04.10.2024, 15:09 Uhr
Während aktive ETFs in den USA weiterhin ein Riesenerfolg sind, ist ihr Anteil in Europa mit etwas mehr als 2% des gesamten ETF-Volumens von knapp zwei Billionen Euro noch überschaubar. Doch das Segment wächst...
Angesichts der rückläufigen Inflation und der Ankündigung weiterer Zinssenkungen durch die Zentralbanken halten die Experten von M&G Investments das makroökonomische Umfeld für Anleihen günstig, zumal der Markt trotz historisch enger Kreditspreads attraktive Renditen biete.
Da die Anleger aggressivere Zinssenkungen einpreisten, verlief der Monat August für Staatsanleihen, insbesondere für US-Treasuries, positiv. US-Treasuries beendeten den Monat mit 1,3 Prozent im Plus, und Euro-Staatsanleihen legten um 0,4 Prozent zu.
An den Märkten für Investment-Grade-Anleihen (IG) weiteten sich die Spreads zwar leicht aus (weltweit um 1 Basispunkt), die niedrigeren Renditen von Staatsanleihen führten jedoch zu einer positiven Performance von Unternehmensanleihen. Der globale Markt für Unternehmensanleihen verzeichnete eine Rendite von 1,1 Prozent, angeführt vom US-Markt, der um 1,5 Prozent zulegte; der Euro- und der GBP-Markt stiegen um 0,3 Prozent.
Ein schwacher US-Arbeitsmarktbericht liess Anfang August Besorgnis über einen möglichen Konjunkturabschwung in den USA aufkommen. Parallel dazu wurden die japanischen Yen-Carry-Trades aufgelöst und die japanischen Finanzmärkte brachen massiv ein, wodurch die Volatilität drastisch anstieg. Nach besseren Wirtschaftsdaten beruhigten sich die Anleger wieder, zumal Fed-Präsident Powell beim Zentralbanktreffen in Jackson Hole eine expansive geldpolitische Haltung einnahm.
Der US-Arbeitsmarktbericht zeigte ein deutlich langsameres Wachstum der Beschäftigtenzahlen, und der vierte Anstieg der Arbeitslosenquote in Folge löste die Sahm-Regel aus. Der Umfang der bis zum Jahresende eingepreisten Zinssenkungen der Fed stieg daraufhin um beeindruckende 30,5 Basispunkte auf 116 Basispunkte an, wodurch das für Dezember erwartete Zinsniveau auf den niedrigsten Stand seit Anfang Februar sank.
Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe waren nach den Beschäftigtenzahlen ausserhalb der Landwirtschaft die ersten wichtigen US-Arbeitsmarktdaten. Im Gegensatz zu den schwachen Beschäftigtenzahlen blieb die Zahl der Erstanträge mit 233 000 hinter der Prognose von 240 000 zurück; ein Rückgang um 17 000 gegenüber der letzten Veröffentlichung, die stärkste Verringerung seit September. Da die Besorgnis über die US-Wirtschaft nachliess, sank der Umfang der bis zum Jahresende erwarteten Zinssenkungen der Fed um 6,6 Basispunkte auf 104 Basispunkte. Dadurch stiegen die Renditen zweijähriger Staatsanleihen wieder auf über 4 Prozent.
Der US-amerikanische VPI war gerade noch gut genug, um das Narrativ der Disinflation zu untermauern, zu dem die Entwicklung des Produzentenpreisindex (PPI) beigetragen hatte. Angesichts der expansiv orientierten Rede von Fed-Präsident Powell in Jackson Hole erschien eine Zinssenkung um 50 Basispunkte im September weiterhin möglich.
In der Eurozone stiegen die Auftragseingänge der Industrie in Deutschland im Juni gegenüber dem Vormonat um 3,9 Prozent (Prognose: 0,5 %). Dies war der erste solide Datenpunkt für die deutsche Industrie seit geraumer Zeit und der erste positive Wert dieses Indikators seit Dezember. Die Einkaufsmanagerindizes (PMIs) für die Eurozone fielen deutlich stärker aus als erwartet, der Gesamt-PMI stieg auf 51,2 Punkte (Prognose: 50,1).
In Grossbritannien senkte die Bank of England (BoE) mit einer 5:4-Entscheidung den Leitzins um 25 Basispunkte auf 5,0 Prozent, was den Erwartungen entsprach. Auf ihrer Pressekonferenz äusserten sich die BoE-Vertreter jedoch etwas restriktiver, was auf eine nur allmähliche Lockerung hindeuten könnte.
Die ganze Einschätzung von M&G finden Sie hier.