20.06.2025, 12:20 Uhr
Zuerst Golf im Wylihof, dann Kunst, Kaviar und Champagner in der nahen Villa Serdang. Die erste Ausgabe von golf&art war ein voller Erfolg.
Aus dem Sommerflugplan der Swiss sind rund 1400 Flüge verschwunden. Der Grund: fehlendes Cockpit-Personal und Engpässe bei der Flotte. Betroffen sind Kurz-, Mittel- und Langstrecken.
Eigentlich sollte er den Betrieb vom Büro in Kloten aus steuern. Doch diesen Sommer ist Oliver Buchhofer, Chief Operating Officer der Swiss, selbst wieder häufiger in der Luft – im Cockpit eines Airbus A330. Denn: Der Schweizer Airline fehlt es an Pilotinnen und Piloten, und das ausgerechnet zur Hauptreisezeit.
1400 Flüge fallen aus, 1,5 Prozent des Sommerflugplans – betroffen sind Strecken in ganz Europa und darüber hinaus. Besonders hart trifft es Chicago: Die Langstreckenverbindung wird im September und Oktober halbiert, wie das Aviatik-Portal «Aerotelegraph» schreibt.
«Das machen wir sehr ungern», sagt Buchhofer, es sei aber unumgänglich. Man plane im Herbst jeweils die kommende Sommersaison. Dabei müsse man Annahmen bezüglich Personalbestand und Flotte treffen. Und dieses Mal kam nicht ganz alles so, wie es kalkuliert war.
«Wir haben zu wenige Pilotinnen und Piloten», fasst Buchhofer die Folgen zusammen. Es gehe dabei um Kapitäne und Co-Piloten für Airbus A320 und A321 sowie A330 und A340.
Zudem gibt es nach wie vor Unwägbarkeiten bei der Flotte. «Auf der Kurzstrecke ist es so, dass wir bei den Airbus A320 genügend Flugzeuge haben, aber zu wenige Pilotinnen und Piloten. Bei den A220 haben wir genügend Cockpit-Personal, aber es fehlen Flugzeuge, auch aufgrund der Triebwerkproblematik», sagt Buchhofer.
Gleichzeitig machen der Airline eine ungewöhnlich hohe Zahl an Langzeitabwesenheiten, die laufende Umschulung von Crews auf den neuen Airbus A350 sowie der neue Gesamtarbeitsvertrag zu schaffen, der zwar die Work-Life-Balance verbessert, gleichzeitig aber zusätzlichen Personalbedarf verursacht.
Die Streichung der Flüge war der letzte Ausweg. «Wir haben uns beispielsweise auch mit Lufthansa ausgetauscht und gefragt, ob sie uns mit Cockpit-Personal aushelfen oder Flüge übernehmen könne. Aber auch sie braucht im Sommer sowohl alle Pilotinnen und Piloten als auch all ihre Flugzeuge selbst», erklärt Buchhofer. Auch die Möglichkeit, mehr Wet-Lease-Partner einzusetzen, habe man sich angeschaut. «Doch da haben wir schon alles ausgereizt.»
Laut der Swiss wurde die Zahl der gestrichenen Flüge so früh wie möglich kommuniziert, damit Reisende umdisponieren können. Eine schnelle Lösung ist aber nicht in Sicht: Die Ausbildung neuer Pilotinnen und Piloten braucht Zeit. Zwar werden jedes Jahr rund 80 ausgebildet. Zugleich gehen laut Buchhofer aber 40 bis 50 andere in Rente oder verringern ihr Arbeitspensum. «Es verbleiben netto rund 30 bis 40 zusätzliche Pilotinnen und Piloten pro Jahr.»
Die Airline prüft nun, die Kapazität zu erhöhen: Künftig sollen bis zu 110 neue Pilotinnen und Piloten jährlich übernommen werden. Bis es so weit ist, setzt die Swiss auf Übergangslösungen – etwa freiwillige Pensumerhöhungen, aufgeschobene Pensionierungen und interne Flexibilität.
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