Alex Marbach, Leiter Asset Management, spricht über die Nischenstrategie der Schwyzer Kantonalbank im Bereich des aktiven Asset Managements und wieso die SZKB niemals einen aktiven US-Aktienfonds verwalten wird.
19.09.2018, 09:57 Uhr
Redaktion: ase
Braucht es angesichts des Trends zur Passivierung und der Konsolidierung im Asset Management noch Fonds der Schwyzer Kantonalbank?
Alex Marbach: Ja, da die Schwyzer Kantonalbank eine klare Nischenstrategie verfolgt. Wir werden nur Fonds verwalten, bei denen wir glauben, dass sich eine aktive Bewirtschaftung lohnt und wo die Schwyzer Kantonalbank die Glaubwürdigkeit und Kompetenz hat, nachhaltige Resultate zu liefern. Die SZKB wird nie einen aktiven US-Aktienfonds verwalten, da der US-Markt einerseits ausgeprägt effizient ist und wir anderseits auf dem US-Markt nicht wirklich zu Hause sind.
Im institutionellen Fondsgeschäft konzentrieren wir uns deshalb auf die beiden Kompetenzen "Aktien Schweiz" sowie "Ethik". Zudem verwalten wir die Strategie- sowie Vorsorgefonds für das SZKB-Retailgeschäft.
Die Schwyzer Kantonalbank hat im Herbst 2017 neue Schweizer Aktienfonds aufgelegt. Was zeichnet diese aus?
Aufgrund der Gewichtung nach Marktkapitalisierung der bekannten Schweizer Aktienindizes besteht ein strukturelles Risiko und eine Abhängigkeit von den drei Schwergewichten Nestlé, Novartis und Roche. Die SZKB versucht losgelöst von der Marktgewichtung nach einer fundamentalen Bottom-Up-Analyse die rund 20 besten Schweizer Titel in ein ausgewogenes, diversifiziertes Portfolio zusammenzufassen. Somit entsteht eine deutliche aktive Abweichung zu den bekannten Vergleichsindizes mit einer leichten Neigung zu mittelgrossen Unternehmen.
Mit den beiden neu lancierten Aktienfonds bedienen wir zwei unterschiedliche Markterwartungen: Der SZKB Aktienfonds Schweiz entfaltet sein Renditepotenzial bei steigenden Märkten und eignet sich für eine längerfristige Anlage mit dem Ziel, Kapitalgewinne zu generieren. Der SZKB Dividendenfonds Schweiz Plus vereint den Wunsch nach laufenden Erträgen mit dem Bedürfnis nach Stabilität, gerade bei seitwärts tendierenden Märkten. Das Besondere daran ist, dass neben der Dividende ein zusätzlicher Ertrag aus dem systematischen Verkauf von Call-Optionen generiert wird.
Für welche Kundengruppe sind die Fonds geeignet?
Die Fonds passen für alle Kundengruppen, die in einem aktiven, nicht marktgewichteten Schweizer Aktienportfolio investiert sein wollen. Der Dividendenfonds Schweiz Plus ist vor allem für Kunden geeignet, die eine höhere Ausschüttung sowie eine erhöhte Portfoliostabilität innerhalb der Aktienquote suchen. Wir denken da auch an Stiftungen oder an Pensionskassen.
Wie entwickelte sich die Rendite seit Lancierung?
Wir sind mit der Performance zufrieden. Gegenüber dem Markt konnte bis jetzt eine Mehrrendite generiert werden. Auch im Vergleich zur Peer-Group sind wir im vorderen Drittel. Die Bewährungsprobe folgt aber erst über einen längeren Zeitraum.
Welches Umfeld erwarten Sie für den Schweizer Aktienmarkt in den nächsten Jahren?
Die Stabilität der Schweizer Wirtschaft sowie die Innovationskraft ihrer Unternehmen ist beeindruckend. Was sich beispielsweise auch in der schnellen Anpassung der Unternehmen während der Eurokrise gezeigt hat. Wir beurteilen dies als ein strukturelles Plus für den hiesigen Aktienmarkt.
Der bevorstehende Entzug der Liquidität durch die Zentralbanken und das sich mittelfristig abzeichnende Ende der Tiefzinspolitik wird einen starken Einfluss auf die Bewertungen der Aktien weltweit haben. Der Schweizer Aktienmarkt wird sich dem nicht entziehen können. Bei höheren Zinsen wird die Kreditfinanzierung teurer und vor allem die Diskontierungssätze für die Cashflow-Bewertungsmodelle müssen nach oben angepasst werden. Die Schwyzer Kantonalbank rechnet damit, dass aufgrund dieser Faktoren die Potenzialrendite für Schweizer Aktien mit rund 4% pro Jahr tiefer sein wird als in der Vergangenheit. Die Volatilität wird sich zudem weiter normalisieren.
Wie positionieren Sie sich heute in Anbetracht dieser Prognose?
Im aktuellen Umfeld erachten wir Unternehmen mit solider Ausschüttungsstrategie und nachhaltiger Dividendenrendite als weiterhin interessant. Grundsätzlich zeigen verschiedene Untersuchungen, dass der Kauf von Aktien dividendenstarker Unternehmen das Depot eines Anlegers stabiler macht. Insbesondere wegen des effizienten Umgangs mit Finanzmitteln und in der Regel gesunder Bilanzrelationen. Mit dem zusätzlichen Verkauf von Call-Optionen ergeben sich besonders vorteilhafte Stabilitätseigenschaften bei seitwärtstendierenden bzw. auch leicht steigenden Märkten, was zukünftig mögliche vorteilhafte Charaktere sein werden.
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