph Mäder, propagierte ein umfassendes Verständnis von Nachhaltigkeit im ökonomischen, sozialen und ökologischen Sinn. Er rief dazu auf, die Wirtschaft in der nachhaltigen Entwicklung als konstruktive und innovative Kraft zu positionieren.
"Die liberale und nachhaltige Marktwirtschaft stellt den freien, selbstbestimmten Menschen ins Zentrum", betonte er. Sie setze in erster Linie auf Eigenverantwortung und Innovation und erst in zweiter auf Regulierung und den Staat. Sie solle die Wettbewerbsfähigkeit verbessern, die natürlichen Lebensgrundlagen erhalten, den gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken und damit auch den nachfolgenden Generationen eine lebenswerte Zukunft ermöglichen.
Das Prinzip der Nachhaltigkeit stamme aus der Wirtschaft. Es habe im heutigen Verständnis immer drei Dimensionen: die ökonomische, die soziale und die ökologische, erklärte Mäder.
Echte Nachhaltigkeit gebe es nur unter Berücksichtigung aller drei Dimensionen: "Diese bilden zusammen die Grundlage für das materielle, soziale und kulturelle Wohlergehen unserer Gesellschaft. Eine Politik, die einseitig auf ökologische Nachhaltigkeit fokussiert und die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Auswirkungen vernachlässige, ist nicht nachhaltig, kann nicht nachhaltig sein."
Als Beispiel für die Bedeutung aller drei Dimensionen nannte der Economiesuisse-Präsident die Zukunft der Stromversorgung. Die Dekarbonisierung des Verkehrs und der Heizungen sei mit Blick auf die ökologische Nachhaltigkeit notwendig. Aber wenn die Politik eine wachsende Verknappung des Stroms in Kauf nehme, sei das weder ökonomisch noch sozial nachhaltig.
Ökonomin Beatrice Weder di Mauro, Präsidentin des Centre for Economic Policy Research, zeigte in ihrem Keynote-Referat auf, weshalb Preissignale wichtig sind, um Nachhaltigkeit zu erreichen.
Wirtschaftswachstum sei aus ökonomischer Sicht nicht nachhaltig, wenn die Preise falsch seien, sagte sie und schlug den Bogen zu den externen Effekten und zum Klimawandel. Wenn es um die Verknappung von Gemeinschaftsgütern wie das globale CO2-Budget gehe, müsse dies in die Preise für Güter und Dienstleistungen einfliessen – am besten in Form von Lenkungsabgaben.
Weniger effizient, aber in der Politik beliebter, sei der Weg über Regulierungen und Subventionen. So sei es bekanntermassen schwieriger, die Preise fürs Autofahren anzuheben als das Bahnfahren zu subventionieren. Das löse das Problem nicht. Die Weltgemeinschaft stehe vor einer grossen Aufgabe. Es sei klar, dass es massive staatliche und global koordinierte Aktionen brauchen werde.
Der globale Kampf um Ressourcen werde sich verschärfen, ist Trendforscher David Bosshart, Präsident der G. und A. Duttweiler-Stiftung, überzeugt. Wir würden auf eine konfliktreichere Welt zugehen, und die Frage sei, mit welchen Vorkehrungen wir diese Herausforderungen angehen?
Für ihn stehe der freie Markt im Vordergrund. Zusätzlich müssten aber externe Effekte ausreichend berücksichtigt werden, zum Beispiel beim Klimaschutz. Da seien die reichen Nationen klar in der Verantwortung, denn sie seien auch verantwortlich für den grössten Teil der globalen Treibhausgas-Emissionen.
Die Scope-Analysten haben im Juni mehr als 6'400 Fondsratings aktualisiert. Bei 330 Fonds verbesserte sich das Rating, 333 Fonds wurden heruntergestuft. 56 Produkte erhielten erstmals eine Bewertung, davon 24 aktive...
Massive Mittelabflüsse bei Anleihenfonds in Europa
24.06.2022, 16:00 Uhr
Langfristige Fonds in Europa verzeichneten im Mai gemäss den Statistiken von Morningstar Nettomittelabflüsse in Höhe von 15,8 Mrd. Euro. Das ist das schlechteste Monatsergebnis seit März 2020. Geldmarktfonds...
Zurich verkauft deutschen Altbestand eines Lebensversicherungsportfolios
24.06.2022, 10:58 Uhr
Der Verkauf des Altbestand an traditionellen Lebensversicherungspolicen an Viridium wird laut Zurich die Kapitalintensität und das Zinsrisiko weiter verringern. Die geringere Empfindlichkeit gegenüber Zinssätzen...
Zwei Drittel der Pensionierten können Lebensstandard halten
23.06.2022, 16:27 Uhr
Eine neue Swiss Life-Studie zeigt eine weitgehend positive Momentaufnahme zur aktuellen Leistungsfähigkeit der Schweizer Altersvorsorge: 80% der Personen im Rentenalter fühlen sich finanziell selbstbestimmt und...
Bundesrat überführt Börsenschutz in ordentliches Recht
22.06.2022, 13:26 Uhr
Die Überführung des Börsenschutzes in ordentliches Recht ist notwendig, weil die Schutzmassnahme ansonsten ausser Kraft tritt und die Europäische Union bis anhin die Schweizer Börsenregulierung nicht als...
KOF senkt BIP-Prognose und schliesst Rezession nicht aus
22.06.2022, 11:57 Uhr
Gemäss Prognose der KOF wird die Schweizer Wirtschaft in diesem Jahr um 2.7 Prozent und im nächsten Jahr um 1.6 Prozent zunehmen. Zwar bremsen die Folgen der Corona-Krise und des Ukraine-Krieges die...
SNB-Entscheid treibt Hypozinsen auf Zehnjahreshoch
22.06.2022, 09:21 Uhr
Die Leitzins-Erhöhung durch die Schweizerische Nationalbank beeinflusst auch den Hypothekarmarkt. Seit der Zinsanhebung notieren Festhypotheken auf einem Zehnjahreshoch. Die Zinssätze der fünfjährigen Hypotheken...
Swiss Life AM und Vauban Partners übernehmen Güterwagenfirma
21.06.2022, 10:42 Uhr
Swiss Life Asset Managers und Vauban Infrastructure Partners haben die Güterwagenfirma Wascosa Holding einschliesslich der operativen Gruppengesellschaften erworben.
Closing der Bellevue Entrepreneur Private Strategie
20.06.2022, 14:16 Uhr
Bellevue hat von institutionellen Investoren und vermögenden Privatkunden teils signifikante Kapitalzusagen für ihre Beteiligungsgesellschaft "Bellevue Entrepreneur Private KmGK" erhalten. Diese wurde nun für...
KOF Consensus korrigiert Inflationsprognose nach oben
20.06.2022, 11:25 Uhr
Die von der KOF im Juni befragten Ökonominnen und Ökonomen prognostizieren für 2022 unverändert eine Wachstumsrate des realen Bruttoinlandproduktes von 2.5%. Die Inflationsprognose wird hingegen nach oben...