11.11.2024, 10:09 Uhr
Schweizer Pensionskassen haben im Oktober im Durchschnitt eine negative Performance von 0,6 Prozent erzielt. Insbesondere die Anlageklasse Schweizer Aktien lastete auf den Renditen der Vorsorgeeinrichtungen.
Die Schweizer Pensionskassen im Sample der UBS erzielten im Mai eine durchschnittliche Performance von 1,41% nach Gebühren. Seit Jahresbeginn steht die Rendite bei -3,23%.
Nachdem die Fallzahlen in Folge der ergriffenen Eindämmungsmassnahmen fielen und sogenannte Contact-Tracing-Apps auf den Markt kamen, schreitet die Lockerung der Corona-bedingten Restriktionen nun immer schneller voran. Dass auf die ersten Lockerungen kein erneuter Anstieg der Fallzahlen folgte, sei vielversprechend, schreibt die UBS in ihrem monatlichen Bericht zur Entwicklung der Anlageperformance von Schweizer Pensionskassen. Dennoch sei weiter Vorsicht geboten, denn eine dauerhafte Lösung ist noch nicht in Sicht und einige Corona-Massnahmen würden uns in den nächsten Monaten weiter begleiten.
Die UBS-Experten gehen nach wie vor davon aus, dass die Konjunktur einem U-förmigen Verlauf folgen wird: "Wir sind am Tiefpunkt der schwersten Rezession seit den 1970er-Jahren, verharren aber voraussichtlich nur kurz dort. Im 2. Halbjahr dürfte der Wirtschaftsmotor wieder Fahrt aufnehmen. Allerdings werden wir unserer Einschätzung nach erst gegen Ende dieses oder gar Anfang nächsten Jahres wieder auf vollen Touren laufen." Im Vergleich dazu seien die Finanzmärkte im Mai jedoch optimistischer gewesen.
Die Pensionskassen im Sample der UBS erzielten im Mai eine durchschnittlichen Performance von 1,41% nach Gebühren. Seit Jahresbeginn steht die Rendite bei -3,23% und seit Messbeginn 2006 bei 52,81%. Alle Vorsorgeeinrichtungen erzielten im vergangenen Monat eine positive Rendite. Das beste Ergebnis verbuchte eine kleine Pensionskasse mit 2,46%, das schlechteste eine grosse mit 0,21%. Aktien und Anleihen, sowohl in der Schweiz als auch international, trugen zur positiven Performance bei, alternative Anlagen rentierten leicht negativ.
Die Aktienmärkte legten trotz der bestehenden Unsicherheiten in der Entwicklung der Corona-Krise und trotz politischer Spannungen zwischen China und den USA erneut einen guten Monat in Folge zurück und halfen so den Pensionskassen, den Verlust von Februar und März weiter aufzuholen. Die Geldpolitik werde im Fahrwasser der Krise längere Zeit locker bleiben, erwarten die UBS-Experten. Dennoch seien die Zinsen letzten Monat leicht angestiegen, und so hätten Anleihen weniger Unterstützung für die Pensionskassen-Performance geboten.
Um einen weiteren Anstieg der Aktienmärkte zu rechtfertigen, bedarf es laut UBS einer schnellen Rückkehr zur Normalität und einer zügigen Erholung der Wirtschaft. Dies würde einem V-förmigen Konjunkturverlauf entsprechen, wofür beispielsweise die breite Verfügbarkeit eines Impfstoffes die Basis schaffen könnte. "Doch auch wenn eine zweite Infektionswelle und damit ein L-förmiger Konjunkturverlauf unwahrscheinlicher werden, bestehen noch einige Unsicherheiten und wir empfehlen, taktisch in die Kreditmärkte – Hochzinsanleihen, Schwellenländeranleihen und Unternehmensanleihen – zu investieren, da diese ein negativeres Szenario einpreisen als Aktien", so die UBS-Experten.